Myriane Angelowski - Die dunklen Straßen von Köln

  • Produktinformation


    Taschenbuch 336 Seiten

    Verlag: Emons-Verlag (15. März 2018)

    ISBN-10: 3740802790

    ISBN-13: 978-3740802790



    Kurzbeschreibung


    Die junge Mutter Romy steht vor den Scherben ihrer Existenz: Von Obdachlosigkeit bedroht, stiehlt sie aus Verzweiflung einen Kleintransporter im Bergischen Land, um darin zu wohnen. Ohne es zu ahnen, bringt sie sich und ihren kleinen Sohn damit in eine bedrohliche Lage. Von den Mordfällen, in denen die Kölner Kommissarinnen Maline Brass und Lou Vanheyden ermitteln, ahnt Romy nichts – doch durch ihren Diebstahl gerät sie in unmittelbare Lebensgefahr.



    Autorin


    Myriane Angelowski, in Köln geboren und im Bergischen Land aufgewachsen, studierte Sozialarbeit und arbeitete als Referentin für Gewaltfragen bei der Kölner Stadtverwaltung. Neben ihrer Arbeit als Autorin leitet sie Krimi-Seminare und Schreibworkshops. 'Die dunklen Straßen von Köln' ist der fünfte Fall der Kölner Kommissarinnen Maline Brass und Lou Vanheyden.



    Meine Meinung



    Ihren neuesten Krimi beginnt die Autorin damit, ihre Leser in verschiedene Stadtteile Kölns mitzunehmen und einzelne Figuren und ihr Schicksal vorzustellen. Es ist es eine Vielzahl von Informationen, die man hier gleich zu Beginn präsentiert bekommt. Protagonistin ist Romy, eine allein erziehende Mutter, die gerade ihre Wohnung verloren hat und sich mit ihrem kleinen Sohn Linus durchschlagen muß. Sie ist ständig bemüht, ihm diese prekäre Situation nicht spüren zu lassen und ihm soviel Normalität wie möglich zu bieten.

    Zur Ablenkung benützt sie auch Spiele, um ihm z.B. nicht merken zu lassen, daß es keine andere Möglichkeit gibt, als sich in einer Tankstelle zu waschen. Aber manchmal bleibt es nicht aus, daß sie aus Verzweiflung über das Ziel hinausschießt.


    Im Laufe der Handlung verflechten sich die einzelnen Personen immer mehr und am Ende greifen alle ineinander. Und nun ergibt auch der Prolog einen Sinn und das Ganze wird rund.


    Der eigentliche Kriminalfall bzw. die Aufklärung der verschiedenen Todesfälle liest sich spannend und wird selbstverständlich auch aufgelöst. Bei den Obduktionen hätte ich allerdings auch gerne auf das ein oder andere Detail verzichten können. Die beiden sympathischen Kommissarinnen, die in unterschiedlichen Familienformen leben, kennt man als Leser schon. Ihr Privatleben samt den damit verbundenen Problemen wird weiter fortgeschrieben.



    Durch die intensive Recherche der Autorin liest sich diese Milieustudie realistisch, erschütternd und bedrückend. Jede Person hat eine eigene Lebensgeschichte und jeder geht anders damit um. Es reicht von Krankheit, Arbeits- und Obdachlosigkeit bis hin zum Pfandflaschensammler, aber auch zur Jugendkriminalität. Positiv fiel mir vor allem ein Ehepaar auf, das sich zwar finanziell sehr stark einschränken muß, das aber beispiellos liebevoll miteinander umgegangen ist und füreinander gesorgt hat.




    Für mich ist dieser vorliegende Band ein Krimi, der tiefer geht, den man nicht einfach beendet und damit ist es vorbei, nein, er wird mir mit Sicherheit noch lange im Gedächtnis bleiben. Trotz der düsteren Stimmung und der tristen Atmosphäre war es ein Krimi, der mich beeindruckt hat und den ich auf jeden Fall gerne weiter empfehlen werde. Ich hoffe, von Maline Brass und Lou Vanheyden noch mehr zu lesen!