Hier kann zu Teil 2 (Geister des alten Landes) geschrieben werden.
'Geister' - Teil 2
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Ich bin noch nicht durch, muss aber schon mal etwas schreiben, weil ich nicht weiß, wann ich morgen dazu komme.
Es geht in die Vergangenheit. Samuel empfand ich im vorherigen Abschnitt, wo wir ihn als Dozenten und auch als im Dunklen agierenden Elfenkrieger erleben, als gescheitert. Ich weiß gar nicht, woran ich das festmache, aber er ist irgendwie leer, hat seine Wünsche, Träume verloren. Kann man das alles auf den Verlust der Mutter schieben, das Trauma des Verlassenwerdens in der Kindheit?
Hier ist er wieder Kind, ein seltsames Kind. Ich fand dieses Weinen bis zur Besinnungslosigkeit sehr. sehr seltsam und für die Mutter auch kaum zu ertragen. Was hat ihn so gemacht? Ist das Charakter oder wie ordnet man das ein? Was ist ihm passiert?
Und diese Geschichten, die die Mutter dem Jungen erzählt, von den Geistern in den Blättern und dem Nix. Muss man einem Kind, das sich eh seltsam verhält, nicht widerspricht, seine Wünsche nicht äußern kann und emotional nicht einzuschätzen ist, solche Geschichten erzählen...?
Suspekt ist mir auch der Freund, den Samuel findet, Bishop, ein sehr kämpferischer, selbstgewusster Junge, der alles ist und hat, was Samuel nicht ist und hat.
Und Bethany...
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In diesem Abschnitt entwickle ich ein gewisses Verständnis für die Mutter. Ich kenne einige hochsensible Kinder, aber Samuel erscheint mir schon extrem und die Erschöpfung der Mutter aufgrund seines ständigen Weinens kann ich einerseits nachvollziehen – sie weiß offenbar mit seiner Wesensart nicht sinnvoll umzugehen und hatte aufgrund mangelnder Ratgeberliteratur o.ä. vielleicht auch kaum Chancen, es zu lernen. Andererseits fehlt ihr aber auch einfach das Gespür für ihn, denn oft macht sie es mit ihren Kommentaren ja nur noch schlimmer. Trotzdem bleibt sie die Erwachsene und er das Kind, es ist also ihre (zugegebenermaßen sehr schwierige) Aufgabe, ihm gerecht zu werden, woran sie offensichtlich scheitert. Ich kann beide Seiten verstehen. Der dritte Satz des Buches, der mir beim Lesen so wehgetan hatte, hat also durchaus eine gewisse Berechtigung.
Der Junge im Wäldchen, der die Tiere quält und abschlachtet, ist echt eine widerliche Bekanntschaft. An dieser Stelle hatte ich zum ersten Mal keine Lust mehr zum Weiterlesen, weil mich vor dem gegruselt hatte, was da wohl als nächstes kommen mochte. Zum Glück hielt der Ekelfaktor sich in Grenzen.
Dann aber diese erste Begegnung mit Bethany. Diese Szene hat eine Intensität, wie ich sie bei 11-Jährigen nicht wirklich glaubhaft finde. Meinetwegen mit 13, aber mit 11? Davon abgesehen – nennt mich gern „spießig“ – , mag ich es nicht, wenn in einem Buch mit an und für sich gehobener Sprache vom „Schwanz“ die Rede ist statt vom „Penis“.
Die danach beschriebenen Zustände und „Erziehungsmethoden“ in der Schule sind wiederum einfach nur grausig. Da wundert man sich, wenn unter solchen Umständen ein einziges Kind heranwächst, das nicht gestört ist…
… soweit meine Notizen zu diesem Abschnitt. Ich bin noch lange nicht durch, muss jetzt aber ein paar Tage Lesepause einlegen. Wir haben leider einen Todesfall in der Familie und da sind meine Zeit, Gedanken und Energien gerade anderweitig gebunden. Ich steige dann hier wieder ein, sobald es möglich ist.
