Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
Verlag: Ullstein Hardcover, 2018
ISBN-10: 3550050291
ISBN-13: 978-3550050299
Originaltitel: The Pisces
Übersetzt von Eva Bonné
Kurzbeschreibung:
Fische ist ein Roman über eine obsessive Liebe, der Unwirkliches so selbstverständlich in einen Gegenwartskontext einbettet, dass es heutiger nicht sein könnte. Lucy verliebt sich in Theo, den Meermann, dessen Fischschwanz unterhalb der Lenden beginnt. Als Undine 4.0 zwingt er sie, alles, was sie über Liebe, Lust und die Bedeutung des Lebens zu wissen geglaubt hat, neu zu ordnen.
Über die Autorin:
Melissa Broder ist die Urheberin des erfolgreichen Twitter-Accounts 'So Sad Today' mit einer halben Million Followern und die Verfasserin des gleichnamigen Memoir-Essaybandes. Sie schreibt für die amerikanische 'Elle' und ist Stammautorin von Lena Dunhams 'Lenny Letter'.
Mein Eindruck:
In Fische erzählt eine 38jährige Frau von sich und ihrer emotionellen Lebenskrise. Nachdem sie jahrelang an ihrer Doktorarbeit geschrieben hat, merkt sie, das sie damit scheitern wird. Von ihrem Freund hat sie sich gerade getrennt.
Um wieder auf die Spur zu kommen, lebt sie vorübergehend im Haus ihrer Schwester in Venice Beach, hütet deren Hund, macht eine Therapie und trifft sich mit fremden Männern. Ihre sexuellen Eskapaden sind recht drastisch beschrieben. Ihre Gesamtstimmung ist eher trübsinnig. Dann trifft sie am Meer einen Schwimmer, Theo. Mit ihm kann sie reden, doch er hat auch ein Geheimnis.
Lucys Erzählstimme prägt den Roman mit ihrer leicht zynischen Art, ihrer scharfzüngigkeit und einer gewissen Leichtfertigkeit. Sie ist eine ambivalente Figur, die einem nicht unbedingt leid tut, wenn sie Schwierigkeiten hat, da sie diese zum Teil selbst verursacht. Identifikationsfigur manchmal, aber eher in nicht so positiven Licht. Es gibt aber durchaus auch humorvolle Stellen, zum Beispiel wenn sie den Hund ihrer Schwester betreut oder in den Dialogen.
Den Tonfall muss man schon mögen, um das Buch genießen zu können.