Die Frauen vom Löwenhof - Agnetas Erbe von Corina Bomann

  • ISBN: 3548289967


    Die Autorin (Quelle: Amazon)

    Corina Bomann, 1974 in Parchim geboren, entdeckte die Welt der Bücher schon recht früh für sich. Als Kind verzierte sie die Exemplare der heimischen Bibliothek mit eigenen „Wachsstift-Illustrationen“, später, als sie das Schreiben erlernt hatte, begann sie, eigene kleine Geschichten zu verfassen. Langeweile in Schule und Bus füllte sie mit viel Fantasie aus, sodass aus kleinen Geschichten bald ganze Romane wurden, die zunächst mehrere Kladdehefte füllten. Die Hefte und eine alte Schreibmaschine wichen nach und nach dem Computer; ihre Geschichten entstiegen den Schubladen und fanden ihre Heimat bei Verlagen. Noch heute lebt Corina Bomann in Mecklenburg und nutzt die traumhafte Ruhe und wunderbare Landschaft, um ihre Romane zu spinnen. In ihrer zweiten Heimat Berlin lässt sie sich dagegen vom Puls der lebendigen Stadt inspirieren.


    Produktinformation (Quelle: Amazon)

    • Taschenbuch: 736 Seiten
    • Verlag: Ullstein Taschenbuch (11. Mai 2018)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3548289967
    • ISBN-13: 978-3548289960


    Spannendes Frauenschicksal

    Agneta hatte den Löwenhof verlassen und war nach Stockholm gezogen…

    Doch an einem Morgen erhielt sie per Telegramm eine erschreckende Nachricht…

    Sie sah sich gezwungen – moralisch zumindest – zum Löwenhof zu fahren…

    Doch dass es so schlimm sein würde bzw. noch werden sollte, das hatte sie nicht erwartet…

    Und sie kehrte zum Löwenhof zurück …. Doch dafür musste sie ihren Traum und auch Michael aufgeben…

    Eines Tages erschien bei ihr ein Mann, der behauptete, ihr Vater habe ihn als Verwalter anstellen wollen. Er kam aus Pommern und da er einen guten Namen hatte, glaubte sie ihm. Und sie verliebte sich in Max…

    Und dann gab es da noch Susanna, eine Bedienstete auf dem Löwenhof, und ihr ungeborenes Kind, das einen Vater brauchte…

    Außerdem brach auch noch der Erste Weltkrieg aus…

    Warum war Agneta nach Stockholm gegangen und hatte den Löwenhof, ihre Heimat, verlassen? Weshalb war sie nicht dort geblieben? Gab es ein Zerwürfnis zwischen ihr und ihren Eltern? Welche schlimme Nachricht kam per Telegramm? Wer hatte es geschickt? Warum musste sie zum Löwenhof fahren? Warum musste sie deshalb ihren Traum aufgeben? Wollte Michael nicht mit? Warum hatte sich Max als Verwalter beworben? Liebte Agneta ihn wirklich? Wollte sie ihn heiraten? Und was sagte er dann dazu? Hatte der Krieg Auswirkungen? Und was hatte es mit Susana auf sich? Und mit ihrem Kind? Wer war dessen Vater? Alle diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.


    Meine Meinung

    Dies ist der erste Teil einer Trilogie um die Frauen vom Löwenhof von Corinna Bomann. Das Buch ließ sich sehr gut lesen. Der Schreibstil von Corina Bomann war – wie immer – unkompliziert, es gab keine Fragen nach dem Sinn von Wörtern oder gar ganzen Sätzen. In der Geschichte war ich schnell drinnen. Und in die Protagonisten konnte ich mich gut hineinversetzen. Ich konnte Agneta gut verstehen, dass sie weggegangen war. Sie wollte unabhängig sein. Auch habe ich erfahren, dass (ob es in Deutschland auch so war, ist mir unbekannt, weshalb ich mich auch gewundert habe) Agneta, als sie 25 Jahre alt war, ihre Volljährigkeit /Mündigkeit beantragen konnte. So war sie nicht mehr an ihre Eltern gebunden, Dies war mir wirklich neu. Doch fühlte sie sich moralisch verpflichtet, zurückzukehren. Ihr Verlust tat mir sehr leid. Dass sie Susanna geholfen hat, hat mich auch gefreut. Weiter möchte ich jetzt nichts ausführen, denn ich will ja nicht spoilern. Das Buch war von Anfang an spannend und ist es geblieben bis zum Ende. Natürlich ist es nicht die Spannung eines Thrillers! Aber da ich der Art des Buches Rechnung trage, sage ich, dass es spannend genug war um mich zu fesseln und gut zu unterhalten. Es hat mir sehr gut gefallen, und bekommt daher von mir eine Lese-/Kaufempfehlung sowie volle Bewertungszahl.


