Hier kann zu den Kapiteln 09 - 12 geschrieben werden.
'Narziß und Goldmund' - Kapitel 09 - 12
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Ich bin froh, mit diesem Buch bzw. Hörbuch doch durchgehalten zu haben. Dieser Abschnitt gefällt mir schon deutlich besser, als der vorherige.
Zum Glück sind Goldmunds ziellose Wanderjahre nun vorbei und er hat die Kunst für sich entdeckt. Mir gefällt, wie er nun ein Ziel im Leben hat. Und auch seine Gedanken, zu den Kunstwerken gefallen mir: Den Unterschied zwischen einfachen "hübschen" Kunstgegenständen und solchen, die wirklich mit dem Herzblut gestaltet worden sind. Ich finde ja auch, dass man diesen Unterschied oft deutlich erkennen kann.
Ich bin noch mitten in diesem Abschnitt. Ich bin jetzt aber schon gespannt, wann und ob Goldmund mal wieder auf Narziss treffen wird. Und ob der nun wirklich sesshaft als Künstler wird oder doch wieder weiter wandern möchte.
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Da bin ich schon ein wenig weiter - aber ich will es noch nicht verraten.
Ich finde auch die Überlegungen zu echter Kunst sehr eindrücklich. Ich habe versucht diese auf andere Kunstformen zu übertragen, wie z.B. Musik oder Schriftstellerei. Es muss eben doch neben Talent immer auch das Handwerkliche stimmen, damit auch nicht so Kunstbewusste die Leistung zu schätzen wissen.
Das Herstellen von Massenware für die Allgemeinheit war Goldmund gleich zuwider. Wie jemand, der keinerlei Beziehung zum Geld hat, so sorglos durchkommt, ist schon erstaunlich. Wie realistisch es im Mittelalter war, sich ganz auf die Hilfsbereitschaft der einfachen Leute zu verlassen, weiß ich nicht. Sicher spielte da die Gottesfurcht, die von der Kirche gepredigt wurde, noch eine größere Rolle.
Goldmunds höchstes Gut ist die Freiheit - trotzdem macht er sich täglich abhängig von der Gebebereitschaft seiner Umwelt (um nicht zu verhungern) - und verachtet das Geldanhäufen seines verehrten Meisters.
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9. Kap.
Was für eine intensive Zeit, die Goldmund hier erlebt. Er lernt viel von Viktor, weiß dann aber auch, dass er nie so werden will wie er.
Er erlebt die äußersten Punkte des Lebens, Geburt und Tod. Und ist auch noch selbst aktiv dabei.
Bei der Geburt erkennt er, wie ähnlich Lust und Schmerz sein können. An sich selbst erfährt er Lust und Schmerz des heimatlosen Lebens, absolute Freiheit und Todesgefahr und den unbändigen Lebenswillen. Er denkt, viel mehr gebe es nicht mehr zu erleben.
Solche Erlebnisse können einen Menschen dazu bringen, ihr ganzes Leben umzukrempeln. Müsste er jetzt nicht einfach denken, das Leben ist zu schön, um es aufs Spiel zu setzen? Oder ist sein Vertrauen in seine Lebenskraft noch gewachsen?
Ich bin gespannt, wie sehr die Tötung Viktors ihm psychisch zu schaffen macht oder ob er das einfach so abhaken kann.
Schließlich ist er im Kreis gelaufen. Auch das gehört zum Leben. Auch wenn es zunächst sinnlos erscheint, wenn man im Leben im Kreis gelaufen ist, so ist man dann doch nicht mehr derselbe.
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Ich bin gespannt, wie sehr die Tötung Viktors ihm psychisch zu schaffen macht oder ob er das einfach so abhaken kann.
Der Totschlag aus Notwehr macht Goldmund schon zu schaffen. Er beichtet mit ehrlicher Reue und erwartet eine viel größere Strafe oder Bußübung von dem Pater, der ihm die Beichte abnimmt. Die Schuldlossprechung hat eine richtig befreiende Wirkung und er wird wieder aufnahmebereit für die umgebende Schönheit, insbesondere der Madonnenfigur, die seinen weiteren Lebensweg bestimmt.
