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'Die Tatarin' - Seiten 158 - 297
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Ich finde es einfach toll, wie Zar Peter dargestellt wird. Man kann es Schirin wirklich nachfühlen, dass sie hin und hergerissen ist, ob sie den Großkhan der Russen nun mögen oder hassen soll.
Denn auch mir geht's nicht anders. In dem einen Moment finde ich ihn abstossend und im nächsten ist er mir absolut sympathisch. -
Vater und Sohn sind wirklich originell beschrieben.
Ich schwanke den Zarewitsch als schön unsympathisch oder schlicht als dumm einzustufen - ständig abgefüllt und "Freunden" wird er gegen seinen Vater "mißbraucht".
Jetzt bin ich gespannt, was noch zwischen Kirilin und Schirin/Sergej so alles abgeht.:wave
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Zitat
Original von Cait
Ich finde es einfach toll, wie Zar Peter dargestellt wird. Man kann es Schirin wirklich nachfühlen, dass sie hin und hergerissen ist, ob sie den Großkhan der Russen nun mögen oder hassen soll.
Denn auch mir geht's nicht anders. In dem einen Moment finde ich ihn abstossend und im nächsten ist er mir absolut sympathisch.So, jetzt hat mich das Buch und die Geschichte... Bis ich den Zaren "kennenlernte", hat es leider gedauert, aber nun geht es rund.. die Schlacht auf dem Schiff, die Ernennung Schirins zum Fähnrich usw.
Da kommt Spannung auf.. nicht zu vergessen die Verschwörung gegen den Zaren ...
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Zitat
Ich schwanke den Zarewitsch als schön unsympathisch oder schlicht als dumm einzustufen
Irgendwie ist er mir gar nicht richtig unsympathisch... Ich empfinde ihn als kleinen, verhätschelten Mann, der nicht sieht, dass jeder nur nach seiner zukünftigen Macht trachtet. Eigentlich tut er mir schon fast Leid, da er in seiner Naivität gar nicht merkt, dass er von jedem nur benutzt wird.
Leider kann ich es nicht richtig in Worte fassen, wie ich den Zarewitsch sehe, hoffe aber, Ihr versteht mich dennoch... -
Ich finde den Zar irgendwie sympathisch. Er geht zwar über Leichen (Aufbau von St. Petersburg) aber das Resultat kann sich ja heut noch sehen lassen, nicht wahr?
Dass er später für den Tod vom Zarewitsch verantwortlich ist, zeigt aber, wie hart und unnachgiebig er doch war. (Er war davon überzeugt, dass der Zarewitsch an einer Verschwörung gegen ihn beteiligt war, und liess ihn mit 40 Schlägen bestrafen, an dessen Folgen der Zarewitsch starb.)
Dass er sich am Westen orientierte, sollte eigentlich nicht der Schaden von Russland sein, welches bis dahin ziemlich rückständig war.Jetzt zu Schirin:
Leider wird Schirins Leben VOR der Auslieferung als Geisel nicht gut beschrieben. Mann kann sich zwar eine Vorstellung machen, dass sie es schwer hatte, als ungeliebtes Kind (erstens, weil ein Mädchen, zweitens weil "Halbblut", drittens: Kind einer Sklavin und nicht von der Lieblingsfrau des Khans) - aber es kommt nicht so richtig klar hervor.
Deshalb ist mir ihr stolzes und gar nicht unterwürfiges Auftreten ziemlich unklar. Woher nimmt sie ihr Selbstbewusstsein? Ihre Mutter war ja ganz anders. Ein bisschen kam ja durch, dass sie sich schon Freiheiten herausgenommen hatte, die andere Mädchen nicht hatten, wie das Aufpäppeln eines Falken, zur Jagd gehen zu können, etc. - Aber das wäre auch der Handlung abträglich gewesen, hätte sie überhaupt keine Erfahrungen mit Säbel und Dolch gehabt.
