'Norden und Süden' - Kapitel 47 - Ende

  • Warum denkst du das?

    Und warum ist es dir anscheinend wichtig, dass andere ebenso von einem Buch begeistert sind wie du selbst?

    Nur ganz kurz, ich habe gerade nicht viel Zeit: "wichtig" ist nicht ganz der passende Ausdruck, es ist mir eher unangenehm (im Sinne von "schlechtes Gewissen") jemandem zum Lesen eines Buches zu bringen, das der (oder die) dann nicht mag. Ich weiß, niemand wird gezwungen, aber irgendwie ... irritierend empfinde ich es halt schon, wenn jemand ein Buch liest, das ich empfohlen habe, und es dann - aus welchen Gründen auch immer - nicht mag oder Probleme (welcher Art auch immer) damit hat.

    :wave

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • SiCollier

    Ich fühle mich jetzt angesprochen. Auch ich bin voll Engagement an die beiden Klassiker (Stifter + Fieldung) herangegangen, aber sie konnten mich nicht so fesseln, wie ich gehofft hatte. Derzeit liegen sie angefangen auf der Seite und wollen schon noch beendet werden. Mich selbst ärgert das auch und deshalb verstehe ich dich schon. Aber nimm es dir nicht so zu Herzen und animiere uns bitte weiterhin mit Buchvorschlägen zu LR. :knuddel1

  • So, gestern habe ich in aller Ruhe ausgelesen. Das Buch hat mir so gut gefallen, wie beim letzten Mal. Für mich war es von Vorteil, daß ich die Handlung (zwar nicht mehr in den Details, aber den großen Zügen bis hin zum Ende) kannte - dadurch habe ich es noch mehr genossen. Gleichzeitig habe ich sowohl die Anmerkungen in meiner Printausgabe als auch die von "Brodie's Notes" immer parallel gelesen. Erst dadurch ist mir aufgegangen, wie ungemein belesen die Autorin war, und wie viele Zitate aus anderen Werken im Roman "versteckt" sind, die wir heutige - falls wir nicht ähnlich in der LIteratur der Zeit und der Jahrhunderte zuvor belesen sind - überhaupt nicht erkennen (also zumindest ich nicht).


    Während des Lesens hatte ich wenig Neigung, hier inhaltlich zu viel zu schreiben, denn immer, wenn ich schreiben oder auf eure Posts antworten wollte, fiel mir auf, daß da ziemliche Spoiler dabei gewesen wären; da habe ich es dann gelassen. Hm, ich glaube, ich würde gerne mal eine Leserunde zu einem Buch machen, das sowohl ich als auch alle Mitleser schon gelesen haben, so daß man in allen Threads munter spoilern kann. Aber das ist wohl eher utopisch, zumal man sich noch auf ein Buch einigen müßte.


    Im Laufe der nächsten Tage sollte ich mehr Zeit haben (nach derzeitiger Planung), da werde ich dann in den einzelnen Threads noch schreiben, auch aus meinen Kommentaren. Interessant wird das vor allem dann, wenn in meiner Ausgabe die Hinweise stehen, daß ab hier die Kapitel (und es sind deren etliche) folgen, die in der ursprünglichen Zeitschriftenversion nicht enthalten waren. Aber das dann die nächsten Tage der Reihe nach.


    Jedenfalls ist mir auch hier wieder bewußt geworden, daß man so ein Werk eigentlich nur mit einem Kommentar dazu lesen kann, weil uns heutigen die Zusammenhänge, die den damaligen Lesern nur zu geläufig waren, schlicht nicht bekannt sind.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Jedenfalls ist mir auch hier wieder bewußt geworden, daß man so ein Werk eigentlich nur mit einem Kommentar dazu lesen kann, weil uns heutigen die Zusammenhänge, die den damaligen Lesern nur zu geläufig waren, schlicht nicht bekannt sind.

    das kann ich sehr gut verstehen, denn deren Gedanken sind uns fremd und es wäre schon interessant, diese nachzuvollziehen und dann eventuell die Dinge anders zu sehen

  • das kann ich sehr gut verstehen, denn deren Gedanken sind uns fremd und es wäre schon interessant, diese nachzuvollziehen und dann eventuell die Dinge anders zu sehen


    Wir versuchen doch, die Hintergründe und die Motivationen und die andere Denkweise zu verstehen. So ganz unwissend sind wir wohl auch nicht.

