'Die fremde Prinzessin' - Seiten 344 - 455

  • Ich denke, in Elfael wird sie sich nach wie vor vorbildlich benommen haben. Aber dann nach Irland zu kommen und zu sehen, dass Lia sehr gut reinpasst, dass sie ihren Platz gefunden hat und ihr somit auch um Einiges voraus ist, brachte wohl die Eifersucht zurück. Lia hatte Aoifes Liebe, den Respekt des Haushalts, ein Kind, ... Sie hatte ein ganzes Leben sozusagen, während Alina weitehrin in Elfael festsaß. Da ist noch enormer Groll in ihr.

    Und dieser Groll macht sie leider erstmal höchst unsympathisch...

  • Ich denke, in Elfael wird sie sich nach wie vor vorbildlich benommen haben. Aber dann nach Irland zu kommen und zu sehen, dass Lia sehr gut reinpasst, dass sie ihren Platz gefunden hat und ihr somit auch um Einiges voraus ist, brachte wohl die Eifersucht zurück. Lia hatte Aoifes Liebe, den Respekt des Haushalts, ein Kind, ... Sie hatte ein ganzes Leben sozusagen, während Alina weitehrin in Elfael festsaß. Da ist noch enormer Groll in ihr.

    Sie ist ja eigentlich ständig im Eifersuchts/Neid/Modus, wenn es um die Schwester geht. Für mich ist sie zu tiefst unzufrieden.



    Hier stelle ich mir wieder die Frage: wie können Zwillinge nur so unterschiedlich sein? Vielleicht verstehe ich das nur nicht, weil ich keine Geschwister habe. Aber egal. jetzt will ich auch wissen, wie es weitergeht bzw. ob Lia sich von Alina weiterhin diese hinterlistige Art und Weise gefallen lässt.

    Also nur weil es Zwillinge sind, müssen sie sich nicht ähnlich sein. Egal ob zwei- oder eineiig. Es sind doch immer noch zwei eigenständige Menschen. Mich fasziniert das prinzipiell bei Geschwistern. Aber eher, weil ich mir denke, sie haben doch das gleich Umfeld und die gleichen Eltern. Bekommen das Gleiche zu Essen, den gleichen Input. Und dennoch sind sie oft sehr unterschiedlich.

    Hollundergrüße :wave



    :lesend


    Heumahd - Susanne Betz


    (Die Freiheit des Menschen liegt nicht darin,

    daß er tun kann, was er will,

    sondern daß er nicht tun muß,

    was er nicht will - Jean Rousseau)

  • Wie gesagt, ich kenne auch relativ viele Zwillinge und selbst die eineiigen sind oft sehr unterschiedlich.


    Meine beiden kannst du auch schwer verärgen, wenn du sie nur „die Zwillinge“ nennst.

    Sie sind sich optisch sehr ähnlich, aber charakterlich extrem unterschiedlich.


    Ich denke in der Genetik gibt es immernoch ganz viele Dinge, von denen wir nix wissen

  • In diesem Abschnitt gibt es sehr viele große Gefühle - für mich schon fast zu viel. Lias Nächte sind Alpträume, aber sie wird schwanger und ist betroffen, als ihr Mann nicht lebend zurück kehrt. Ihre Tochter Maud zu nennen ist eine schöne Geste und ein Zeichen des fortschreitenden Politikverständnisses Lias. Basilia wird auch zu einer machtbewussten Frau, stellt es aber weitaus geschickter an als ihre Schwester. De Quincy hatte sie ja schon im Griff.

    Montmorency beginnt Lia zu fürchten und er tut gut daran. Aber im Zweifel ist es wieder Aoife, die es versteht, Dinge in ihrem Sinne zu bewegen.

    Alina kommt mir bei den Kommentaren zu schlecht weg, während Basilia praktisch in den Himmel gelobt wird. Ich denke, dass Alina und Basilia gar nicht so unterschiedlich sind. Beide sind machtbewusst und wollen lenken. Basilia ist geschickter und hat mehr Züge eines modernen Menschen, aber Alina ist der realistischere Charakter. Sie weiß, was sie will und ihre Methoden sind nicht besonders fein. Sie hat vielleicht auch den eingeschränkteren Blick. Lia und Aoife haben auch das Wohl der Untertanen im Sinn.

    Raymond taucht erst spät wieder auf und ist dann wieder einmal der strahlende Held. Nicht nur auf dem Feld leistet er Außergewöhnliches, jetzt kann er auch noch hervorragend mit Kindern umgehen und zeigt noch Sprachtalent. Dazu ist er gefühlvoll und achtet Basilia als gleichwertig. So schön kann doch kein Mann sein!

    :lesend Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit, Agatha Christie - Miss Marple (Kurzgeschichten von 12 erfolgreichen Autorinnen der Jetztzeit mit Miss Marple), Michael Peinkofer - Die steinerne Krone

  • Basilia ist geschickter und hat mehr Züge eines modernen Menschen, aber Alina ist der realistischere Charakter. Sie weiß, was sie will und ihre Methoden sind nicht besonders fein. Sie hat vielleicht auch den eingeschränkteren Blick. Lia und Aoife haben auch das Wohl der Untertanen im Sinn.

