The only living boy in New York

  • Genre: Drama (2017)

    Studio: Amazon

    Regie: Marc Webb

    Dauer: 1 Stunde 28 Minuten

    Hauptdarsteller: Callum Turner, Kate Beckinsale, Pierce Brosnan, Jeff Bridges, Cynthia Nixon

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    Inhaltsangabe:

    Ziellos durch New York treibend, wendet sich ein frischgebackener Hochschulabsolvent an einen exzentrischen Nachbarn, als sein Leben von der Geliebten seines Vaters auf den Kopf gestellt wird.


    Meine Meinung:

    Das Cover oder wie immer man das Titelbild für einen Film nennt, deutet einen Film an, in dem es um heiße Gefühle geht. Obwohl die Kurzbeschreibung so gut wie nichts aussagt, hab ich einfach mal auf gut Glück in die Empfehlung reingeschaut, denn gehört hatte ich noch nichts von dem Film, der 2017 erschienen ist. Nach dem Ende, als ich Details recherchierte, weil ich unbedingt jemanden von diesem Kleinod erzählen wollte, wurde mir klar, dass der Algorithmus Ursache der Filmempfehlung war. Ich hatte vor ein paar Tagen einen Film des gleichen Regisseurs gesehen. "Begabt, die Gleichung eines Lebens" von Marc Webb, den ich auch sehr gelungen fand.


    Marc Webb hat das Talent die Irrungen und Wirrungen des menschlichen Lebens mit sehr viel Empathie und Sinn für Ästhetik auf die Leinwand zu bringen und das gilt nicht nur für die "guten", sondern auch für die vermeintlich "schlechten" Charaktere. Manche Dialoge mag man sich fast aufschreiben, so punktgenau treffen sie geschickt freigelegte Nerven. Neutral lässt Webb sich die Geschichte entwickeln und uns hinter die Fassaden blicken. Aufmerksame Leute werden ab dem letzten Drittel ahnen, auf was das Ende hinausläuft, aber das tut der Story keinen Abbruch. Zu Beginn scheinen die Rollen klar verteilt, doch nach und nach verschwimmen die Grenzen und es zieht einen voll in den Bann. Also vergesst das heiße Filmplakat, wenn ihr so etwas sucht, dann seit ihr bei diesem Film auf dem falschen Dampfer.


    In dem Film geht es um Lebenswege, von denen manche erst am Anfang stehen, manche schon weit zurückgelegt sind. Es geht um Lebensentscheidungen und was es kosten kann, zu ihnen zu stehen oder auch von ihnen abzuweichen.


    Da ist zu allererst mal der Newcomer Callum Turner, der gleich zu Beginn einen Korb kassiert, weil er The only living boy in New York ist. Brav, langweilig, kein interessanter Mann. Als er seinen Vater zufällig beim Fremdgehen trifft, bricht eine Welt für ihn zusammen. Er hat Angst um seine labile Mutter. Um sie zu schützen konfrontiert er die Geliebte mit der Forderung aufzuhören seinen Vater zu treffen. Emotionale Unterstützung bekommt er dabei vom mysteriösen, älteren Nachbarn. Thomas lebt in einer kleinen Wohnung im Lower Eastside, weil er sich noch nicht schlüssig ist, wie es mit seinem Leben, mit dem er grundsätzlich unzufrieden ist weitergehen soll. Sein Vater, ein erfolgreicher Verlagschef, hat dazu jede Menge guter Ideen, aber Thomas Leidenschaft gehört dem Schreiben, was dem Vater nicht passt. Aus dieser Konstellation ergibt sich eine kurzweilige, gefühlvolle und absolut sehenswerte Geschichte.


    Callum Turner, Darsteller des jungen Thomas, konnte sich gegen die Riege der Stars sehr gut behaupten. Eine Glanzrolle legte Jeff Bridges als mysteriöser Nachbar hin. Schon alleine wegen dem lohnt es sich diesen Film zu gucken. Und auch Pierce Brosnan, Cynthia Nixon als seine Ehefrau und Kate Beckinsale als Geliebte bereichern die Story ungemein.

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    "Es hat alles seine Stunde und ein jedes seine Zeit, denn wir gehören dem Jetzt und nicht der Ewigkeit."