    Aber wir können ein Buch doch nur aus unserer eigenen Sicht beurteilen und mit dem Wissen und den Hintergründen unserer Zeit. Alles andere wäre doch Lesen aus zweiter Hand. Wir leben halt nun mal im 21. Jahrhundert und nicht mehr im 19.

    Bekannterweise liest jeder Mensch ein Buch anders. Und wahrscheinlich lesen wir dasselbe Buch auch jedes Mal wieder anders.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Alice, Du hast recht mit dem, was Du schreibst, da stimme ich Dir zu. Allerdings mit dem Zusatz, daß ich der Meinung bin, daß wir Autoren früherer Zeiten nicht mit dem Wissen unserer Tage be- und verurteilen dürfen, denn unser Wissen und unsere Kenntnisse standen denen nicht zur Verfügung. Etwas, was heute (zu) oft vergessen wird, und man etwa voraussetzt, daß jemand in 1850 wissen mußte, was 1933 passieren würde (damit will ich jetzt keine disbezügliche Diskussion starten, es soll als Beispiel dafür dienen, was ich meine und worauf es mir hier ankommt).


    Konkret zum Buch meinte ich, daß - und das ist etwas von dem, was ich ohnehin vor hatte zu schreiben - es mir erst durch Brodies Kommentare bewußt geworden ist, was alles in „North And South“ steckt. Beispielsweise habe ich die Angewohnheit, „Mottos“ für einzelne Kapitel zu überlesen und nicht zu beachten. :rolleyes Hier, da es in meiner Ausgabe (Norton Critical Edition) jeweils einen kurzen Hinweis dazu gibt und in den Brodies dann der genaue Zusammenhang erklärt wird, habe ich die gelesen. Aber ohne die Hinweise, von welchen Autoren, aus welchen Werken mit deren Inhalt, hätte ich die oft gar nicht richtig verstehen können. Denn, um ein Beispiel zu nennen bzw. zu konstruieren, wenn man aus zwei Versen entnimmt, daß jemand traurig ist, paßt das vielleicht zum Buchkapitel, weil da jemand stirbt. Wenn dann aber der Hinweis kommt, daß in dem Werk, aus dem das Zitat stammt, genau eine solche Situation ausführlich beschrieben wird und Gegenstand ist, wie im Kapitel im Buch, sieht das Ganze dann schon ganz anders aus (zumindest für mich). Und vor allem ist mir aufgegangen, wie ungemein belesen Elizabeth Gaskell gewesen sein muß. Denn sie konnte nicht einfach Big Brother Google befragen - sie konnte sich höchstens durch ganze Regale voller Bücher in einer Bibliothek durchwühlen - sofern es eine entsprechend umfangreiche in erreichbarer Nähe gab. Auf jeden Fall hatte sie ein ungeheures Allgemeinwissen.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich möchte gerne eine Rezension aus der damaligen Zeit lesen, um zu sehen, wie das Buch damals empfunden und verstanden wurde.

    Dazu schreibe ich später noch etwas, denn in meiner Ausgabe sind ja welche. Momentan lese ich erst mal die restlichen Seiten von "Brodie's Notes" fertig - zu den Figurenzeichnungen, der Funktion der Figuren für die Handlung und Entwicklung, dem Setting, dem Schreibstil. Danach dann die Rezensionen, allerdings werde ich das Sekundärmaterial aus meiner Ausgabe vermutlich nicht zur Gänze lesen, da das runde 150 (!) Seiten sind (im Vergleich zu rund 390 Seiten Romantext). Ich denke, morgen oder übermorgen folgt weiteres zum Buch, denn "Brodie's" bekomme ich heute noch fertig.