    Ich glaube, wir hätten weniger gegen Alina, wenn sie nicht aus Rachsucht, Neid oder was auch immer, vieles auf dem Rücken ihrer Schwester austrüge, in der Hinsicht liegen Welten zwischen ihr und Basilia.

  • Ich denke, der Unterschied ist auch, dass Lia einen Blick fürs Allgemeinwohl hat, zumindest für das ihrer Familie. Natürlich auch für sich selbst, wer ist schon gerne unglücklich? Aber sie will auch, dass es allen anderen gutgeht und dafür kämpft sie.


    Alina geht es mehr um sich selbst, was sie sich vielleicht so beigebracht hat, da sie immer das Gefühl hatte, allein zu sein und niemand anderen zu haben, dass sie auf sich schauen muss, da sonst niemand es tut.

  • Ich glaube, wir hätten weniger gegen Alina, wenn sie nicht aus Rachsucht, Neid oder was auch immer, vieles auf dem Rücken ihrer Schwester austrüge, in der Hinsicht liegen Welten zwischen ihr und Basilia.

    Das ist schon klar, aber Alina glaubt, dass Lia alles in den Schoß fällt, obwohl sie es mehr verdient hätte. Lia zeigt ja auch öfters negative Gefühle für Alina, die auch begründet sind. Aber um wieviel schlimmer sieht es aus Alinas Sicht aus. Sie verhält sich angepasst und sollte aus ihrer Sicht bevorzugt werden und nicht ihre unangepasste Schwester Basilia. Und Frauen sollten zu jener Zeit angepasst sein!

    Dazu kommt die Frage, wieso Elen und auch Gildas oder vorher Strongbow nichts gegen Alinas Verhalten unternommen haben. Sie haben es zumindest toleriert und für Alina damit legalisiert.

    :lesend Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit, Agatha Christie - Miss Marple (Kurzgeschichten von 12 erfolgreichen Autorinnen der Jetztzeit mit Miss Marple), Michael Peinkofer - Die steinerne Krone

  • Und Frauen sollten zu jener Zeit angepasst sein!

    Waren sie aber nicht unbedingt immer. Es gibt aus der damaligen Zeit so viele Beispiele und auch schon davor und auch danach, von Frauen, historischen Persönlichkeiten, die die Zügel in der Hand hatten und in der Politik mitmischten. Und das sind nur die "großen" Namen, die in der Geschichte bekannt sind. Es gab damals bestimmt viele, die aus dem Hintergrund agierten, die Einfluss übten, von denen wir aber nie hören, da sie vielleicht eher kleine Lichter waren.


    Alinas Umfeld hat wohl deshalb nichts unternommen, da Alina die Rolle als perfekte Tochter grandios gespielt hat. Sie hat ja nie gegen Regeln verstoßen, war immer ruhig und folgsam, hat nie offen aufbegehrt. Ihr wahres Ich hat sie eigentlich nur Basilia gezeigt.

  • Waren sie aber nicht unbedingt immer. Es gibt aus der damaligen Zeit so viele Beispiele und auch schon davor und auch danach, von Frauen, historischen Persönlichkeiten, die die Zügel in der Hand hatten und in der Politik mitmischten. Und das sind nur die "großen" Namen, die in der Geschichte bekannt sind. Es gab damals bestimmt viele, die aus dem Hintergrund agierten, die Einfluss übten, von denen wir aber nie hören, da sie vielleicht eher kleine Lichter waren.


    Alinas Umfeld hat wohl deshalb nichts unternommen, da Alina die Rolle als perfekte Tochter grandios gespielt hat. Sie hat ja nie gegen Regeln verstoßen, war immer ruhig und folgsam, hat nie offen aufbegehrt. Ihr wahres Ich hat sie eigentlich nur Basilia gezeigt.

    Es ging mir um die Außenwirkung der Frauen. Selbstverständlich haben Frauen oft eine größere Rolle gespielt, als von außen zu erkennen war. Viele Frauen von Kaufleuten haben das Geschäft aufrecht erhalten, wenn der Mann seine oft mehrmonatigen Geschäftsreisen unternommen hat. Ähnliches gilt sicherlich auch für Frauen von Rittern oder anderen Berufen. Es gibt ja auch eine Reihe von Herrscherinnen in Kulturen, die nicht zwingend einen männlichen Herrscher vorsahen. Und Ehefrauen wie Aoife hatten wahrscheinlich mehr Macht und Einfluss als gewöhnliche Ritter. Viele junge adlige Damen haben ja auch über eine, zumindest für die damalige Zeit, gute Ausbildung verfügt.

    :lesend Hanna Caspian - Im Takt der Freiheit, Agatha Christie - Miss Marple (Kurzgeschichten von 12 erfolgreichen Autorinnen der Jetztzeit mit Miss Marple), Michael Peinkofer - Die steinerne Krone