Nichts ist gut. Ohne dich - Lea Coplin

  • Inhalt:

    Sechs Jahre lang haben sich Jana und Leander nicht gesehen. Als Kinder waren sie unzertrennlich – bis zu diesem einen, verhängnisvollen Abend im August, als Janas Bruder Tim bei einem Autounfall ums Leben kam. Leander fuhr den Wagen. Und verschwand danach aus Janas Leben. Kein Wort haben sie seitdem gewechselt, wissen nichts mehr voneinander. Und jetzt steht er plötzlich vor ihr. Mit seinen hellblauen Augen. Und die Anziehungskraft ist so viel größer als Jana wahrhaben will. Sechs Jahre hat sie versucht, ihn zu hassen. Und nun ist er da, aus einem wirklich guten Grund: Er ist hier, damit sie ihn rettet. Nur weiß er das selbst noch nicht.


    Rezension:

    Sechs Jahre lang haben sich Leander und Jana nicht gesehen, als Leander wieder in Janas Leben tritt.

    Sechs Jahre lang wollte Jana vergessen, dass es Leander war, der den Wagen gefahren hat, in dem ihr Bruder Tim ums Leben kam. Doch nun ist Leander zurück und die beiden zieht es immer wieder zueinander.


    "Nichts ist gut. Ohne dich." von Lea Coplin ist der erste von zwei Bänden, der überwiegend aus den wechselnden Ich-Perspektiven der achtzehn Jahre alten Jana Sailer und dem zweiundzwanzig Jahre alten Leander Jorges erzählt wird.


    Vor sechs Jahren starb Janas Bruder Tim bei einem Autounfall und ausgerechnet sein bester Freund Leander saß am Steuer. Nach dem Unfall ist Leander nach Berlin gegangen und kehrt nun, nach sechs Jahren, nach München zurück und damit auch in Janas Leben.

    Ich mochte den Schreibstil von Lea Coplin richtig gerne und so ließ sich das Buch sehr gut lesen! Besonders der Anfang von Janas und Leanders Geschichte hat mir richtig gut gefallen, aber nach und nach konnte mich die Geschichte dann leider nicht mehr ganz so packen, wie noch zu Beginn.


    Das lag zum Teil auch daran, dass ich besonders mit Jana nicht wirklich warm geworden bin. Sowohl Jana als auch Leander haben immer noch stark an den Geschehnissen vor sechs Jahren zu knabbern, während Jana noch nicht einmal die ganze Wahrheit kennt. Doch sie geht einem klärenden Gespräch mit aller Sturheit aus dem Weg, aber die beiden nähern sich trotzdem immer weiter an. Früher waren die beiden gute Freunde, aber Jana kann nicht vergessen, welchen Anteil Leander am Tod ihres Bruders trägt. Mir war das Hin und Her zwischen den beiden irgendwann einfach zu viel, vor allem wenn man bedenkt, dass vieles eben durch ein klärendes Gespräch hättte aus der Welt geschafft werden können.

    Beide gehen mit ihrer Trauer völlig verschieden um, können nicht wirklich loslassen und besonders Jana fand ich sehr unnahbar und ich konnte nicht alle ihrer Entscheidungen nachvollziehen.

    Leander dagegen mochte ich deutlich lieber, auch die Nebencharaktere, wie Janas Schwester Marie, Leanders Freunde Max und Bela, sowie seine Mutter Susanna haben mir wirklich gut gefallen!


    Ich fand es dann auch etwas schade, dass der Unfall eine so große Bedeutung in der Geschichte bekommen hat und man dann sehr lange darauf warten muss, um zu erfahren, was denn nun wirklich passiert ist. Mit der Auflösung war ich dann auch nicht wirklich zufrieden, weil ich mit etwas anderem gerechnet hätte.


    Fazit:

    "Nichts ist gut. Ohne dich." von Lea Coplin begann stark, doch konnte mich dann leider nicht mehr so packen, wie ich es mir gewünscht hätte!