    :wave

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Alice, Du hast recht mit dem, was Du schreibst, da stimme ich Dir zu. Allerdings mit dem Zusatz, daß ich der Meinung bin, daß wir Autoren früherer Zeiten nicht mit dem Wissen unserer Tage be- und verurteilen dürfen, denn unser Wissen und unsere Kenntnisse standen denen nicht zur Verfügung. Etwas, was heute (zu) oft vergessen wird, und man etwa voraussetzt, daß jemand in 1850 wissen mußte, was 1933 passieren würde (damit will ich jetzt keine disbezügliche Diskussion starten, es soll als Beispiel dafür dienen, was ich meine und worauf es mir hier ankommt).

    Auch ich stimme dir voll und ganz zu.

    Wir unterscheiden uns wohl einfach nur in den Erwartungen an eine Leserunde.

    Für mich ist eine LR eine wunderbare Gelegenheit, meine subjektiven Gedanken darzulegen und die subjektiven Gedanken der MitleserInnen zu erfahren.

    Sekundärliteratur interessiert mich da nur rudimentär. Ich will ja keine Seminararbeit schreiben... ;)

    Aber nach dem Lesen interessiert mich natürlich auch, was du zu sagen hast.


    Und dass die Autorin hoch gebildet war, bezweifle ich keine Sekunde. Zu ihrer Zeit legte man allerdings auch viel mehr Wert auf gute Allgemeinbidung als heute, wo man meint, alles Wissen der Menschheit in der Tasche mit sich zu tragen. Das stimmt zwar, aber man muss es auch zu finden und anzuwenden wissen.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • In meiner Ausgabe „North And South - Elizabeth Gaskell - A Norton Critical Edition“ (ISBN 978-0-393-97908-4) finden sich im Anhang einige zeitgenössische englische Rezensionen (S. 417ff). Hier von den ersten beiden eine Zusammenfassung (nach bestem Wissen und Gewissen):


    Rezension THE SPECTATOR From „New Novels“

    (Aus: The Spectator, XXVIII, 31. March 1855, S. 341-342)

    Der Rezensent schien mir nicht so begeistert zu sein, der Schreibstil nicht „genial“, sondern eher „normal“. Wenn ich das recht verstanden habe, werden die Figuren eher „hölzern“ bzw. stereotyp (meine Interpretation!) empfunden.

    Am stärksten findet der Rezensent die Autorin da, wo sie sich auf vertrautem Grund bewegt, in der Welt von Milton. Thornton und Margaret sind typische Vertreter dessen, wofür sie stehen. Dem Rezensenten scheint schon „Ruth“ nicht so sehr gefallen zu haben und sieht hier die Gefahr, daß die Geschichte überfrachtet ist.



    Rezension Henry Fothergrill Chorley, The Athenaeum, 7. April 1855

    Der Rezensent war anscheinend eine Bekannter von Elizabeth Gaskell

    Er beginnt damit, daß in diesem „Jahr des Krieges“ (der Krim-Krieg hatte gerade begonnen) wohl nur wenige bessere Romane als dieser erscheinen würden. Er ist begeistert von Gaskells Schreibstil (im Gegensatz zu vorher erwähnten Rezension). Nur wenige Stellen in der (damals!) modernen Literatur wären berührender gewesen als das Hinscheiden von Bessy. Er lobt den Gebrauch des örtlichen Dialektes in „North And South“.

    Es wird etwas die starke moralische Ausrichtung kritisiert, denn auch wenn Margaret wegen ihrer Lüge, um den Bruder zu retten, selbst in Gewissenskonflikt gerät, verzeiht ihr der Leser diese Lüge doch, war sie zu dem Zeitpunkt noch notwendig, den Bruder zu retten. Wenn ich es recht verstanden habe, meint der Rezensent, daß solche Konflikte der Art, wie im Buch beschrieben, nicht in einen solchen Roman gehören, da sie hier auf „künstlerische“ Art behandelt werden und eher nicht gemäß den Erfordernissen des realen Lebens.


