Titel: Keyserlings Geheimnis
Autor: Klaus Modick
Verlag: Kiepenheuer und Witsch
Erschienen: März 2018
Seitenzahl: 240
ISBN-10: 3462051563
ISBN-13: 978-3462051568
Preis: 20.00 EUR
Das sagt der Klappentext:
Im Jahr 1901 lädt der Dramatiker Max Halbe einige seiner Schwabinger Freunde ein, die Sommerfrische am Starnberger See zu verbringen. Keyserling, arriviert beim Publikum und unter den Kollegen beliebt, sitzt dort in jenen Tagen dem Maler Lovis Corinth Modell. Das legendäre Porträt wird den von der Syphilis gezeichneten Autor in geradezu faszinierender Hässlichkeit zeigen. Während ihrer Sitzungen erkundigt sich Corinth wiederholt nach der Vergangenheit des baltischen Grafen, nach seiner Jugend und Studentenzeit, um die sich Gerüchte ranken, bekommt jedoch nur ausweichende Antworten. Bei einem Konzertbesuch lauscht Keyserling gemeinsam mit Frank Wedekind einer Sängerin, die ihm trotz des unbekannten Namens merkwürdig vertraut erscheint. Handelt es sich womöglich um jene Frau, die ihn vor mehr als 20 Jahren in den Skandal verwickelte, der ihn zur Flucht nach Wien zwang und in Adelskreisen zur persona non grata werden ließ?
Der Autor:
Klaus Modick, geboren 1951, studierte in Hamburg Germanistik, Geschichte und Pädagogik, promovierte mit einer Arbeit über Lion Feuchtwanger und arbeitete danach u.a. als Lehrbeauftragter und Werbetexter. Seit 1984 ist er freier Schriftsteller und Übersetzer und lebt nach diversen Auslandsaufenthalten und Dozenturen wieder in seiner Geburtsstadt Oldenburg. Für sein umfangreiches Werk wurde er mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, u.a. mit dem Nicolas-Born-Preis, dem Bettinavon-Arnim-Preis und dem Rheingau Literatur Preis. Zudem war er Stipendiat der Villa Massimo. Sein Roman »Konzert ohne Dichter« erschien im Frühjahr 2015 und wurde schnell zum Bestseller.
Meine Meinung:
Ein kurzweiliger, leicht zu lesender Roman. Angenehme Unterhaltung ohne allzu großen Tiefgang. Dieser Roman von Klaus Modick erinnert aber auch daran, dass man sich vielleicht einmal wieder den Romanen von Eduard von Keyserling zu wenden könnte. Ein Autor der – so scheint es mir – wohl kurz davor ist in Vergessenheit zu geraten. Schade eigentlich.
Modick gebührt das Verdienst, mit diesem Roman ein wenig in unseren literarischen Erinnerungen gekramt zu haben. Leider gibt es eben immer wieder Autorinnen und Autoren die es nicht verdient haben vergessen zu werden.
Klaus Modick schafft es mit diesem Roman auch eine Zeit lebendig werden zu lassen, als alles mehr oder weniger „übersichtlich“ war. Der Adel war eben der Adel und bliebt am liebsten unter sich, die arbeitenden Menschen hatten nur sehr wenige Möglichkeiten ihr Los zu verbessern und Künstler, Literaten, Schauspieler, Sänger etc. waren in der Regel der Boheme fest verbunden. So hatte alles seinen Platz und die Grenzen der Klassen waren kaum zu überwinden.
Modick hat einen unterhaltenden Roman geschrieben, kein Literaturerzeugnis was lange Zeit überdauern wird, aber gute, freundliche und angenehme temporäre Unterhaltung. 6 Punkte,