    Das lag zum einen daran, dass ich nicht mit Jana warm geworden bin und viele ihrer Handlungen nicht nachvollziehen konnte, aber auch an dem Hin und Her zwischen ihr und Leander. Die Auflösung am Ende der Geschichte konnte mich dann auch nicht komplett überzeugen und so vergebe ich drei Kleeblätter, weil ich nach dem starken Beginn doch etwas mehr erwartet hätte!

  • Eigentlich wollte die 18-jährige Jana ihn nicht wiedersehen: Leander, den ehemals besten Freund ihres toten Bruders Tim. Als Kinder waren die beiden unzertrennlich. Doch seit dem schrecklichen Abend im August vor sechs Jahren, als der Autounfall passierte, der ihren Bruder das Leben kostete und bei dem sein Freund am Steuer saß, hat sie den mittlerweile 22-jährigen Lean nicht mehr getroffen. Und jetzt in dem Münchner Buchladen, wo sie seit zwei Jahren jobbt, steht er plötzlich wieder vor ihr. Beide spüren eine große Anziehungskraft. Aber kann sie ihn zurück in ihr Leben lassen, nachdem so viel passiert ist und die Schatten der Vergangenheit noch nicht verschwunden sind?


    „Nichts ist gut. Ohne dich“ von Lea Coplin ist ein unterhaltsamer und bewegender Liebesroman.


    Meine Meinung:

    Der Roman besteht aus 60 recht kurzen Kapiteln. Erzählt wird abwechselnd aus der Sicht von Jana und Lean, jeweils aus der Ich-Perspektive im Präsens. Die Übergänge zwischen beiden Sichtweisen funktionieren gut. Insgesamt hat mir dieser Aufbau sehr gefallen.


    Der Schreibstil mit den eher kurzen Sätzen ist sehr flüssig, locker und angenehm. Der Einstieg in die Geschichte fiel mir leicht.


    Die ernste Thematik des Romans finde ich sehr ansprechend. Sie hat mich total neugierig auf die Geschichte gemacht. Ich finde es gut, dass Aspekte wie Verlustbewältigung, Trauer und menschliche Schicksale hier einen solch großen Raum bekommen. Dabei legt das Buch viel Wert darauf zu erklären, wie der tödliche Unfall noch immer das Denken und Handeln der Betroffenen bestimmt und wie diese mit dem Verlust umgehen. Dieses Thema regt zum Nachdenken an. Neben traurigen Momenten vermittelt der Roman auch positive Botschaften über das Leben, was mir ebenfalls sehr zugesagt hat. Leider konnte mich die Geschichte insgesamt jedoch emotional nicht so sehr erreichen wie gehofft.


    Dabei lernt man die Gedanken- und Gefühlswelt der beiden Hauptcharaktere, Jana und Lean, eigentlich gut kennen. Beide werden ihrem Alter gemäß authentisch mit ihren Ecken und Kanten dargestellt, durchlaufen allerdings keine weitreichende Entwicklung. Auch die Nebenfiguren werden vielschichtig und interessant geschildert.


    Die Handlung wird schlüssig und anschaulich beschrieben. Dabei wird die Geschichte bis zum Schluss nicht zu vorhersehbar, sondern konnte mich an mehreren Stellen überraschen.


    Das eher schlichte Cover passt gut zum Genre. Der Titel klingt ansprechend und ist treffend gewählt.


    Mein Fazit:

    „Nichts ist gut. Ohne dich“ von Lea Coplin ist ein solider, gefühlvoller Liebesroman im Bereich Jugendbereich, der für kurzweilige Lesestunden sorgt.


    Ich vergebe 3,5 von 5 Sternen.

  • Als ihr Bruder bei einem Autounfall starb, brach für die damals noch junge Jana eine Welt zusammen. Seither ist alles anders – die Beziehung zu ihrer Schwester, ihren Eltern, und ihren besten Freund von damals hat sie auch verloren. Kein Wunder, dass Jana einen riesigen Schock bekommt, als eben dieser in einem Buchladen vor ihr steht. Warum ist Leander zurück? Und warum verspürt sie den Drang, unbedingt mit ihm zu reden?


