'Norden und Süden' - Kapitel 47 - Ende

  • Ich habe das Buch gestern Nacht ja noch in einem Rutsch beendet....

    Gegen Ende, sprich die letzten beiden LR-abschnitte hat das Tempo etwas angezogen fand ich. Zuvor war das Erzähltempo eher gemächlich, und dann passierte auf einem alles hopplahopp.

    Das es Mr. Bell auch noch erwischen musste...So schade, ich mochte die Figur.

    Und dann drohte Mr. Thornton noch der Bankrott und Margaret erschien als rettender Engel und wie wir vermutet hatten waren sie am Schluß dann doch ein Paar.

    Mir hat das Buch insgesamt sehr gut gefallen, auch wenn es sich stellenweise ein bisschen zog.

  • Ich bin selbst bin beim Lesen zum Ende hin immer schneller geworden. Also es war ja richtig nochmal was los :grin


    Ok, Margaret war schon eine streitbare Protagonistin und ich bezweifle, ob sie es derart offen hätte leben können. Im Hintergrund ziehen Frauen ja oft die Strippen (bestimmt auch damals schon), aber so im Vordergrund :gruebel


    ... und am Ende haben sie sich gekriegt :lache


    Ich habe das Buch gerne gelesen und fühlte mich gut unterhalten (auch wenn ich nicht mit allem einverstanden war)


    Irgendwann werde ich nochmal ein Buch der Autorin lesen.


    Erwähnen möchte ich auch, daß die diese Kindle-Version hatte und der hätte ein Lektorat, das nochmal drüber geht gut getan. Neben fehlenden Buchstaben, habe ich mir als Beispiel gemerkt, daß es einmal heißt "wahr", aber es ist die Vergangenheit von sein, also "war" gemeint :yikes

  • Gegen Ende, sprich die letzten beiden LR-abschnitte hat das Tempo etwas angezogen fand ich. Zuvor war das Erzähltempo eher gemächlich, und dann passierte auf einem alles hopplahopp.

    Ich weiß nicht, ob das Vorwort der Autorin auch in der deutschen Ausgabe enthalten ist, aber darin erklärt sie wörtlich, daß sich die Originalfassung (die ja als Fortsetzungsroman in einer Zeitschrift erschien) an die Erfordernisse und Bedingungen (Umfang) eben dieser Zeitschrift "Household Words" halten mußte, weswegen es gegen Ende sehr rasch gehen mußte. Das hat sie für die Buchversion dann allerdings bearbeitet und "ausgeweitet". Im Buch findet sich also schon die "Langfassung".

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich habe auch fertig. Schade, Mr. Bell musste sich frühzeitig verabschieden. Wir wissen auch nicht, ob Margaret jemals ihre letzte Verwandtschaft in Cadiz je wiedersieht.


    Ok, wir haben ein Paar. Und keiner weiß, wo Henry abgeblieben ist.:lache


    Aber: Nach dem ganzen Buch entspricht es m.E. nicht Mr. Thorntons Typ, dass er so einfach mit dem Geld seiner Braut seine Mühle weiterführt. Lennox ja, der hätte keine Skrupel, sich ins gemachte Nest zu setzen und seine Kanzlei zu vergrößern.

    Mir hat das ganze Buch gefallen, aber am Ende bin ich zwiegespalten.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Ich weiß nicht, ob das Vorwort der Autorin auch in der deutschen Ausgabe enthalten ist, aber darin erklärt sie wörtlich, daß sich die Originalfassung (die ja als Fortsetzungsroman in einer Zeitschrift erschien) an die Erfordernisse und Bedingungen (Umfang) eben dieser Zeitschrift "Household Words" halten mußte, weswegen es gegen Ende sehr rasch gehen mußte. Das hat sie für die Buchversion dann allerdings bearbeitet und "ausgeweitet". Im Buch findet sich also schon die "Langfassung".

    Ah, danke, das wusste ich nicht.

  • Mir hat das ganze Buch gefallen, aber am Ende bin ich zwiegespalten.

    Beim ersten Lesen hat mich eigentlich nur gestört, daß das Ende so kurz war. Da hätte ich mir mindestens ein Kapitel mehr gewünscht mit der Reaktion der Tante sowie der Schwiegermutter in spe. Deren Gesicht, wenn die beiden zurück nach Milton Northern kommen, hätte ich gerne gesehen. :grin

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Ich habe das Buch nun auch beendet, und gleich die beiden Abschnitte in einem Aufwaschen gelesen.


    Nach langem Leiden und viel Heulen und Wehklagen haben Mr Thornton und Ms. Hale das bekommen, was sie wollten: einander. Und sie haben einander sicher verdient. Allerdings fürchte ich um den armen John. Denn wer in Margarets Nähe und unter ihre Aufmerksamkeit kommt, hat keine sehr lange Lebenserwartung. Leichen pflastern ihren Weg... Ich kondoliere John und gratuliere Henry. Der wird wohl nicht so schnell ins Gras beißen müssen.