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In diesem Abschnitt entwickle ich ein gewisses Verständnis für die Mutter.
Das finde ich schwierig. Die Mutter bleibt recht fern, vielleicht weil wir sie nur aus den Erinnerungen eines Elfjährigen kennen.
Dann aber diese erste Begegnung mit Bethany. Diese Szene hat eine Intensität, wie ich sie bei 11-Jährigen nicht wirklich glaubhaft finde. Meinetwegen mit 13, aber mit 11? Davon abgesehen – nennt mich gern „spießig“ – , mag ich es nicht, wenn in einem Buch mit an und für sich gehobener Sprache vom „Schwanz“ die Rede ist statt vom „Penis“.
Ich will es glauben, will glauben, dass sie ihn sofort verzaubert hat, dass er sofort das Besondere in ihr sieht. Das möchte ich.
Dass der Penis Schwanz genannt wird, stört mich überhaupt nicht und hat für mich, aber das ist persönliches Empfinden, auch nichts mit dem sprachlichen Niveau zu tun. Die Jungs sind noch Kinder und da denkt keiner "Penis". Wäre interessant zu wissen, wie es im Original ist, aber ich denke, dass es dort analog ist.
Und ich finde dich nicht spießig!
Wir haben leider einen Todesfall in der Familie und da sind meine Zeit, Gedanken und Energien gerade anderweitig gebunden.
Das lese ich jetzt erst. Das tut mir sehr Leid für dich!
Das ist natürlich wichtiger!!!
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Und ich bin fertig!
Ich bin total begeistert von diesem Buch, bisher und hoffentlich auch weiterhin!
Bei Bishop war ich lange nicht sicher, ob er Samuel wirklich gut tun wird oder sein Einfluss eher schlecht sein wird. Wir werden sehen, aber auf jeden Fall steht Samuel nicht allein da und ohne ihn hätte er Bethany nicht getroffen.
Allein dafür, wie der Autor Bethanys absolutes Gehör beschreibt und beim Konzert, zu dem sie Samuel einläd, über Musik spricht und über das enttäuschende Leben der Mutter, allein dafür muss ich dieses Buch lieben. Großartig!
Oder wie Samuel und Bethany die Kassette hören, die Stille, in der die eigentliche Musik das Atmen und Schaudern der Zuhörer ist...
Ein bisschen verwirrt hat mich die letzte Szene mit Bishop (also nicht die Nackszene an sich, die ist klar). Wie kommt dieser Junge, also Samuel, auf den Gedanken, dass der ganze Berg an Schuldgefühlen und eigenen Unzulänglichkeiten der Grund für den Weggang der Mutter sein könnte?
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Ein bisschen verwirrt hat mich die letzte Szene mit Bishop (also nicht die Nackszene an sich, die ist klar). Wie kommt dieser Junge, also Samuel, auf den Gedanken, dass der ganze Berg an Schuldgefühlen und eigenen Unzulänglichkeiten der Grund für den Weggang der Mutter sein könnte?
Suchen Kinder nicht immer die Schuld und die Verantwortung bei sich, wenn die Eltern ihnen ihr Verhalten nicht erklären? Ich denke schon. Und das prägt sie fürs ganze Leben. Ich finde, dass das hier sehr gut und ehrlich erzählt wird.
Es ist schön von dir aufgeschrieben zu lesen, warum ich diese Geschichte so mochte bzw. mag.
Nadezhda : Das tut mir sehr leid.
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Suchen Kinder nicht immer die Schuld und die Verantwortung bei sich, wenn die Eltern ihnen ihr Verhalten nicht erklären? Ich denke schon. Und das prägt sie fürs ganze Leben. Ich finde, dass das hier sehr gut und ehrlich erzählt wird.
Soweit klar, aber wie kommt er darauf, dass es seine Schlechtigkeit ist, die die Mutter davontreibt? Sie weiß ja nichts davon.
Vielleicht ist es so, dass er das Gefühl hat, dafür bestraft zu werden, dass er kein besserer Junge, kein braveres, reineres Kind ist.