    Der zweite Band Mathildas Geheimnis soll am 7. September 2018 erscheinen.

    Der dritte Band Solveigs Versprechen am 2 Januar 2019

  • Corina Bomann kenne ich schon von vielen Romanen. Dieses Mal geht es nach Schweden. „Die Frauen vom Löwenhof – Agnetas Erbe“ ist der Auftakt zu einer Dreiteiligen Saga und ist ein historischer Roman vom Ullstein Verlag. Dieser Teil umfasst die Jahre 1913 bis 1915.


    Agneta hat sich mit ihren Eltern überworfen und studiert Malerei in Stockholm und gehört zu den Frauenrechtlerinnen. Da kommt das Telegramm ihrer Mutter, Vater und Bruder sind verunglückt. Sie muss zurück zum Löwenhof, sie ist die letzte Erbin und wird zu Gräfin Agneta. Ihre Mutter setzt sehr auf Etikette, aber mit der Zeit wird sie menschlicher. Der Löwenhof ist ein bedeutendes Gut, in dem das Kronprinzenpaar öfter zu einem Aufenthalt kommt. Agnetha versucht alles mit neuem Wind zu führen. Sie möchte aus Lieb heiraten, aber so richtig fehlt ihr das Glück mit den Männern.


    Corina Bomann ist mit diesem Roman zu Hochleistungen aufgestiegen. Sie lässt uns an den Zeiten teilnehmen. In Stockholm den Kampf der Frauenrechtler und später im Löwenhof, den Kampf um das Gut. Die Frauen haben es schwer gegen die Ansichten der Männer.


    Dieses ist wieder ein beeindruckender Roman, in den man eintauchen kann. Ich möchte ihn gerne weiter empfehlen.

  • Schweden im Jahr 1913. Agneta ist Mitte Zwanzig und studiert in Stockholm an der Kunstakademie. Sie hat ihr Zuhause, das Gut Löwenhof in der Nähe von Kristianstad, vor einiger Zeit verlassen, um auf eigenen Beinen zu stehen und ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Nebenbei engagiert sie sich für die Rechte der Frauen und hat eine Beziehung mit dem angehenden Anwalt Michael.

    Dann erhält sie ein Telegramm ihrer Mutter, die sie bittet nach Hause zu kommen, da ihr Vater und ihr Bruder einen Unfall hatten. Agneta reist Hals über Kopf zum Löwenhof, wo ihre Mutter ihr einen kühlen Empfang bereitet. Das ändert sich auch nicht, als Agneta plötzlich als Erbin den Löwenhof übernehmen soll. Und sie fragt sich, ob sie wirklich bereit ist, ihr Leben in Stockholm aufzugeben. Und was ist mit ihrer Zukunft mit Michael? Wie steht er zu einem Leben als Ehemann einer Gutsbesitzerin?

    Aber der Löwenhof ist ihre Heimat und seit Generationen in ihrer Familie und schließlich kann es für Agneta nur eine Entscheidung geben. Und vielleicht ist das auch eine Chance, das Gut in eine neue Zukunft zu lenken.