Dieser Totschlag wirkt sich also entscheidend positiv auf seine Lebenszielsetzung aus, für die er allerdings seine wertvolle Freiheit einschränken muss. Das könnte man auch als Bußübung sehen, wenn er es nicht im Grunde nur seinem eigenen Bedürfnis nach künstlerischem Ausdruck tun würde, sondern ein uneigennütziger Gedanke dabei wäre.
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Mittlerweile habe ich auch das 10. Kapitel gelesen.
Die Schuldlossprechung hat eine richtig befreiende Wirkung und er wird wieder aufnahmebereit für die umgebende Schönheit, insbesondere der Madonnenfigur, die seinen weiteren Lebensweg bestimmt.
Dieser Totschlag wirkt sich also entscheidend positiv auf seine Lebenszielsetzung aus, für die er allerdings seine wertvolle Freiheit einschränken muss.
Ja, die Beichte erleichtert Goldmund. Ich habe allerdings nicht herausgelesen, dass es ihn empfänglicher für die Figur gemacht hat. Wobei das natürlich schon pausibel klingt. Ich kann mir vorstellen, dass jemand, dem diese Form der Beichte und Lossprechung ein Bedürfnis ist, danach in einen besonderen Seelenzustand gerät.
Für mich war es das Gebet am Altar, das ihn "zufällig" den Sonnenstrahl hat sehen lassen, der ihn zu der Figur geführt hat, und auch ihr Gesichtsausdruck von Schmerz und Süße, so wie er es selbst bei der Gebärenden erlebt hat.
Später überlegt er, ob vielleicht
Zitat
die Wurzel aller Kunst und vielleicht auch alles Geistes die Furcht vor dem Todeist. Auch diese Furcht hat er kennengelernt. Somit schaut es so aus, dass seine Wanderjahre nötig waren, um ein Ziel zu finden.
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Wie jemand, der keinerlei Beziehung zum Geld hat, so sorglos durchkommt, ist schon erstaunlich.
Das habe ich mich auch gefragt. Ich bin dann aber davon ausgegangen, dass sein Meister ihm Unterkunft und Verpflegung bezahlt hat. Schließlich hat Goldmund neben seiner künstlerischen Vervollkommnung auch andere Arbeit für den Meister geleistet, wenn ich das richtig verstanden habe.
Ich hätte übrigens sehr gern erfahren, was es für Erfahrungen waren, die Meister Niklaus zu seinen großen Kunstwerken befähigt haben.
Wieder ist für Goldmund ein Lebensabschnitt zu Ende. Er weiß, dass er noch nicht so weit ist, sein großes Ziel, die Urmutter, darzustellen. Er hat am eigenen Leibe erfahren, dass Sattheit und Gewohnheit ihn träge machen und nicht weiterbringen. Also entscheidet er sich, wieder auf Wanderschaft zu gehen.
Gut haben mir die Gedanken gefallen, die sich Goldmund macht, als er ins Wasser blickt, von den wirklichen Bildern der Seele, die keine Form haben, sondern Möglichkeiten ahnen lassen.
Wenngleich ich gestehen muss, dass der Sinn dieser Aussage für mich auch noch keine konkrete Form hat, sondern verschiedene Deutungsmöglichkeiten offen lässt. Ich kann es lediglich mit manchen Träumen vergleichen, bei denen die Bilder nicht klar sind, man aber dennoch weiß, was gemeint ist.
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Ich hätte übrigens sehr gern erfahren, was es für Erfahrungen waren, die Meister Niklaus zu seinen großen Kunstwerken befähigt haben.
Ja, es gibt so manche Auslassungen in der Erzählung, die ich auch gern näher ausgeführt sehen würde.
Erst bei Goldmunds Abschiednehmen von der Stadt erahnt man welches Leben er hier über Jahre gelebt hatte.
