Kurzbeschreibung (Quelle: amazon)
Abduction. Murder. A conspiracy that could bring down the King.
London, 1667: In the wake of the Great Fire, a new city has emerged from the flames. The King has reopened the capital’s theatres, and the royal court is hell-bent on debauched entertainment. But amid the raucous festivities, an actress shows up dead, dressed in the clothes of a missing girl.
It’s a time of great change for thief taker Charlie Tuesday too: his old flame, Maria, is on the cusp of marrying someone else. But when she is abducted on the way to her wedding, Charlie realises her disappearance is linked to the murder.
Meanwhile, as Lent draws to a close, London is exploding into shocking riot. With brothels and theatres being attacked, Charlie and his sidekick Lily must find clues before an angry mob does. And as the mystery deepens and violence fills the streets, can Charlie solve a riddle that threatens not just Maria, but London itself?
Autorin (Quelle: amazon)
C.S. Quinn arbeitet als Reise- und Lifestyle-Journalistin für The Times, The Guardian und The Mirror sowie für zahlreiche Zeitschriften. Vor ihrer journalistischen Karriere befasste sie sich mit historischen Recherchen, die durch die prestigeträchtige Graduiertenförderung des British Arts Council unterstützt wurden. »Der Diebesfänger« kombiniert Quinns historische Kenntnisse mit den Erfahrungen, die sie auf ihren Reisen in entfernte Winkel der Welt gemacht hat, um das damalige London zu skizzieren.
Allgemeines
Vierter Band der Reihe um den Diebesfänger Charlie Tuesday
Erscheinungstermin: 29. Mai 2018 bei Thomas & Mercer als TB mit 368 Seiten
Prolog – 108 Kapitel
Erzählung in der dritten Person aus wechselnden Perspektiven
Handlungsort und -zeit: London, 1667
Zum Inhalt
Maria, eine alte Freundin von Charlie Tuesday, wird auf dem Weg zu ihrer Hochzeit entführt. Der Entführer verlangt von Charlie, ihm „the Lord and Lady“ zu bringen, denn mit deren Hilfe könnte man König Charles II, der nach dem Ende der Herrschaft durch Oliver Cromwell und der Restauration der Monarchie mitsamt seinem Hofstaat einen gottlosen und sündigen Lebenswandel führt, vernichten. Es ist nicht klar, wer oder was diese mysteriösen Figuren sind: Handelt es sich um Feen, wie Manche vermuten oder um ein Paar von Royalisten, die der Hinrichtung durch die Puritaner entgangen sind?
Der Entführer ist nicht der Einzige, dem der König ein Dorn im Auge ist. Unter den Lehrjungen der Stadt gibt es noch viele Menschen, die puritanisch eingestellt sind und die Bordelle und Theater der Stadt – auch letztere stehen im Ruf, unzüchtigem Treiben Vorschub zu leisten – zerstören wollen. Dabei spielen nicht nur religiöse Bedenken eine Rolle, sondern auch die Tatsache, dass der König viel Geld für das Theater und seine Mätressen ver(sch)wendet, das er in den Wiederaufbau der Stadt nach dem Großbrand von 1666 investieren sollte. Auch die Lieblingsmätresse des lebenslustigen Königs, Lady Castlemaine, ist an der Schließung von Theatern interessiert, ihr Motiv ist jedoch die Eifersucht und die Angst, dass der König sich unter den jungen Schauspielerinnen weitere Geliebte suchen könnte.
Vor dem Hintergrund der aufrührerischen und gewalttätigen Umtriebe der Handwerker versuchen Charlie und seine alte Bekannte Lily, „the Lord and Lady“ rechtzeitig zu finden, um Marias Leben zu retten. Dabei setzen sie ihr eigenes Leben mehrfach aufs Spiel.
Beurteilung
„The Changeling Murders“ ist der vierte Band einer Reihe um den Diebesfänger Charlie Tuesday; die Unkenntnis der vorherigen Bände bringt für den Leser eine gewisse Verwirrung mit sich, da einige Romanfiguren offenbar schon in den früheren Fällen des Diebesfängers aufgetreten sind und ihre Beziehung zu Charlie nicht genau eingeschätzt werden kann. Ein Personenverzeichnis wäre hier hilfreich gewesen.
Die Geschichte ist spannend und hält durch kurze Kapitel aus wechselnden Perspektiven sowie durch häufige Cliffhanger an den Kapitelenden das Interesse des Lesers wach. Das Leben im London des 17. Jahrhunderts wird anschaulich geschildert, nach dem Ende der Pest und dem großen Brand schwelgen König und Höflinge in Wohlstand und Vergnügungen, das unter den Puritanern verbotene Theater erlebt einen Aufschwung und auch in den Bordellen geht es hoch her. Andererseits wird das Leben der Armen sichtbar, viele Frauen müssen sich als Prostituierte verdingen.
Der Teil der Erzählung, der sich mit dem Entführer Marias beschäftigt, ist jedoch mit seinen übernatürlichen Elementen ziemlich verwirrend, da immer wieder der Glaube an Feen und Wechselbälger thematisiert wird – eine Entwicklung, die es nicht gebraucht hätte, um einen fesselnden Roman zu schreiben und die für den „rationalen“ Leser schwer nachzuvollziehen ist.
Wer sich an solchen Fantasy-Elementen nicht stört, hat einen unterhaltsamen Roman vor sich.
Fazit
Ein wendungsreicher historischer Krimi, der spannende Unterhaltung bietet, aber gelegentlich durch unnötige übernatürliche Elemente verwirrt.
6 Punkte