    "Agnetas Erbe" ist der Auftakt zu Corina Bomanns neuer Familiensaga "Die Frauen vom Löwenhof" und ich habe das Buch über Vorablesen bekommen. Mir hat die Leseprobe schon sehr gut gefallen und nun kann ich sagen, das gesamte Buch hält, was die Probe versprochen hat. Der Schreibstil ist von Anfang an lebendig und die Autorin lässt mit Leichtigkeit Bilder vor dem geistigen Auge des Lesers entstehen: das Gutshaus, das Leben mit den Bediensteten, die Pferde auf den Weiden, Mittsommerfeste in Schweden. Ich war immer an Agnetas Seite und erlebte ihr Schicksal praktisch hautnah mit. Es geht um Traditionen, Konventionen und Verpflichtungen, aber auch um Mut, Liebe und den Kampf einer jungen Frau in einer Zeit, als Männer das Sagen hatten. Immer wieder wird klar, wie schwer es Frauen damals hatten, auch in Adelskreisen. Es gibt emotionale, aber auch witzige Momente.

    Gleichzeitig wird der geschichtliche Hintergrund der damaligen Zeit (Stichwort Erster Weltkrieg) gut in die Handlung eingebaut und dadurch wirkt das Ganze noch authentischer.

    Agneta war mir von Anfang an sympathisch. Obwohl sie sich an viele Regeln und Konventionen halten muss, versucht sie immer wieder, für ihr Recht auf Selbstbestimmung zu kämpfen und auch den Löwenhof in eine neue Zukunft zu führen. Und trotz einiger Schicksalsschläge gibt sie nicht auf.
    Bei Stella war ich hin und her gerissen. Ihr Verhalten am Anfang fand ich unfassbar, aber mit der Zeit war ich sicher, dass sie ihre Tochter liebt und stolz auf sie ist.
    Bei Max war ich von Anfang an überzeugt, dass da irgendwas nicht stimmt.
    Im Gegensatz zu Lennard, der mir zwischendurch manchmal richtig leid tat.

    Alles in allem kann ich diesen ersten Teil der Trilogie um eine schwedische Adelsfamilie uneingeschränkt empfehlen.

    Ich freue mich nun auf den Teil 2 "Mathildas Geheimnis" (erscheint im September), denn nach Teil 1 weiß ich ja nun schon, wer Mathilda ist. ;-)


    9 Eulenpunkte

  • Schweden im Jahr 1913: Als sie an ihrem Studienort Stockholm ein Telegramm ihrer Mutter Stella erhält, ist Agneta Lejongård voller Sorge. Ihr Vater Graf Thure und ihr Bruder Hendrik seien verunfallt, sie soll umgehend nach Hause kommen, heißt es darin. Beide sterben, nachdem sie während eines Brands auf dem heimischen Gut verletzt werden. Vor zwei Jahren hat sich Agneta von ihrer Familie losgesagt, um sich als Malerin in der Hauptstadt den Künsten und ihrem Studium zu widmen. Jetzt macht sich die 27-Jährige umgehend auf den Weg und erfährt, dass sie das Erbe ihres Vaters als Gutsherrin vom Löwenhof antreten soll. Selbstlos stellt sie sich der Pflicht. Doch ihr Herz und ihre Gedanken sind bei Michael, einem ehrgeizigen Jurastudenten. Was wird aus ihrer Liebe?


    „Die Frauen vom Löwenhof - Agnetas Erbe“ ist der gelungene Auftaktband einer Trilogie von Corina Bomann.


    Meine Meinung:

    Der Roman besteht aus zwei Teilen, die wiederum in insgesamt 70 Kapitel untergliedert sind. Erzählt wird in der Ich-Perspektive aus der Sicht von Agneta. Die Handlung spielt über einen Zeitraum von ungefähr zwei Jahren.


    Der Schreibstil mit vielen anschaulichen Beschreibungen ist angenehm, flüssig und lebhaft. Es fiel mir nicht schwer, in die Geschichte einzufinden. Den Roman habe ich nur ungerne zur Seite gelegt.


    Als starke Hauptprotagonistin hat mir Agneta gut gefallen. Sie war mir schon nach wenigen Seiten sympathisch. Ich mag ihre moderne Art zu denken und konnte ihre Gefühls- und Gedankenwelt gut nachvollziehen. Auch die übrigen Charaktere werden glaubwürdig dargestellt.


    Die Handlung war schlüssig und abwechslungsreich. Sie konnte mich an einigen Stellen überraschen. Trotz der recht hohen Seitenzahl kommt beim Lesen keine Langeweile auf.


