Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen. Ich bin tatsächlich weiter gekommen, es geht aber deutlich langsamer, als ich dachte (und das vom ersten Lesen in Erinnerung habe). Na ja, damals war ich noch ein paar Jahre jünger und das Gehirn offensichtlich noch ... leistungsfähiger. Das Alter eben.
Zum Kapitel 2 da findet sich die Stelle:
„Margaret used to tramp along by her father’s side, crushing down the fern with a cruel glee, as she felt it yield under her light foot, (...)“
In meinem „Erläuterungsbuch“ steht dazu, das sei ein Anzeichen für ihre Kraft und Sexualität („power and sexuality“).
Es ist in der Tat interessant, ein Buch zum wiederholten Male zu lesen, wenngleich dies das Schreiben hier schwierig macht, denn leicht kommt man da ins Spoilern. Ich denke jetzt an den Hinweis (wenige Absätze später), daß Margaret keine „shoppy people“ mag, sinngemäß hier wohl als „Geschäftsleute“ zu verstehen. Das ist vor allem dann interessant, wenn man den Fortgang der Geschichte kennt, weswegen ich hier auch nichts weiter darüber schreiben will.
Bei dem Antrag von Mr. Lennox habe ich allerdings zu keinem Zeitpunkt an Mr. Darcy gedacht. Ich habe ihn nach den Hinweisen hier jetzt unter diesem Gesichtspunkt gelesen, aber ich sehe immer noch keine Verbindung oder Ähnlichkeit. Mr. Darcy stellt da erst mal darauf ab, wie viel höher er gesellschaftlich als Elizabeth stehe und welche Gnade es für sie sei, seine Frau zu werden. Dies fehlt hier völlig (zumindest in meinem Verständnis). Eine Ähnlichkeit ergibt sich höchstens auf der Plötzlichkeit und Unerwartetheit des Antrags. Aber vielleicht kommen wir darauf zu einem späteren Zeitpunkt wieder zu sprechen.
Ich bin gespannt, ob Du bei Deiner Einschätzung zum Buch bleibst, wenn es erst einmal fortschreitet. Dein Kommentar hat mich an den Beginn meiner Rezi damals erinnert.
Ich frage mich manchmal, was das für ein Leben war: Stunden mit dem Reden über indische Schals zu verbringen oder gebrauchte Kleidung als Spenden für die Armen aus den Schränken und Truhen zu kramen - oder das von der Dienerschaft erledigen zu lassen. War das angenehm oder sterbenslangweilig?
Na ja, solche "hohlen" Tätigkeiten gibt es doch auch heute noch zur Genüge, wenngleich auch auf andere Art. Mit sog. "sozialen Netzwerken" oder Computerspielen lassen sich ganz grandios ganze Stunden und Tage "totschlagen", ohne daß etwas Produktives oder Kreatives dabei herauskommt.
Da gibt es übrigens eine schöne Szene dazu im letzten (?) Film, in dem Roger Moore mitgespielt und darin ehr überzeugend einen älteren, etwas mißmutigen Lord gab. Den mußte (es ist ein Weihnachtsfilm, "Eine Prinzessin zu Weihnachten") man auch erst davon überzeugen, daß es nicht unbedingt sinnvoll ist, den Weihnachtsbaum vom Personal schmücken zu lassen, sondern dabei selbst hand anzulegen.