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Ich bin gespannt, wie sehr die Tötung Viktors ihm psychisch zu schaffen macht oder ob er das einfach so abhaken kann.
Ich war das ehrlichgesagt ein wenig erstaunt, dass ihm die Tötung gar nicht so viel auszumachen scheint. Ja, er gibt sich schon erst mal die Schuld und es belastet ihn. Und dann geht er beichten. Aber ich hatte das Gefühl, es wäre dann nach der Beichte doch relativ schnell für ihn abgehandelt und er mache sich nicht mehr viele Gedanken darum.
Ich hätte mir schon vorgestellt, dass die Tötung eines Menschen einem schlimmere Albträume bereiten würde und nicht mit einer einfachen Beichte aus den Gedanken verschwinden würde.
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Das ist schließlich ein traumatisierendes Erlebnis. Aber auch sonst erfährt man nicht sehr viel über traumatische Ereignisse, die er sicher erlebt hat z. B. in den Wintern seiner Wanderungen. Wie oft war er nahe am verhungern oder erfrieren. Es scheint keine Spuren hinterlassen zu haben.
Geht es Hesse nur um die Darstellung eines Sinnenmenschen, der nur für den Moment lebt? Da haben vergangene Ereignisse oder Pläne für die Zukunft keinen Platz.
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Komischerweise gefällt mir gerade dieser Abschnitt weniger als die vorherigen. Mag sein es liegt an Goldmunds Entwicklung. Seine Ziellosigkeit macht mich unruhig. Dass er nicht einmal bei Meister Nikolaus eine Kontinuität an den Tag legt zeigt, dass er noch nicht reif genug ist. Es ist nur eine Phase, zufällig sieht er die Statue, ja da hat er ein Ziel, endlich. Aber als er es erreicht, ist es ihm schon fast genug. Er bummelt, arbeitet nur, wenn er wirklich mag, ob er es wirklich ernst meint it seiner Künstlerlaufbahn?.
Dann der Meister, er hütet sein Töchterlein, das gibt auch noch Konflikte, vermute ich mal. Bin ja noch nicht am Ende des Abschnitts. Nur damit ihr wisst, ich bin noch dabei
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Ihr scheint eher einen Erfahrungsbericht über ein Leben lesen zu wollen. Hesse scheint aber eher eine philosophische Erzählung zu wollen. Was dabei wirklich passiert, ist dabei wohl eher nebensächlich. Goldmund strebt mit Sicherheit keine Künstlerlaufbahn an. Er ist auf der Suche nach der Urmutter und setzt diese aus mosaikhaften Details von allen Frauen seiner langen Wanderschaft zusammen. Nur deuten kann er sie alleine nicht, dafür braucht er Narziß. Hätte Hesse den Begriff schon gekannt, könnte er die beiden ehemals liebenden Amices später in einem Showdown zusammenführen. Aber auch ohne diesen Begriff wird es am Ende wohl ein Wiedersehen geben.
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Es gleicht aber schon einem Entwicklungsroman und der geht doch um ein Leben. Wie sich die Person weiter entwickelt, was aus ihr wird. Aber Hesse fängt an mich zu nerven mit seiner Deutung der väterlichen als geistig - klarer Seite und der mütterlichen als der treibhaften, wollüstigen. Also ich bitte Euch, der hatte doch was am Oberstübchen. Oder was für Zeug hat der geraucht? Bzw. was für Erfahrungen hat Hesse mit Frauen gemacht? Sicher wusste er selbst auch nicht wo es lang geht und lässt Goldmund nun seine verquere Ansicht zu Frauen kund tun.
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Ich denke, man darf es nicht so verstehen, dass "mütterlich" typisch Frau bedeutet. Jeder Mensch hat eine mütterliche und väterliche Seite. In vielen Kulturen wird die Natur als Göttin dargestellt, weil es eben die Frau ist, die gebärt.
Ich kenne mich da nicht aus, aber ich denke, da spielen Theorien wie Yin und Yang oder Anima und Animus hinein.
