Den Himmel finden – Erri de Luc

  • Den Himmel finden – Erri de Luc


    Inhalt

    Ein kleines Bergdorf in Italien. Hier lebt der namenlose Erzähler recht unbehelligt als Bildhauer, Restaurator und Bergführer, bis er eines Tages einen ungewöhnlichen Auftrag übernimmt: Er soll die lebensgroße Statue eines gekreuzigten Jesus „entkleiden“. Dem in Marmor gehauenen Gottessohn wurde nachträglich ein Lendenschurz übergestülpt, nun soll er wieder in seiner ganzen Nacktheit erscheinen. Der selbst nicht sehr gläubige Erzähler ist ratlos – handelt es sich um einen Akt der Blasphemie? Er wendet sich an den Bischof, spricht mit einem Rabbiner und einem muslimischen Arbeiter, sucht Antworten auf die Frage nach den Grenzen von Leben und Kunst in der Religion. Eindrucksvoll und sprachmächtig schildert De Luca, wie sich dem Bildhauer während seiner Arbeit die Erfahrung des Glaubens immer tiefer erschließt.


    Autor

    Erri De Luca, geboren 1950 in Neapel, zog mit neunzehn nach Rom und arbeitete dort als Maurer, LKW-Fahrer und Lagerarbeiter. Im Selbststudium brachte er sich mehrere Sprachen bei, darunter auch Althebräisch, um die Bibel übersetzen zu können. Erst mit vierzig begann er zu schreiben und hat seither mehr als 30 Romane, Essays und Übersetzungen veröffentlicht und gehört zu den meistgelesenen, auflagenstärksten Autoren Italiens. Seine Bücher wurden zu internationalen Bestsellern, 2010 erhielt De Luca den Petrarca-Preis und 2013 den Prix Européen de Littérature ausgezeichnet.


    Meine Meinung

    Erri de Lucas hat schon einige bedeutende Romane geschrieben. Der neuer Roman „ Den Himmel finden“ ist eine gute Lektüre aus Italien.

    Der Protagonist ist ein namenloser Erzähler, der als Bildhauer und Bergführer tätig ist. Nach einem Streit muss er das Dorf verlassen. Er besucht einige Kirchen um vielleicht einen Auftrag zu bekommen. In einem Bischofssitz soll er eine lebensgroße Christusfigur aus Marmor restaurieren. Der Figur war mit einem Lendenschurz versehen und der Bischof will ihn nackt haben.


    Der Autor lässt uns jetzt am Gedankengang des Erzähler teilnehmen. Er der eigentlich nicht gläubig ist, denkt über die Empfindungen Jesus bei der Kreuzigung nach.Sehr wichtig scheint es zu sein, wie der Künstler an die Sache ging. Er befragt den Bischof und einen Rabbi. Er geht ungewöhnliche Wege.


    Der Bestsellerautor Erri de Luca versteht sein Handwerk. Auch wenn der Erzähler namenlos ist, wird er mir lebendig ins Bild gesetzt.


    Der Roman konnte mich fesseln und ich möchte ihn empfehlen.