Die Frau, die liebte - Janet Lewis

  • Die Frau, die liebte - Janet Lewis

    dtv,2018

    128 seiten

    978-3-423-28155-3


    Kurzbeschreibung:

    Als Martin Guerre nach langjähriger, rätselhafter Abwesenheit endlich zu seiner Frau zurückkehrt, ist Bertrande de Rols, eine Frau von 30 Jahren, von Sinnen vor Glück. Der inzwischen zehnjährige Sohn weicht dem Vater nicht mehr von der Seite, das Gut blüht auf, die große Familie ist wieder vereint. Acht Jahre lang hatte Bertrande sich gesehnt, hatte gebangt und gezürnt, war weder Witwe noch frei gewesen, und jetzt – endlich – kann sie sich hingeben. Der Liebe, ihrer Sinnlichkeit, seinem Begehren. Welcher Dämon treibt ihr plötzlich Zweifel ins Herz? Ist der Mann, den sie liebt, wirklich Martin? Hin- und hergerissen zwischen ihrer Sehnsucht nach Zugehörigkeit und einer düsteren Ahnung, entfesselt sie eine richterliche Untersuchung – und eine Tragödie.


    Über die Autorin:

    Janet Lewis (1899 - 1998) wurde in Chicago geboren und lebte zumeist in Kalifornien. Früh begann sie, Gedichte zu veröffentlichen. Zusammen mit ihrem Mann, dem Dichter Yvor Winters, war sie ihr Leben lang politisch streitbar und aktiv, vehemente Kriegsgegnerin und Fürsprecherin der Indianer und Schwarzen. Mit ›Die Frau, die liebte‹ griff Janet Lewis einen der berühmtesten Justizfälle Frankreichs auf und schuf den fulminanten Auftakt zu ihrer Trilogie um strittige Justizfälle. Gleichwohl ist sie in Europa bis heute völlig unbekannt.


    Mein Eindruck:

    Die Frau, die liebte, Originaltitel: The Wife of Martin Guerre, ist ein Stück amerikanischer Literatur, das schon 1941 geschrieben wurde. Der Stoff, um den es geht, ist ein historischer Fall des 16.Jahrhunderts. Er wurde bereist 2 mal verfilmt (zuerst mit Gerald Depardieu, später mit Richard Gere unter dem Titel Somersby).

    Der Roman ist nicht lang, aber konzentriert und verdichtet erzählt.


    Martin Guerre war kein sympathischer Mensch. Wahrscheinlich wurde der Hochstapler, der seinen Platz einnahm und seine Rolle spielte, deswegen so schnell von der Gemeinschaft akzeptiert. Denn er ist ein guter Mann, dem der Hochmut und das Unbeherrschte des wahren Martin fehlt. Er hat stattdessen eine ruhige Art und Würde.


    Das es schließlich zum Prozess um Hochstapelei kommen muss, ist verstörend. Das besitzt eine Tragik und man muss sich fragen, ob die hässliche Wahrheit wirklich immer besser ist als eine Lüge.