Tiefer denn die Hölle - Peter Gallert / Jörg Reiter

  • ISBN 3548290353


    Der Autor (Quelle: Amazon)

    Peter Gallert wurde 1962 in Bonn geboren. Ein Germanistik- und Geschichtsstudium brach er erfolgreich ab. Er spielte Theater, jobbte als Nachtportier und Bauarbeiter, schrieb „Jerry Cotton“-Krimis und Synchronbücher. Seit den 90er Jahren arbeitet er als Drehbuchautor für TV-Serien von Krimi bis Krankenhaus. Er ist Karate-Kindertrainer, hat drei Töchter und lebt mit seiner Familie in Köln.

    Peter Gallert arbeitet seit 20 Jahren mit Dr. Jörg Reiter zusammen. Im Jahr 2014 gewannen die beiden den Agatha-Christie-Krimipreis für ihre Geschichte „Kleinmann befreit sich“.


    Produktinformation (Quelle: Amazon)

    Taschenbuch: 400 Seiten

    Verlag: Ullstein Taschenbuch (6. April 2018)

    Sprache: Deutsch

    ISBN-10: 3548290353

    ISBN-13: 978-3548290355


    Fesselnder Krimi

    Polizeiseelsorger Bauer geht in einen – gesperrten - ehemaligen Stollen….

    Ein Brief eines Kindes an seine Mutter, das nicht versteht, warum sie nicht mehr zurückkommt….

    Eine Rede Bauers auf der Vereidigungsfeier junger Polizisten…

    Bauers Frau Sarah hatte eine Auszeit gebraucht, und war vorerst ausgezogen obwohl sie schwanger war…

    Bauer sollte mir ihr zu einem Geburtsvorbereitungskurs. Er hatte sie schon abgesetzt um einen Parkplatz zu suchen, doch er konnte nicht zum Kurs gehen…

    Vaals der katholische Polizeiseelsorger war zu einer Leiche gerufen worden. Doch dann benötigte er selbst medizinische Hilfe…

    Und Bauer schaffte es, dass er sich – vorerst – noch rechtzeitig bekam…

    Allein Vaals konnte Auskunft geben, doch er lag in einem Koma…

    Und dann gab es da ja auch noch das Beichtgeheimnis…

    Warum geht Bauer in diesen Stollen? Das ist doch bestimmt gefährlich, da er gesperrt ist? Wer hat diese Briefe geschrieben? Was hat Bauer den jungen Polizisten mitgegeben mit seiner Rede? Warum braucht Bauers Frau eine Auszeit? Weshalb konnte Bauer nicht zu dem Kurs gehen? Was kam ihm dazwischen, er war doch schon auf dem Weg? Wieso benötigte Vaals medizinische Hilfe? War die Leiche so sehr zugerichtet? Wie schaffte es Bauer, das Vaals die Hilfe vorerst noch bekam? Warum lag Vaals in einem Koma. Würde er reden? Würde er überhaupt reden können? Alle diese Fragen – und noch viel mehr – beantwortet dieses Buch.


    Meine Meinung

    Das Buch ließ sich leicht und flüssig lesen. Der Schreibstil ist unkompliziert, das heißt, dass ich keine Fragen Hatte, was mit diesem oder jenem Wort bzw. Satz gemeint war. In der Geschichte war ich schnell drinnen, konnte mich auch in die Protagonisten gut hineinversetzen. Ich konnte Bauers Handeln verstehen. Allerdings nicht unbedingt, warum Sarah, Bauers Frau eine Auszeit brauchte. Sie hatte doch bestimmt gewusst, dass sie einen Pfarrer heiratete und die haben nie Feierabend. Vaals tat mir leid. Ich stelle es mir schrecklich vor, wenn jemand z.B. ein Verbrechen beichtet, keinerlei Reue zeigt, und der Pfarrer das der Polizei nicht verraten darf. Und dann noch dieser Karman, der nur neidisch auf Doof war, weil sie die Leitungen hatte und nicht er. Ein totaler Unsympathisch. Das Buch war von Anfang an spannend, und die Spannung hat sich auch gehalten bis zum Ende. Es hat mir sehr gut gefallen und ich habe mich ebenso gut unterhalten gefühlt. Von mir daher eine Lese-/Kaufempfehlung sowie volle Bewertungszahl.