Geredet wird in der Familie scheinbar so gut wie gar nicht. Gerade in diesem Alter, aber auch früher und später in Kindheit/Pubertät,Heranwachsen ist das so wichtig.
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Dann aber diese erste Begegnung mit Bethany. Diese Szene hat eine Intensität, wie ich sie bei 11-Jährigen nicht wirklich glaubhaft finde. Meinetwegen mit 13, aber mit 11? Davon abgesehen – nennt mich gern „spießig“ – , mag ich es nicht, wenn in einem Buch mit an und für sich gehobener Sprache vom „Schwanz“ die Rede ist statt vom „Penis“.
Ich möchte dich nicht "spießig" nennen, weil ich dich anders wahrnehme. Aber dass Jungen ihren Penis "Schwanz" nennen, finde ich eher lustig als abstoßend. Sogar erwachsene Männer machen das... Das hat meiner Meinung wenig mit Ungebildetsein zu tun, das ist halt heute Umgangssprache.
Da finde ich es viel seltsamer und vor allem total verklemmt, wenn man Kinder dazu anhält, ihren Geschlechtsteilen dämliche Namen zu geben.
Dieser Abschnitt hat mir wieder ausgezeichnet gefallen. Samuel als Kind - ein schwieriges Kapitel. Niemand hatte es da leicht: nicht Samuel, nicht seine Mutter und wohl auch der kaum in Erscheinung tretende Vater.
Bei Bishop hatte ich erst auch mal Vorurteile. Der wohlstandsverwahrloste, frühreife und clevere Junge mag seine dunkle Seite haben. Aber für Samuel bedeutet er eine Konstante, jemanden, der ihm Halt gibt und der sich sadistischen Menschen wie Andy Berg oder dem Rektor widersetzt. Seinen Gerechtigkeitssinn mag ich.
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Ich möchte dich nicht "spießig" nennen, weil ich dich anders wahrnehme. Aber dass Jungen ihren Penis "Schwanz" nennen, finde ich eher lustig als abstoßend. Sogar erwachsene Männer machen das... Das hat meiner Meinung wenig mit Ungebildetsein zu tun, das ist halt heute Umgangssprache.
Ich hätte stilistisch betrachtet auch kein Problem damit gehabt, wenn es bei einer wörtlichen Rede so formuliert worden wäre. Aber das war normaler Erzähltext.
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Müde wie ich bin, habe ich es doch heute geschafft, den 2. Teil zu beenden.
Es sind vor allem zwei Fragen, die mich umtreiben.
Woher hat Bishop seine Kenntnisse und offenbar Erfahrungen? Der Junge ist 11 Jahre alt, so alt wie Samuel, oder täusche ich mich? Diese Szene mit dem Direktor, in der Bishop ihn offen zum sexuellen Missbrauch auffordert, hat mich doch schockiert. Woher hat ein Kind wohl solches Wissen, wenn es nicht bereits missbraucht worden ist? Und woher die Ahnung, dass der Direktior wohl über diese Grenze nicht gehen wird?
Die Abstrafung des "Bergs" ist eine ähnliche Episode. Sie zeigt ein Ausmaß an Wissen um Demütigung, das genauso erschreckend ist.
Samuel ist nicht nur extrem sensibel, ich frage mich, ob seine Weinkrämpfe nicht in Wirklichkeit Panikattacken, die er auf diese Weise verarbeitet, sind. Aber wie kommt er dazu?
Und wie kommt die Mutter dazu, diesen sensiblen Jungen auch noch mit ihren Geistergeschichten zu quälen?
Über die Schulpädagogik braucht man nicht zu sprechen - ich hatte keine Ahnung, welches Ausmaß an Grausamkeit und Unterdrückung offenbar noch in den 80ern des letzten Jahrhunderts denkbar möglich war. Eigentlich ist es Körperverletzung, was man den Kindern antut, sie nicht zur Toilette zu lassen und ihnen Wasser vorzuenthalten.
