Das freut mich sehr, PMelittaM und Rouge, denn Umgebungsbeschreibungen sehe ich eher als meine Schwäche an, ich tue mir dabei einfach sehr schwer. Ich habe sehr eindeutige Bilder vor Augen, weiß aber oft nicht, wie ich sie aufs Papier bringen kann. Ich liebe es, Charaktere zu entwickeln, ihnen eine Stimme zu verleihen, Dialoge zu schreiben und die Emotionen der Charaktere zu schildern. Aber Landschaften, Städte, etc. finde ich sehr schwer
'Die fremde Prinzessin' - Seiten 159 - 241
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Jetzt ist es also doch geschehen: Lia wird abgeholt und mitgenommen. Alina wird sicherlich nicht nur kurzfristig zicken sondern vermutlich sehr lange schmollen. Für mich (ich muss mich wieder disziplinieren und daran denken, in welchem Zeitfenster das alles spielt) ist es nicht so ganz nachvollziehbar, welch riesengroßer Schritt es sein muss, die liebgewonnene Scholle Gildas zu verlassen und weg zu gehen und dann auch noch ein "upgrade" zu erfahren - von einem Bastard zu einer jungen adeligen Lady. Wenn ich mir dann noch vorstelle, ganz mühsam mit Wagen, Pferd und sogar zu Fuß die Strecken überwinden zu müssen - das muss schon eine Herausforderung gewesen sein; und dann geht es auch noch zur Truppe des Königs und es geht nach Irland....
Ich denke, die ganzen Eindrücke, die auf der Reise und am neuen Ort auf Lia warten, werden sie stark verändern. Ich bin neugierig, wie sich das Ganze mit Raymond weiter entwickelt.... Irgendwie kann das doch noch nicht alles gewesen sein.
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Für mich (ich muss mich wieder disziplinieren und daran denken, in welchem Zeitfenster das alles spielt) ist es nicht so ganz nachvollziehbar, welch riesengroßer Schritt es sein muss, die liebgewonnene Scholle Gildas zu verlassen und weg zu gehen
Ich glaube, das hat nicht nur mit der Zeit zu tun, sondern ist auch ein wenig Charaktersache. Ich zB. könnte mir nie vorstellen, aus der Gegend, in der ich aufgewachsen bin, wegzugehen und ich bin immer noch im selben 2.000 Einwohner Dorf. In der Schulzeit spielte ich mal mit dem Gedanken zu studieren, auch Flugbegleiterin oder Polizistin wollte ich mal werden. Aber alle Berufe erforderten, dass ich fortgehe in die Großstadt und mir graute immer davor Dabei wäre das eine Stunde mit dem Auto gewesen. Gar nicht auszudenken, was solch eine Entfernung damals bedeutete.
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SabrinaQ :
das habe ich auch mal gedacht, weggehen geht gar nicht. Mittlerweile (fast 20 Jahre) bin ich im Radius 50 km von meiner ursprünglichen Heimat entfernt angesiedelt, fahre zwar fast täglich (mit der Bahn) an meiner alten Heimat vorbei zum Job( fast 35 Jahre), aber zurückgehen...???!!! Nie im Leben. Mein Job in der größeren Stadt und meine neue Heimat haben mir gezeigt, das es viel mehr gibt, als das, was in meiner alten Heimat ist. Ich will nicht zurückfallen in die alten Verhaltensmuster meiner Eltern, Großeltern und dem Drumrum, ich will neues kennen lernen, ich will mich weiter entwickeln. Ich hab das jetzt ganz bewusst bemerkt, als ich in der Klinik war und den Burnout hab behandeln lassen müssen. Ich würde es einfach mal mit den Worten beschreiben: den alten Mantel ablegen und einen neuen anziehen. Der alte muss nicht schlecht sein, aber eben anders...
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Ja, da sieht man, wie unterschiedlich die Menschen sind Damals wie heute.
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Lia war noch eine kurze unbeschwerte Zeit in Wales vergönnt, aber dann ist es Zeit, Abschied zu nehmen. Man spürt die Gefühle bei Lia, Elen und Gildas. Sehr schön.
Hat Elen doch tatsächlich Richard beraten. Eigentlich naheliegend, denn sie hatte ja keine eigenen Interessen.
Geoffrey gefällt mir. Muss es schlimm sein, von einer kleinen jungen Frau vor weiterer Prügel bewahrt zu werden. Aber Hohn und Spott werden ihn lange begleiten. Er weiß eine Menge und Lia nutzt die Gelegenheit, Wissen einzusaugen. Eigentlich müsste sie Geoffrey verstehen, aber überraschenderweise bleibt sie stur und verzichtet auf eine Fülle von Informationen. Auch von ihrer neuen Stiefmutter kann sie eine Menge lernen. Aoife sieht ihre Rolle als Heiratsware sehr gelassen und nüchtern. Im Gegensatz zu Lia ist sie aber auch auf dieses Leben vorbereitet. Sie ist eine gute Beobachterin und kann ihre Gefühle gut kontrollieren. Sie erkennt die Liebe zwischen Lia und Raymond und weist Lia auf deren Gefahren hin. Lia beachtet dies aber nicht ausreichend.
Natürlich gibt es unter all den Rittern Konflikte, aber Raymond und Hervey scheinen keine Freunde zu werden. Natürlich sind es viele Alphatiere und jeder Ritter möchte das Beste für sich erreichen. Das ist eine echte Schlangengrube.
Raymond gesteht Lia seine aussichtslose Liebe und hat schon wieder ein dunkles Geheimnis. Er stellt sehr hohe Ansprüche an sich und sein Verhalten, kann sie aber wohl nach eigenem Empfinden nicht erfüllen.
König Henry agiert aus meiner Sicht wenig überzeugend. Er opfert einen Vasallen, aber die Iren werden sich nicht täuschen lassen. Auch wäre es sicher klüger, Strongbow und seinen Männern mehr Land und Macht zu überlassen.
Die Unterschiede zwischen irischer und normannischer Herrschaft werden sehr anschaulich beschrieben.
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Das freut mich sehr, PMelittaM und Rouge, denn Umgebungsbeschreibungen sehe ich eher als meine Schwäche an, ich tue mir dabei einfach sehr schwer. Ich habe sehr eindeutige Bilder vor Augen, weiß aber oft nicht, wie ich sie aufs Papier bringen kann. Ich liebe es, Charaktere zu entwickeln, ihnen eine Stimme zu verleihen, Dialoge zu schreiben und die Emotionen der Charaktere zu schildern. Aber Landschaften, Städte, etc. finde ich sehr schwer
Mir haben die Beschreibungen ganz gut gefallen, und den städtischen Gestank habe ich sogar gerochen. Aber diese Verbindung Stadt und Gestank hat sich bei mir aus vielen Romanen festgesetzt. Vielleicht solltest du mal einen Dave Robicheaux Roman von James Lee Burke lesen. Er ist ein Meister in diesen Dingen.
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Die Autoren kenne ich noch nicht, danke für den Tipp. Meine Freundin ist auch eine wahre Künstlerin, was solche Beschreibungen betrifft, ich bewundere sie immer sehr dafür. Aber so liegt jedem etwas anderes.