Kaum konnte sie mit einem Geha-Füller ganze Worte auf Papier klecksen, stand Nika Lubitschs Berufswunsch fest: Sie wollte Schriftstellerin werden. Bis ihr erster Kriminalroman "Der 7. Tag" auf Platz 1 der Kindle-Bestsellerliste landete, dauerte es allerdings fast ein halbes Jahrhundert. Dafür hielt sich der Roman fünf Monate ganz oben in den Charts und war das bisher erfolgreichste e-book Deutschlands. Das Buch wurde von Oliver Berben im Herbst 2016 für das ZDF verfilmt.
Mitautor von Blue Light Berlin ist Michael Hellmann, der viele Jahre selbst bei einer Berliner Mordkommission ermittelt hat.
- Dateigröße: 364 KB
- Seitenzahl der Print-Ausgabe: 279 Seiten
- Gleichzeitige Verwendung von Geräten: Keine Einschränkung
- Verkauf durch: Amazon Media EU S.à r.l.
- Sprache: Deutsch
- ASIN: B079Y7QHCV
Berlins Bullenkneipe Blue Light
"Diejenigen, die am lautesten fordern, der pädophile Mörder müsse auf dem Marktplatz hängen, schlagen zu Hause ihre Kinder. Sind sie viel besser?" (Klaus Zankl)
In einer Hinterhofwohnung in Berlin-Neukölln werden die Ermittler Claudia Westermann und Robert W. Robertson (Doppel-u) zum Tatort gerufen. Da ahnen die beiden Kommissare noch nicht, das dieser Fall ihr Leben für immer verändern wird. Ein Familienstreit des Ehepaar Treuwerth, endet für den Ehemann tödlich. Dabei hat der zur Hilfe eilende Sohn Denis in Notwehr auf seinen Stiefvater eingestochen, nachdem dieser seine Mutter fast totgeprügelt hat. Bevor die Polizei eingetroffen war, gelang ihm jedoch die Flucht. Während man die Mutter ins Krankenhaus bringt, verstirbt der Vater kurz danach an seiner Verletzung. Es später erfahren die Ermittler, das Denis auf der Suche nach seiner 10-jährigen Schwester Céline ist, die seit dem Nachmittag verschwunden wäre. Doch je länger Denis dauert, desto mehr Zweifel kommen in ihm, das er sie lebend wiederfindet. Aber nicht nur Denis auch die Polizei und Célines Freunde machen sich auf die Suche, nachdem verschwundenen Mädchen. Noch ahnen sie nicht, dass ein Kindermörder und Pädophiler sein Unwesen treibt. Werden sie Céline rechtzeitig finden?
Meine Meinung:
Ein geheimnisvolles Cover und ein interessanter Klappentext haben mich auf das Buch aufmerksam gemacht, den bisher kannte ich die Autorin noch nicht. Der Schreibstil ist locker, teils auch mit einer kleinen Prise Humor, die nicht fehlen darf. Eingeteilt in mehreren kleinen Kapiteln, liest sich das Buch recht flüssig. Anhand verschiedener Handlungsstränge bekomme ich als Leser nicht nur Einblick in die Ermittlungen der Polizei, sondern auch in das Tatgeschehen. Ein interessanter Plot wird untermalt mit beeindruckend Lokalkolorit Berlins, die sehr gut beschrieben werden. Gefallen hat mir auch der Berliner Dialekt, der sehr gut zu dem ganzen Milieu und Umfeld gepasst hat und der für alle verständlich ist. Den genau das macht einen Regionalkrimi aus, das man die Lebensweise und die Realität möglichst nah beschreibt, was die Autoren sehr gut widerspiegeln. Für Bestsellerautorin Nika Lubitsch war dies die erste Co-Produktion mit Michael Hellmann, der früher selbst bei der Berliner Mordkommission war. Dies merkt man dem Buch auch an, den man erfährt als Leser neben dem eigentlichen Fall, auch viel von den Grenzen und Problematiken der Polizeiarbeit. Da stirbt dann z.B. ein Polizist der Hundestaffel beim Einsatz an einem Herzinfarkt und keiner weiß richtig wie reagieren, weil der Hund nicht von seiner Seite weicht. Das eine solche Tat wie in diesem Buch beschrieben wird, auch bei den Ermittlern nicht spurlos vorübergeht, ist hier gut dargestellt. Gleichzeitig ist dies, die Geburt von Blue Light einer Bullenkneipe und einer ganz eigenen neuen Kriminalreihe. Ebenso wird die Problematik von Berlins Brennpunkt Neukölln hier sehr gut angerissen, so das ich es mir als Leser bildlich gut vorstellen konnte. Die Charaktere waren durchweg sehr sympathisch, auch wenn ich mir optisch Denis vielleicht etwas anders vorgestellt hatte.Trotz der nicht ständig präsenten Spannung, kann ich dieses Buch nur empfehlen und gebe 10 Eulen und freue mich auf den nächsten Fall.