  • Die Vergangenheit ist nie vorbei


    "Das Übelste an jemandes Vergangenheit ist, dass die anderen Leute sie nicht so schnell vergessen." (Giovanni Battista Vico)

    Eigentlich sollte es ein entspanntes Wochenende mit seiner Frau und Geburtsvorbereitungen für den Polizeiseelsorger Martin Bauer werden. Doch dann erhält er die Nachricht, das der Polizeidekan Rüdiger Vaals in einem stillgelegten Bergwerk mit Herzinfarkt zusammengebrochen ist, bei dem man eine Leiche gefunden hatte. Sofort lässt Bauer alles stehen und liegen und eilt zum Bergwerk um seinem Kollegen behilflich zu sein. Als Vaals ihm im Krankenwagen einen Namen nennt, weiß Bauer nichts mit diesem anzufangen und beginnt daraufhin in Vaals Leben nachzuforschen. Währenddessen ermittelt KHK Verena Dohr im Fall der Bergwerksleiche, die nach wie vor rätselhaft ist. Den es nicht klar, ob es sich um Mord oder um Leichenschändung bei dem Toten handelt. Eigenartig sind auch die post mortem zugefügten Messerstiche und der Honig mit dem der Tote übergossen wurde. Dies alles weist eher auf einen Ritualmord hin, den Honig diente früher zur Einbalsamierung oder als Grabbeigabe. Doch als dann ein mehrfach durchbohrtes religiöses Reliquie entdecken, dass den Heiligen Sebastian darstellt, wird das ganze immer mysteriöser. Martin Bauers Nachforschungen bringen dann abscheuliches aus der Vergangenheit zutage, die er nicht zu glauben wagt und die ihn bis in den Abgrund zur Hölle blicken lässt.


    Meine Meinung:
    Nach dem mir schon der erste Band dieses eigenartigen Ermittlerteams gefallen hat, war ich gespannt auf dieses Buch. Vor allem der Titel und die Kurzinfo haben mich neugierig gemacht was den beiden Autoren diesmal für eine Geschichte eingefallen ist. Der Schreibstil war wieder einmal sehr gut, so das ich von Anfang bis zum Ende eingetaucht bin. So blieb ich bis kurz vor Ende im Ungewissen, wer der eigentliche Täter ist. Anhand mehrerer Handlungsstränge erfuhr ich von Monsignore Vaals Vergangenheit, den Problemen von Martin Bauer und Verena Dohr und den oft eigenwilligen Ermittlungen die, die Autoren sehr gut im Plot miteinander verflochtet hatten. Fasziniert hat mich wieder einmal das große Wissen um die einzelnen Religionen und die Bibelkenntnisse, die heute nicht mehr selbstverständlich sind. Auch die Problematik des Beichtgeheimnisses wurde mir hier wieder einmal so richtig klar. Außerdem spürte ich sehr gut die Not und das Hadern von Martin Bauer, mit sich und seinem Beruf, bei dem er in allem 100 Prozent geben möchte. Er wäre so ein Seelsorger, dem ich bedingungslos mein Leben vertrauen würde. Auch das hin- und hergerissen sein zwischen Beruf und Privatleben von Martin Bauer und Verena Dohr haben die Autoren wieder sehr gut hinbekommen. Gefallen haben mir auch die Lokation mit den stillgelegten Bergwerken, die sofort den Plot noch unheimlicher wirken ließen. Da ich selbst schon solche Bergwerke besucht habe, konnte ich mir die Szenerie sehr gut vorstellen. Vielleicht waren ein paar Szenen der Geschichte nicht ganz nachvollziehbar und etwas übertrieben, aber da sehe ich im Anbetracht des guten Krimis gerne hinweg. Ich hoffe auf weitere Fälle von Bauer/Dohr und den beiden Autoren, gebe eine Leseempfehlung und 10 Eulen.

    :thumbup::respekt

    "Lebe jeden Tag so, als ob du dein ganzes Leben lang nur für diesen einen Tag gelebt hättest."

  • Ui, danke für eure Rezensionen. Ich habe ja auch vor Kurzem erst Band 1 ausgelesen und war begeistert. Daher ist dieser Band mittlerweile auch relativ weit oben auf meiner WuLi und eure Rezensionen machen mich direkt wieder neugierig.:thumbup:

    Freut mich, das wir dich neugierig gemacht haben. Ich kann das Buch nur empfehlen, ich mag das Ermittlerduo Bauer/Dohr recht gerne und Teil 2 ist wieder mega spannend.

    "Lebe jeden Tag so, als ob du dein ganzes Leben lang nur für diesen einen Tag gelebt hättest."