Ich nehme es deshalb mal als Gegebenheit und für den Handlungsablauf als notwendig hinIch bin übrigens schon fertig mit dem Buch. Werde mich also noch mal in den anderen Freds äussern
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Hallo Cait, Lesebiene, Tanzmaus und Sisi,
Ein Wort zu Schirin:
Sie war zwar die Tochter einer Sklavin, aber eben auch des Stammesführers und nur das zählte in dieser Gesellschaft. Nur Zeyna und deren Anhang ließen sie immer wieder spüren, dass sie eine halbe Russin war. Ein einfaches Sklavenmädchen hätten die Jungen höchstens verprügelt, anstatt sie wenigstens zeitweise mit ihnen spielen zu lassen.
Gerade deshalb, weil ihre Mutter als Sklavin verachtet wurde, war es für Schirin wichtig, eine "echte" Tatarin zu sein und es war immer ihr Ehrgeiz, im Gegensatz zu ihren Schwestern vom Vater bemerkt und anerkannt zu werden.
Aus diesem Grund ließ sie sich auch von Zeyna so wunderbar manipulieren, als diese eine Geisel für die Russen brauchte.
Ach ja, die Jagd und so mag zwar als Männerdomäne gelten, doch konnten bei den Steppenstämmen immer etliche Mädchen gut mit Pfeil und Bogen umgehen.Zar Peter:
Pjotr Alexjewitsch (ich weiß, ihr verflucht uns, weil wir nicht den bequemen Weg gegangen sind und es bei Zar Peter belassen haben), war auf seien Art ein ebensolcher Machtmensch wie Iwan der Schreckliche, besaß allerdigns nicht dessen zerstörerisches Naturell, sondern wolle sein Russland aus dem Mittelalter in die Neuzeit peitschen. Die Mittel, der er dazu anwandte, waren radikal, teilweise grausam und oft nicht vollkommen durchdacht, was man vor allem bei Bau von St. Petersburg sieht, bei dem unzählige zur Zwangsarbeit herangekarrte Bauern durch Nahrungsmangel und unzureichende Unterkünfte ums Leben gekommen sind.
Insgesamt aber war nicht schlimmer als viele andere Herrscher auch. Sein Ziel war ein starkes und mächtiges Russland und er wusste, dass er das nur mit eiserner Faust schaffen konnte.Der Zarewitsch:
Alexej war im Grunde genommen ein armer Hund. Vom Vater als Kind kaum beachtet wuchs er in der altrussisch geprägten Umgebung seiner Mutter auf, für die das neue Russland Peters eine Ausgeburt der Hölle darstellte, und sollte dann auf Befehl eine jüngere Kopie seines Vaters werden. Von Kindheit war ihm eingeimpft worden, dass alles, was mit dem Westen zu tun hatte, ketzerisch sei und sein Seelenheil bedrohen würde, und von Geistlichen gelenkt, die ihn im "wahren" Glauben bestärkten, konnte er nur versagen.
Außerdem darf man den Einfluss der baltischen Dienstmagd, äh, der zweiten Ehefrau Peters und späteren Kaiserin Jakaterina auf den Zaren nicht vergessen. Ihr lag gewiss nichts daran, dass einmal der Sohn der verbannten Jewdokia Nachfolger seines Vaters werden würde, und nicht ein eigener Sohn.Es freut uns übrigens sehr, dass euch der gute Sergej zusagt. Es kommt in dem Roman aber noch ein weiterer, sehr interessanter Charakter vor. Mal sehen, ob er euch auffällt. Es dauert aber noch ein bisschen.
Liebe Grüße
Gheron -
Zitat
Original von Gheron
Es kommt in dem Roman aber noch ein weiterer, sehr interessanter Charakter vor. Mal sehen, ob er euch auffällt. Es dauert aber noch ein bisschen.
Liebe Grüße GheronDa ich das Buch schon vor längerer Zeit gelesen habe,
glaube ich zu wissen, wen du meinst.
Dieser Jemand entwickelte sich zu meinem Liebling in diesem Buch.Viele Grüße
Kalypso -
Hallo Kalypso,
Der Charakter, den ich meine, fängt mit K an. Er war eigentlich nur als Nebenfigur für den Anfang gedacht, hat sich dann aber immer mehr in meine Gedanken gedrängt und wie der Esel bei Schrek "Hier" geschrieen, bis er plötzlich wieder voll im Geschehen war.