    Als im letzten Abschnitt Mr Bell ankündigte, dass Margaret seine Alleinerbin sein sollte, hatte er selber sein Todesurteil gesprochen. Das kam mir auch sofort in den Sinn, und so kam es dann auch. Schade um ihn, der einzige mit feinem Humor ist nun tot.

    Aber der Roman ist eh zu Ende.


    Ich will nicht sagen, dass ich das Buch schlecht finde. Aber so richtig gut auch nicht. Vieles ist mir zu melodramatisch und klischeehaft und erinnert mich an die Liebesromane, die meine Oma so gerne hatte.

    Die Charaktere waren schon recht schablonenhaft, und außer Bell und Thornton mochte ich eigentlich niemanden. NIcht Mrs Thornton, die dem Sohn einen Heiligenschein verpasst und alle anderen Menschen ablehnt, nicht die beiden Tussis Fanny und Edith. Lediglich mit Higgings konnte ich mich zuletzt anfreunden. Da zeigte er, dass doch was Gutes in ihm steckt.


    Vielleicht war es auch mein Fehler, das großartige Cranford vor diesem Buch zu lesen. Allerdings glaube ich nicht, dass ich es nach diesem Roman überhaupt noch lesen würde.

    Cranford ist in meinen Augen um Längen besser.


    Ich hoffe, SiCollier verzeiht mir...

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde

  • Ich hoffe, SiCollier verzeiht mir...

    Das muß ich mir noch überlegen. :grin ;-)


    Vermutlich sollte ich wirklich keine Bücher mehr ins Gespräch bringen, denn wenn ich das richtig überblicke, bin ich meist der einzige, der so richtig von ihnen begeistert ist.


    "North and South", das war mir gar nicht mehr bewußt, ist vom sprachlichen her übrigens das - meiner Erinnerung an andere gelesene Bücher nach - zweitschwerste englische. Der schwierigste Text, den ich je auf Englisch gelesen habe, wurde von einem Obstbauern (als solcher bezeichnete er sich selbst, wenn er nach seinem Beruf gefragt wurde!) geschrieben, nämlich "Lorna Doone" von R. D. Blackmore. (Das kann ich mit ruhigem Gewissen nennen, denn davon gibt - und gab - es mW keine deutsche Ausgabe.


    Jetzt funktionert die Zitierfunktion nicht, warum auch immer, deshalb so:

    Gaskell-Leserunde ab 2019 klingt gut, da wäre ich dabei. Ich habe zwar noch einige Bücher von ihr hier (u a. auch "Cranford"), aber noch keines davon gelesen.




    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • ..


    Vermutlich sollte ich wirklich keine Bücher mehr ins Gespräch bringen, denn wenn ich das richtig überblicke, bin ich meist der einzige, der so richtig von ihnen begeistert ist.


    ...

    Das fände ich sehr schade!

    Mir hat das Buch richtig gut gefallen, und nur Dank der Empfehlung und der LR hier habe ich es gelesen. Sonst wäre ein ( für mich ) tolles Buch an mir vorbeigegangen.

  • nofret78  

    Na ja, ganz aus bleibt das ja nie (wie schon die "Lorna Doone" zeigt, aber das gibt keine LR, weil es keine deutsche Ausgabe gibt).


    Für die Jane-Austen-Eulen sind wir mit Vorschlägen ja erst mal eingedeckt, wenn ich irgendwann wieder Stifters "Witiko" lese (oder ein anderes Werk von ihm), wird das - nach dem "Nachsommer" - auch eher alleine für mich sein, mit "Russen" bin ich nach den Erfahrungen von 2017 vorsichtig geworden, und zum "Engel mit der Posaune" gibt es, zu meiner völligen Überraschung, tatsächlich dann eine Leserunde.

    :wave

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Wie gesagt, es bleibt nie ganz aus, daß irgendwelche Bücher genannt werden; ob die dann Interesse finden, wird sich weisen.

    :wave

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Vermutlich sollte ich wirklich keine Bücher mehr ins Gespräch bringen, denn wenn ich das richtig überblicke, bin ich meist der einzige, der so richtig von ihnen begeistert ist.

    Warum denkst du das?

    Und warum ist es dir anscheinend wichtig, dass andere ebenso von einem Buch begeistert sind wie du selbst?

    Ist es nicht auch wichtig (oder wichtiger für eine Leserunde), dass ein Buch Stoff und Anlass zur Diskussion gibt?


    Meiner Erfahrung nach ist es wunderbar, ein Buch zu lesen, das einen restlos begeistert. Nur: wenn es alle begeistert, ist eine Leserunde nur halb so interessant. Meiner Meinung nach.


    Oder ist es dir unangenehm, wenn ein von dir vorgeschlagenes Buch nicht die Zustimmung findest, die du erwartet hast?

    Kinder lieben zunächst ihre Eltern blind, später fangen sie an, diese zu beurteilen, manchmal verzeihen sie ihnen sogar. Oscar Wilde