    Mehr später.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Wir unterscheiden uns wohl einfach nur in den Erwartungen an eine Leserunde.

    Für mich ist eine LR eine wunderbare Gelegenheit, meine subjektiven Gedanken darzulegen und die subjektiven Gedanken der MitleserInnen zu erfahren.

    Ohne daß ich jetzt näher darauf eingehen möchte, habe ich mehrfach die Erfahrung gemacht, daß es äußerst ungünstig sein kann, eine von der Mehrheit abweichende Meinung zu haben - und die dann auch noch zu äußern. Seither bin ich (vielleicht zu) vorsichtig geworden.


    Verschiedene Meinungen und Ansichten sollten in Leserunden schon auftauchen, sonst wäre es ja langweilig.


    Zu ihrer Zeit legte man allerdings auch viel mehr Wert auf gute Allgemeinbidung als heute, wo man meint, alles Wissen der Menschheit in der Tasche mit sich zu tragen.

    Das Niveau der Allgemeinbildung ist in den letzten Jahren nochmals drastisch abgesenkt worden. Wenn ich daran denke, was zu meiner Zeit in der Schule gelehrt wurde, das man mit dem Begriff "Allgemeinbildung" umschreiben könnte, und was meine Tochter in der Hinsicht in der Schule mitbekommen hat... :yikes

    Lassen wir das lieber.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich habe überlegt, ob ich hier noch schreiben soll, da Ihr alle das Buch nun seit einiger Zeit zu Ende gelesen und damit abgeschlossen habt. Dann wurde mir bewusst, dass es gerade Eure Eindrücke waren, die mich an mancher Stelle länger verweilen ließ. :-] Besonders habe ich über die Äußerung nachgedacht, Leichen würden Margarets Weg pflastern. Erst sehr spät fiel mir ein, dass mir beim ersten Sehen der Miniserie die vielen Todesfälle (auch) zu viel wurden. Leider gehören solch gehäufte Schicksalsschläge zum Leben und sind daher (zumal für die damalige Zeit) nicht unrealistisch. Außerdem mussten diese Charaktere frühzeitig das Zeitliche segnen, damit Margaret in die Position der Verpächterin von Mr. Thornton kam. :lache Die Kapitel nach dem Tod von Mr. Hale kamen mir erfreulich ausführlich im Vergleich zum Film vor. Umso abrupter habe ich (wie ihr alle) das plötzliche Ende empfunden. :rolleyes Es fehlt ein Abschluss. :hmm


    Meine Erwartungen wurden auf jeden Fall übertroffen. Ich weiß jetzt schon, dass ich dieses Buch öfters hören werde. So möchte ich Dir, SiCollier, danken für die Anregung zu dieser Leserunde und nicht zuletzt für Deine ausführlichen Beiträge, in denen Du uns an den Kommentaren Deiner Ausgabe hast teilhaben lassen.


    Die konträren Ansichten zweier zeitgenössischer Rezensenten zeigen – wie ich finde – auf beruhigende Weise, dass es immer unterschiedliche Auffassungen zu einem Roman geben wird.

    :wippe  :wave

  • Schön, daß Du Dich noch gemeldet hast, Brigitte. :-)


    Von mir kommt noch mal was, sowohl noch zu weiteren Rezensionen als auch zum Buch selbst, das kann aber Montag werden, da ich am Wochenende nicht viel Onlinezeit habe.


    Heute Abend habe ich mir erst mal - wurde vor zehn Minuten fertig - alle vier Teile der BBC-Verfilmung nacheinander angesehen. :-] Es gibt doch, das war mir nicht bewußt, einige Unterschiede zum Buch, aber im Großen und Ganzen ist das eine sehr gute Verfilmung.


    Jetzt erst mal gute Nacht. :sleep

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Auch ich habe mir die BBC-Verfilmung angesehen und fand sie sehr gut. Die Atmosphäre wurde meiner Meinung nach gut getroffen, und die Ausstattung wirkt sehr authentisch und ist für eine TV-Serie sensationell.