Liebe Grüße
Gheron -
Zitat
Original von Gheron
Hallo Kalypso,Der Charakter, den ich meine, fängt mit K an. Er war eigentlich nur als Nebenfigur für den Anfang gedacht, hat sich dann aber immer mehr in meine Gedanken gedrängt und wie der Esel bei Schrek "Hier" geschrieen, bis er plötzlich wieder voll im Geschehen war.
Liebe Grüße
GheronDann weiß ich, wen Du meinst
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Hallo Tanzmaus,
einige Charaktere können ganz schön penetrant werden, wenn sie sich in Szene setzen wollen. Andere hingegen agieren ganz still und wir wundern uns selbst, wie sie geworden sind.Liebe Grüße
Gheron -
Zitat
Original von Gheron
Hallo Kalypso,
Der Charakter, den ich meine, fängt mit K an. Er war eigentlich nur als Nebenfigur für den Anfang gedacht, hat sich dann aber immer mehr in meine Gedanken gedrängt und wie der Esel bei Schrek "Hier" geschrieen, bis er plötzlich wieder voll im Geschehen war.
GheronGanz genau. Eben jener mit K.
Ich finde es gut, dass er sich so in deine Gedanken gedrängt hat,
denn mir hat er ausgesprochen gut gefallen.Viele Grüße
Kalypso -
In diesem Teil war jetzt ja wieder einiges los.
Vor allem Gefallen haben mir die verschiedenen Charaktere aus dem Zarenkreis. Ich wähle jetzt den einfachen Weg und sag Zar Peter, mir gefällt es zwar immer gut den russischen Namen zu lesen, aber schreiben wäre zu anstrengend. Irgendwie ja so gar nicht wie man sich einen Zar vorstellt, kommt aber sehr gut rüber.
Der Zarewitsch kam mir beim lesen nur unsymphatisch rüber, aber nach den kommentaren hier mischt sich jetzt auch ein wenig Mitleid dazu.
Zur Verschwörung: Hin und wieder kommt mir diese Verschwörung viel zu wenig verschwörerisch vor. So offensichlich wie die es machen, hätten sie in Wirklichkeit wahrscheinlich nicht lange überlebt.
Werde jetzt noch weiterlesen gehen, weil mir momentan niemand mit K einfallen will und ich mit diesem Rätsel im Kopf eh nicht einschlafen könnte.
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Hallo Taciturus,
die meisten Verschwörungen gegen Zar Peter wurden recht naiv angezettelt. Das haben aber viele Verschwörungen an sich. Die Gruppe, die sich zusammen findet, glaubt fest daran, dass sie nur die Spitze eines Eisbergs gleich gesinnter sind und sie nur die Lawine lostreten müssten, die das ins Auge gefasste Opfer hinweg fegen soll. Da aber die Leute erst einmal den Kopf einziehen, stehen die meisten Verschwörer allein da und wundern sich, weshalb ihr doch bombensicherer Plan so schief gehen konnte.
Was den Zarewitsch Alexej angeht, so war er ein armer Hund. Als Kind von seiner Mutter und deren Beichtvätern erzogen, wurde er dann von seinem Vater in eine "europäische" Umgebung verpflanzt und sollte alles verachten, was er bisher für gut und richtig gehalten hatte. Da Zar Peter bei allen Eigenschaften eine nicht besaß, nämlich Geduld, war die Katastrophe vorprogrammiert. Der verschüchterte Junge klammerte sich an die Lehren seiner Kinderzeit und suchte bei Geistlichen den Halt, den sein Vater und die für ihn bestimmten Lehrer ihm nicht geben konnten.
Alexej war damit der Kristallisationspunkt für Verschwörungen gegen den Zaren, die aber allesamt so dilettantisch abliefen, das der Zar meist nur ein paar Soldaten abstellen musste, um sie zu unterbinden.Im speziellen Fall der Verschwörung in unserem Roman glaubten die Verschörer felsenfest, dass König Karl von Schweden Russland in ein paar Wochen unterworfen haben und der Zar entweder fallen oder gefangen genommen würde.
Das Problem war nur, dass der Alexander des Nordens, wie Schmeichler Karl nannten, die Russen und ihren Zaren nicht ernst nahm, Peter hingegen aus jeder seiner Niederlagen gegen Karl seine ganz speziellen Lehren zog.
Liebe Grüße
Gheron