    Nicht nur das Setting, Schweden kurz vor dem Ersten Weltkrieg, finde ich ansprechend. Ein Pluspunkt sind für mich auch die Themen, die in dem Roman auftauchen. Das Rollenbild der Frau steht dabei im Fokus. Als Suffragette tritt Agneta für die Rechte der Frau und feministische Ideale ein.


    Das hübsche Cover passt wunderbar zum Inhalt des Romans. Auch den Titel finde ich passend gewählt.


    Mein Fazit:

    „Die Frauen vom Löwenhof - Agnetas Erbe“ von Corina Bomann ist ein historischer Roman, der mich überzeugen konnte. Auf die Folgebände, die ich sicherlich auch noch lesen werde, bin ich schon gespannt.


    Ich vergebe 5 von 5 Sternen.

  • Meine Meinung zum Buch:



    Titel: Das Leben ist voller Geheimnisse...



    Die Autorin hat mich schon mit zahlreichen Büchern gut unterhalten können und so war ich doch sehr gespannt wie sich eine mehrteilige Saga von ihr anfühlen würde.



    In der Geschichte geht es um die junge Agneta, die mit ihrer Familie gebrochen hat, um sich ganz dem Studium der Malerei in Stockholm zu widmen. Als ihr Vater unerwartet stirbt, muss sie heimkehren. Ihre Mutter begegnet ihr mit Abneigung und sie spürt, dass sich viel verändert hat, seitdem sie einst gegangen ist. Wird sie dennoch ihren Weg gehen können?



    Gleich vorweg: auch wenn der Roman über 700 Seiten umfasst, so fühlte sich dieser zu keiner Zeit ellenlang an, sondern sehr kurzweilig. Ausschließlich Hände und Arme hatten beim Halten ihr Tun.



    Frau Bomann hat es wieder einmal geschafft ein hervorragendes Bild der damaligen Zeit zu zeichnen. Man erfährt wie die Gesellschaft ab 1913 tickt und was Frauen zu der Zeit noch alles auszustehen hatten. So ist das Wahlrecht für Frauen gerade in den Kinderschuhen und Ehe, Anstand, Moral und Glaube spielen noch eine große Rolle. Auch der Unterschied zwischen der Dienerschaft und den Herrschaften wird sehr deutlich, denn während die hohen Herrschaften sich noch mit Geldzahlungen behelfen können, wenn sie in Nöte geraten, so sind die niederen Schichten Schimpf und Schande ausgesetzt, wenn es mal nicht alles nach der Norm läuft.



    Besonders gelungen sind der Autorin dabei die weiblichen Figuren, die alle trotz diverser Steine, die ihnen in den Weg gelegt werden, dennoch nach vorne schauen und ihr Leben meistern. Dabei sticht natürlich besonders die Hauptfigur Agneta hervor, die als Ich- Erzählerin agiert. Was ihr alles passiert und was sie an Schicksalsschlägen durchstehen muss, dass ist schon ordentlich. Da denkt man als Leser schlimmer kann es nicht mehr kommen und dann kommt es leider doch noch schlimmer.



    Auch sehr faszinierend fand ich Agnetas Mutter Stella, die ich mir wirklich des Öfteren als Eiskönigin vorgestellt habe. Immer wieder fragte ich mich wie man aufgrund von Standesdünkel seine Gefühle so dermaßen unterdrücken kann, das grenzt ja schon an Kunst so distanziert und ohne Emotionen zu sein.



    Bereits zu Beginn der Geschichte hatte ich im Gefühl, dass Lennard noch eine größere Rolle spielen wird und umso erfreuter war ich als sich das dann auch bewahrheitet hat.



    Mit diesem Roman hat die Autorin bewiesen, dass sie es einfach drauf hat unterhaltsame Schmöker zu schreiben. Ja es ist keine hohe Literatur, aber es lässt sich gut lesen und ist ungemein kurzweilig. Zum Glück ist es der erste Band einer Reihe, denn nur zu gern möchte ich das Leben der Familie Lejongard weiter verfolgen und auf dem Löwenhof mit seiner Idylle verweilen.



