Ich komme nur langsam voran, da ich immer noch massive Probleme mit der "Du-Form" habe. Sie klingt total holprig und manchmal auch unfreiwillig komisch.
"Ihn zu öffnen (den Koffer) war, als würdest du sanft über seine Achselhöhlen fahren, seinen Deckel zu berühren war, als streicheltest du ihm den Rücken..."
Es klingt für mich wie gewollt und nicht gekonnt.
Die Autorin will unbedingt betroffen machen und scheint dazu verschiedenste Stilmittel auszuprobieren. Mir geht es immer wieder so, wenn in einem Buch die Absicht des Autors so offensichtlich wird, wenn man die Botschaft des Buches mit der Keule auf den Kopf gehauen bekommt, dann macht mich das wütend. Ich kann gar nicht genau erklären, warum.
Die Geschichte von Suzanne finde ich schon etwas lesbarer, wobei ich wohl nie Fan vom Präsens werde. Aber auch hier gelingt es mir nicht, mich in die Personen hineinzufühlen. Das Ganze klingt für mich nicht lebendig; irgendwie statisch und wie ein Entwurf.
Zu dem Völkermord in Ruanda habe ich ja vor kurzer Zeit das Buch "Kleines Land" gelesen, das um einiges besser war, als diese "gewollte Betroffenheitsmache". Entschuldigung, dass ich so deutliche Worte wähle, aber so geht es mir eben immer, wenn die Intention eines Autors so klar zu erkennen ist...
Ich lese nachher weiter und bin gespannt, ob ich noch die Kurve bekomme und die Geschichte ernst nehmen kann...