Ralf Rothmann - Der Gott jenes Sommers

  • Titel: Der Gott jenes Sommers

    Autor: Ralf Rothmann

    Verlag: Suhrkamp

    Erschienen: Mai 2018

    Seitenzahl: 254

    ISBN-10: 3518427938

    ISBN-13: 978-3518427934

    Preis: 22.00 EUR


    Das sagt der Klappentext:

    Ein Kind im Krieg: Anfang 1945 muss die zwölfjährige Luisa Norff mit ihrer Mutter und der älteren Schwester aus dem bombardierten Kiel aufs Land fliehen. Das Gut ihres Schwagers Vinzent, eines SS-Offiziers, wird ein unverhoffter Raum der Freiheit: Kein Unterricht mehr, und während alliierte Bomber ostwärts fliegen und immer mehr Flüchtlinge eintreffen, streift die Verträumte durch die Wälder und versucht das Leben diesseits der Brände zu verstehen: Was ist das für eine Beunruhigung, wenn sie den jungen Melker Walter sieht, wer sind die Gefangenen am Klostersee, wohin ist ihre Schwester Billie plötzlich verschwunden, und von wem bekommt die Perückenmacherin eigentlich die Haare? Und als ihr auf einem Fest zu Vinzents Geburtstag genau das widerfährt, wovor sich alle Frauen in jenen Tagen fürchten, bricht Luisa unter der Last des Unerklärlichen zusammen.


    Der Autor:

    Ralf Rothmann wurde 1953 in Schleswig geboren und wuchs im Ruhrgebiet auf. Nach der Volksschule (und einem kurzen Besuch der Handelsschule) machte er eine Maurerlehre, arbeitete mehrere Jahre auf dem Bau und danach in verschiedenen Berufen (unter anderem als Drucker, Krankenpfleger und Koch). Seit 1976 lebt Ralf Rothmann in Berlin.


    Meine Meinung:

    Der Klappentext verspricht ein wenig mehr, als das Buch dann letztendlich halten kann. Rothmann hat sicher wieder ein lesenswertes Buch geschrieben – denn schreiben kann er ja – nur wirkt alles ein wenig emotionslos und allzu distanziert. Ralf Rothmanns Roman macht nicht den Eindruck, als hätte der Autor in dieses Buch Herzblut investiert.

    Man hätte diesem Roman, gerade auch im Hinblick auf die Thematik, etwas mehr Tiefgang gewünscht. Vieles von dem was Rothmann schreibt, hat man auch schon mit anderen Worten in anderen Romanen gelesen – nur war es da oftmals einfach intensiver und emotionaler.

    Dieser Roman spielt in den letzten Tagen des Krieges. Der Irrsinn des „um-jeden-Preis-durchaltens“ kommt nicht so richtig zur Geltung. Ralf Rothmann schreibt eher bürokratisch kühl und seine handelnden Personen müssen da halt mit. Was hätten sie auch sonst machen sollen?

    Es ist sicher kein schlechter Roman, nur da ich von Ralf Rothmann wirklich Besseres kenne, bleibt da schon ein wenig Enttäuschung zurück. Knappe 6 Punkte.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.