    Das Buch ist eine Mischung aus Romanze und Drama und zeigt sehr deutlich und anschaulich, wie einschneidende Erlebnisse auf Menschen einwirken und wie unterschiedlich diese damit umgehen. Zudem wird klar: Erst, wenn man sich den Problemen stellt, kann man tatsächlich damit abschließen. Die einzelnen Charaktere sind sehr realistisch geformt, ihre Verhaltensweisen mögen vielleicht nicht immer logisch sein, aber nachvollziehbar auf jeden Fall, wenn man die ganze Geschichte dann kennt. Der Autounfall und Leanders Rolle darin, ist ein Faktor, der den Leser dazu treibt, weiterzulesen, denn schließlich ist es wie ein Kriminalfall, den man aufklären möchte.


    Allerdings hätte das natürlich auch viel schneller gemacht werden können, so dass die „Enthüllung“ am Ende schon viel früher im Buch kommt. Allerdings ist es dennoch in Ordnung, dass die Autorin sich entschieden hat, dass ihre Charaktere da noch nicht so weit sind, denn vom Plot her passt es, dass man so etwas mal nicht einfach nach dem ersten Wiedersehen bespricht.


    Insgesamt war das Buch im Rückblick doch recht dramatisch, denn selbst alle Nebencharaktere hatten tiefe seelische Wunden oder einfach große Probleme zur Zeit, so dass ständig jemand anderes im Mittelpunkt stand und doch alles zusammen gehört. Man könnte jetzt sagen, dass das zu überspitzt dargestellt ist, aber während des Lesens kam es mir überhaupt nicht so vor. Im Leben gibt es ja mal tatsächlich Phasen, die einfach für alle chaotisch sind.


    Ein bisschen enttäuscht war ich von der „Aufklärung“ am Ende und auch die Tatsache, warum es bisher nicht angesprochen wurde in all den Jahren ist zwar irgendwie logisch, aber auch nicht. Es ist schwer, jetzt etwas zu sagen, da die meisten Leser dieser Rezension ja das Ende noch nicht kennen. Aber ich kann so viel sagen: Dass so viele Menschen ein Geheimnis mit sich rumschleppen, an dem nicht nur sie, sondern auch ihre Verwandten kaputt gehen, ist wahrscheinlich, aber wenn es dann an den Punkt kommt, an dem man es lüften könnte, tut es keiner, was ich seltsam finde. Denn noch mehr schaden würde es den anderen auch nicht: Über das Drama damals ist keiner hinweg gekommen.


    Wie bei allen Büchern, in denen ein Geheimnis in der Luft schwebt, ist es schwer zu sagen, ob der Plot nur deswegen so leichtgängig war, weil man als Leser dazu getrieben war, schnell zu lesen, um zu erfahren, was damals geschah. Ich finde, dadurch dass das Buch die erwähnten anderen Dramatiken hat, liest man automatisch mit viel Druck dahinter, was sich positiv auswirkt. Man hat Freude beim Lesen und leidet mit den Charakteren mit.


    Einige Szenen fand ich lediglich zu überspitzt, beziehungsweise zu zufällig plot-technisch passend, z.B. am Anfang, als Jana zufällig von Leander gerettet wird, als sie sich beim Surfen verletzt. Glück gehabt, dass der Hauptcharakter als Hobby so etwas betreibt und sich nachts im Park herumtreibt (mit Freunden, die wohl alle nicht eingreifen konnten), so dass der neue Charakter gleich mal als Held darsteht.


    Aber letztendlich ist es ein Jugendbuch (und kein schlechtes, in der Tat) und alle fiktiven Bücher sind so gestaltet, dass Szenen passend zum Plot sind, so dass ich dennoch 7 von 10 Punkten vergeben kann.

  • Danke für deine Rezi. Wusste gar nicht, dass das Teil 1 einer Duologie ist...

    Aber auch nach deinen Leseeindrücken werfe ich es von meiner WuLi wieder runter, da gebe ich anderen Büchern den Vorzug. :knuddel1Danke. :thumbup:

    Das wusste ich auch nicht. Ich habe gerade etwas recherchiert und das zweite Buch dreht sich dann um einen der Nebencharaktere im ersten. Das heißt, die Geschichte ist wohl auserzählt (hatte ich auch so vermutet), vielleicht kommen die Charaktere zwar vor, aber nicht als allerwichtigste.