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Ihr scheint eher einen Erfahrungsbericht über ein Leben lesen zu wollen.
Über weite Strecken ist es doch ein Erfahrungsbericht über dieses spezielle Leben des Goldmund-Charakters. Seine Erfahrungen sind ausschlaggebend für die gesamte Betrachtung - oder (anders gesagt) die philosophischen Betrachtungen werden durch die Erfahrungen dieses einen Lebensweges verdeutlicht.
Da stören mich eben die Löcher, die Hesse absichtlich lässt. Ich erwarte ja nicht, dass er jede Pinkelpause im Detail beschreibt - aber bei Ereignissen, die ich erheblich für die nähere Charakterisierung der Protagonisten finde, stören mich diese Auslassungen.
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Es gleicht aber schon einem Entwicklungsroman und der geht doch um ein Leben. Wie sich die Person weiter entwickelt, was aus ihr wird. Aber Hesse fängt an mich zu nerven mit seiner Deutung der väterlichen als geistig - klarer Seite und der mütterlichen als der treibhaften, wollüstigen. Also ich bitte Euch, der hatte doch was am Oberstübchen. Oder was für Zeug hat der geraucht? Bzw. was für Erfahrungen hat Hesse mit Frauen gemacht? Sicher wusste er selbst auch nicht wo es lang geht und lässt Goldmund nun seine verquere Ansicht zu Frauen kund tun.
Unabhängig davon welche Probleme Hesse selber mit der Weiblichkeit hatte, finde ich, wird in dem Roman recht gut das traditionelle Menschenbild des Mittelalters im Allgemeinen und des Katholizismus' im Besonderen abgebildet. Hier wurde der Frau kaum eine eigene Seele oder selbständiges Denken zuerkannt und sie von Grund auf schwer mit der "Erbsünde" belastet. Sie störte seit Eva mit ihrer Sinnlichkeit das schön-geistige Verhältnis des Mannes mit Gott.
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Ja, mich nervt seine Verantwortungslosigkeit auch immer wieder. Aber es gibt wohl so Leute, die einfach nicht still sitzen können. Heutzutage würde man dergleichen vielleicht ADHS nennen (?)
Wo ist er verantwortungslos?
Und ADHS ist es sicher nicht. Er will die Natur, diese herrliche Schöpfung, auskosten, so gut es geht. Denn die Vergänglichkeit ist ihm bewusst wie kaum einem. "Pflücke den Tag"
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Wo ist er verantwortungslos?
Seinen Umgang mit den Frauen finde ich schon ziemlich verantwortungslos. Er denkt nur an seine eigene Befindlichkeit und macht sich keine Gedanken, dass die Frau schwanger werden könnte oder das Bedürfnis nach Bindung und Verlässlichkeit haben könnte.
Auch dass er sich nicht vom Meister ordentlich etablieren lassen möchte und Verantwortung über die zukünftige gemeinsame Werkstatt übernehmen will fällt hier rein.
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Unabhängig davon welche Probleme Hesse selber mit der Weiblichkeit hatte, finde ich, wird in dem Roman recht gut das traditionelle Menschenbild des Mittelalter im Allgemeinen und des Katholizismus im Besonderen abgebildet. Hier wurde der Frau kaum eine eigene Seele oder selbständiges Denken zuerkannt und sie von Grund auf schwer mit der "Erbsünde" belastet. Sie störte seit Eva mit ihrer Sinnlichkeit das schön-geistige Verhältnis des Mannes mit Gott.
Genau den Gedanken hatte ich auch. Deshalb lese ich inzwischen auch keine Romane mehr, die in der Zeit spielen ebenso wie welche über Hexenjagden. Denn das ist ja dann das nächste. Ach und der arme Goldmund wird ja ständig von diesen wollüstigen Frauen verführt und kann sich nicht wehren. Nein, in seinen Augen tut er ihnen ja Gutes. Vor allem liebt er ja die ganz jungen Mädchen. Also bitte, das ist schon sehr bedenklicher Stoff hier.