    Dass es kleine Abweichungen zur Romanvorlage gibt, hat mich nicht gestört. Zum Beispiel die Rolle von Boucher und sein Abstieg waren mir im Film klarer herausgearbeitet.

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Ich habe die Verfilmung noch ungesehen hier liegen, ich komme derzeit zu nichts... Daher muss die Rezi auch noch etwas warten.

    Ich bin gerade wieder mit meiner Ahnenforschung beschäftigt ( habe eine lebende Verwandte in Israel gefunden und wir haben nun regen Kontakt :-]) , habe neue Spuren die ich verfolgen will. Da hat gerade Vorrang:grin Spannender als jeder Krimi!

  • nofret78

    Ahnenforschung habe ich in meiner Jugend auch mal gemacht, und bin in vereinzelten Fällen bis ins 17. Jahrhundert zurück gekommen. Allerdings weiß ich nicht, wo die Unterlagen bei meinen Umzügen hingekommen sind (vermutlich ruhen die in einer der noch nicht ausgepackten Kisten). Viel Spaß dabei!



    Kapitel II/19 (entsprechend Kapitel 44?) „Ease Not Peace“ (aus dem letzten Abschnitt)


    Ab hier beginnt der für die Buchausgabe erweiterte Teil, also Vieles, was ab hier kommt, war in der Zeitschriftenfortsetzung gar nicht enthalten. Ich schreibe dazu wegen der Spoiler hier im letzten Abschnitt.


    Die Erweiterung verschiebt den Tod von Mr. Bell weiter nach hinten und ermöglichte Mr. Bell und Margaret die Reise nach Helstone. Diese ist für Margaret wichtig, da sie erkennt, daß auch hier nur noch wenig so ist, wie sie es in Erinnerung hat. Das „goldene Land“ gibt es nicht (mehr), und sie paßt da nicht mehr hinein (weder nach Helstone noch in die Harley Street). Außerdem gibt die Erweiterung Gelegenheit, die Situation von Frederick genauer darzustellen, was der Autorin wohl sehr wichtig war.



    Rezension Manchester Weekly Advertiser, nicht signiert, 14. April 1855


    „North And South“ wird in höchsten Tönen als das beste Buch, das Elizabeth Gaskell bisher geschrieben hat, gelobt. Lediglich Mr. Thorntons Interesse an Homer wird etwas angezweifelt, und das Buch wird als deutlich besser als Charles Dickens „Hard Times“ (dt. „Harte Zeiten“ oder auch „Schwere Zeiten“) bezeichnet, von dem geschrieben wird, daß es das Fabrikleben nicht richtig dargestellt habe.


    Besonders gut gelungen wird Mr. Hale bezeichnet, Margaret wird als „bewundernswert gezeichnet“ beschrieben.



    Rezension „Graham’s Magazine. Review of New Books (June 1855, USA)


    Der Roman wird sehr gelobt. Die Figuren seien gut entwickelt, keine Seite zu viel, nichts umsonst im Buch. Man hätte sich die Erstveröffentlichung in Amerika in einer besseren Ausstattung gewünscht.



    PS: Es gibt noch zwei längere Rezensionen in meinem Buch, aber momentan habe ich nicht den Nerv, die zu lesen, da ich mental und lesemäßig mitten in den Indianerkriegen des 19. Jahrhunderts bin. Wenn ein Historiker das als Sachbuch schreibt, ist das fast noch schlimmer, als in einem Roman.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • nofret78

    Ahnenforschung habe ich in meiner Jugend auch mal gemacht, und bin in vereinzelten Fällen bis ins 17. Jahrhundert zurück gekommen. Allerdings weiß ich nicht, wo die Unterlagen bei meinen Umzügen hingekommen sind (vermutlich ruhen die in einer der noch nicht ausgepackten Kisten). Viel Spaß dabei!

    Danke Dir :)

    Ich habe nach wie vor viel Freude daran. Es ist sooo spannend!