    Fazit: Ein Roman, der einen seine Umgebung gänzlich vergessen lässt. Hier kann man beim Lesen die Alltagssorgen ausblenden und ordentlich entspannen. Gern spreche ich eine Leseempfehlung aus. Klasse!



    Bewertung: 10/ 10 Eulenpunkten

  • Agneta lebt 1913 in Stockholm und studiert Kunst. Da erreicht sie ein Telegramm ihrer Mutter, Vater und Bruder sind bei einem Unfall ums Leben gekommen. So bleibt Agneta nichts anderes übrig, als nach Hause zurückzukehren und die Leitung des Gutes zu übernehmen, soll dieses nicht für die Familie verloren gehen.


    Mir ist Agneta von Anfang an ans Herz gewachsen. Sie macht es sich nicht leicht und muss viele schwierige Entscheidungen treffen. Dennoch jammert sie nicht und blickt immer wieder nach vorne, egal mit welchen Schicksalsschlägen sie zurecht kommen muss.

    Agnetas Mutter Stella hingegen macht es einem schwer sie zu mögen. Sie wirkt wie eine Eisprinzessin und gibt ihren Gefühlen normalerweise keinen Raum. Aber im Laufe des Buches habe ich auch gelernt, ihre Art zu akzeptieren und später auch zu verstehen.

    Das Leben auf dem Gutshof ist toll beschrieben, hier habe ich mich ein wenig an Ulrike Renks Ostpreußen-Saga erinnert gefühlt. Es wird gefeiert und hart gearbeitet, Familie und Dienerschaft sind auf einander angewiesen.


    Corina Bomann ist es gelungen eine Gesellschaft wieder auferstehen zu lassen, in der der Adel noch wichtig ist, auf Dinge wie Anstand und Sitte noch großen Wert gelegt wird. Langsam setzen sich fortschrittliche Ideen durch, doch manche Dinge sind schwer zu überwinden. Agneta und ihre Freundin Marit haben sich in Stockholm den Suffragetten angeschlossen und versuchen nicht nur das Frauenwahlrecht durchzusetzen. Dabei stoßen sie immer wieder auf Widerstand und auf wenig Gegenliebe. Die Selbstbestimmung der Frau ist für Agneta ein wichtiges Thema, dass sie immer wieder beschäftigt und sich in ihren Kreisen teilweise nur schwer durchsetzen lässt.


    Mir hat dieses Buch außerordentlich gut gefallen, trotz der über 700 Seiten kam keinen Augenblick Langeweile auf. Ich habe Agneta gerne begleitet und beobachtet, wie sie sich von der unbedarften Studentin zur durchsetzungsfähigen Gräfin mausert.

    Ich bin schon sehr gespannt auf die weiteren Bände dieser Familien Saga, Schwedens Geschichte des letzten Jahrhunderts ist doch eher unbekannt und die Familie bietet noch einigen Stoff, der es wert ist erzählt zu werden.


    Von daher von mir eine volle Leseempfehlung!


    9 von 10 Punkte

  • Das schicksalhafte Telegramm


    1913 Schweden. Agneta Leongard, die aus einer alteingesessenen wohlhabenden schwedischen Adelsfamilie stammt, verlässt das Gestüt und Familiengut „Löwenhof“, um gegen den Willen ihrer Eltern in Stockholm ein Kunststudium zu beginnen, um später ein Leben als Malerin zu führen. Sie möchte unabhängig und frei von den Fesseln ihrer Familie ein selbstbestimmtes Leben führen, deshalb hat sie sich den Suffragetten angeschlossen. Sie lebt mit ihrem Freund Michael, einem Anwalt, zusammen, mit dem sie sich eine gemeinsame Zukunft vorstellen kann. Doch dann ereilt sie per Telegramm die Nachricht, dass auf „Löwenhof“ ein Feuer ausgebrochen ist, bei dem sowohl ihr Vater als auch ihr Bruder Hendrik ums Leben kamen. Agneta macht sich sofort auf den Weg zum „Löwenhof“, um ihrer Familie beizustehen. Diese erwarten von ihr nun, dass sie ihre eigenen Wünsche und Träume zurückstellt, um ihre Pflicht als Erbin des Gutes anzutreten. Wie Agneta ihre eigenen Lebensträume begraben und sich der Familientradition fügen?


    Corina Bomann hat mit ihrem Buch „Die Frauen vom Löwenhof – Agnetas Erbe“ den ersten Band ihrer geplanten „Löwenhof-Trilogie“, einer historischen Familiensaga, vorgelegt. Der Schreibstil ist wunderbar flüssig, fesselnd, gefühlvoll und bildgewaltig, schnell taucht der Leser in die Handlung ein und begibt sich unsichtbar an die Seite von Agneta, um sie bei ihrem Lebensweg zu begleiten, sie durch ihre Gedanken und Taten kennen- und lieben zu lernen. Der Spannungsbogen wird schon früh angelegt und steigert sich im Verlauf der Geschichte immer mehr, so dass der Leser das Buch kaum aus der Hand legen kann. Auch die Landschaftsbeschreibungen sind sehr detailliert und farbenfroh, so dass der Leser das alte Stockholm und ebenso das Gestüt von Gut „Löwenhof“ wunderbar vor Augen hat während der Lektüre. Die Autorin hat gut recherchiert und den geschichtlichen Hintergrund sehr schön mit ihrer Handlung verwebt. Gleichzeitig bringt sie viele verschiedene und der damaligen Zeit angemessene Themen hervor. So werden sowohl den Suffragetten einen Stellenwert zugeordnet als auch die alten gesellschaftlichen und moralischen Konventionen, die es Frauen damals nicht leicht machten, sich gegen diese aufzulehnen.


    Die Charaktere wurden sehr liebevoll ausgestaltet und gemäß ihren individuellen Eigenheiten mit Leben versehen, sie wirken durchweg sehr authentisch. Der Leser kann sich gut in sie hineinversetzen, mitfiebern und mit ihnen fühlen. Agneta ist eine sehr sympathische und unabhängige Frau, die ihrer Zeit weit voraus ist. Sie stellt sich mutig gegen die Wünsche ihrer Familie und folgt ihren eigenen moralischen Ansprüchen. Sie ist stark und selbstbewusst, pflichtbewusst und fleißig, will sie doch ihre Träume aus eigener Kraft verwirklichen. Auch wenn Agneta sich von ihrem Elternhaus gelöst hat, kann sie sich dann dennoch nicht dem letzten Wunsch ihres Bruders widersetzen, obwohl dies für sie bedeutet, all ihre eigenen Träume aufzugeben. Agnetas Mutter ist eine harte und unbarmherzige Frau, die es nicht anders gewohnt ist, als sich den gesellschaftlichen Konventionen zu beugen, aber ihre Familie gleichzeitig zusammenzuhalten. Sie lässt kaum Gefühlsregungen erkennen, um sich keine Blöße zu geben und ihrem Umfeld eine Maske zu zeigen. Max ist ein geheimnisvoller Mann, der sich in Agnetas Leben schleicht, um dann einfach wieder zu verschwinden. Auch die Nebenprotagonisten wie der Kutscher oder das Hausmädchen überzeugen durch lebendige Auftritte und machen die Handlung rundum gelungen.


    „Die Frauen vom Löwenhof – Agnetas Erbe“ ist der wunderbar gelungene Beginn einer historischen Trilogie, der den Leser mitreißen kann und träumen lässt. Die spannungsreiche und fesselnde Erzählweise der Autorin lassen das Buch einen wahren Suchtfaktor entwickeln. Absolute Leseempfehlung für einen Schmöker der Superlative!

    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben"(Oscar Wilde) :)

    "Bücher sind wie Drogen, nur ohne die Gefahr einer Überdosierung" (Karl Lagerfeld)

  • Inhaltlich habt ihr ja schon alles erwähnt.


    Ich fühlte mich mit dem ersten Band gut unterhalten, ein echter Schmöker, um zu versinken. Die Figuren wurden detailliert beschrieben, ich hatte sie bildlich vor mir, ebenso die Örtlichkeiten. Es endet ja auch spannend und mit einem Cliffhanger, ich bin auf den 2. Band gespannt und freu mich drauf. :)