Mir gefällt die Erzählweise sehr, gerade durch den Gegensatz der sehr zarten Empfindungen gegenüber Bethany und des rauhen Alltags.
Und Jungs in diesem Alter gebrauchen die Bezeichnung Schwanz für ihr Geschlechtsteil bestimmt eher als Penis, wenn sie nicht gerade im Biounterreicht sitzen. Das finde ich recht passend hier.
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Es sind vor allem zwei Fragen, die mich umtreiben.
Woher hat Bishop seine Kenntnisse und offenbar Erfahrungen? Der Junge ist 11 Jahre alt, so alt wie Samuel, oder täusche ich mich? Diese Szene mit dem Direktor, in der Bishop ihn offen zum sexuellen Missbrauch auffordert, hat mich doch schockiert. Woher hat ein Kind wohl solches Wissen, wenn es nicht bereits missbraucht worden ist? Und woher die Ahnung, dass der Direktior wohl über diese Grenze nicht gehen wird?
In diese Richtung habe ich auch gedacht. Wir erfahren es nicht, weil Samuel es nicht erfährt und er eben noch ein Kind ist und sich das nicht fragt. Für ihn ist Bishop einer, zu dem er auf Grund dessen Wissen und sicherem, selbstbewussten, unverschämten Auftreten er aufsehen kann. Das genügt ihm.
Und wie kommt die Mutter dazu, diesen sensiblen Jungen auch noch mit ihren Geistergeschichten zu quälen?
Unsicherheit? Überforderung? Erfahrungen aus der eigenen Kindheit?...
Immerhin wuchs sie mit den gleichen Geschichten auf. Und man erzog seine Kinder damals anders. So wie wir heute mit unseren Kindern umgehen, machte das wohl in den Jahren kaum einer.
Da finde ich es viel seltsamer und vor allem total verklemmt, wenn man Kinder dazu anhält, ihren Geschlechtsteilen dämliche Namen zu geben.
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Dieser Abschnitt hat mir viel besser gefallen als der erste. Die letzten Seiten waen schwer erträglich. Ich habe beim Lesen förmlich gespürt, dass das Verlassen der Mutter einen Riss in seiner Seele hinterlassen hat. Gerade in dem Moment, als er mit seinem Buch einen solchen Erfolg hatte und sein Selbstwertgefühl zunahm.
Die Freundschaft zwischen Samuel und Bishop beobachte ich mit gemischten Gefühlen. Auf der einen Seite tut Samuel dieser starke Freund richtig gut, auf der anderen Seite stiftet er den schüchternen und etwas sehr kindlichen Samuel zu Straftaten an. Das kann ja nicht gut gehen! Habt ihr den Eindruck, dass Samuel die Tragweite seiner Handlungen begreift?
Die Jungen könnten unterschiedlicher ja nicht sein. Sowohl unterscheiden sich die Elternhäuser komplett als auch die Charakterzüge. Ich bin sehr gespannt, wie diese Freundschaft weitergeht.
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Es geht in die Vergangenheit. Samuel empfand ich im vorherigen Abschnitt, wo wir ihn als Dozenten und auch als im Dunklen agierenden Elfenkrieger erleben, als gescheitert. Ich weiß gar nicht, woran ich das festmache, aber er ist irgendwie leer, hat seine Wünsche, Träume verloren. Kann man das alles auf den Verlust der Mutter schieben, das Trauma des Verlassenwerdens in der Kindheit?
Ich empfinde das Kind Samuel und den Erwachsenen Samuel als sehr ähnlich. Schon als Kind igelte er sich ein und lebte in seiner Welt, in die es erst Bishop gelang, einzudringen. Er hat sich einfach nicht abwimmeln lassen und gleich bestimmt, was Samuel zu tun hat. Dieser folgt seinem gewohnten Verhaltensmuster und gehorcht.
Das Verlassenwerden hat ganz sicher seine Spuren hinterlassen, aber alles darauf schieben würde ich jetzt nicht.
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Und diese Geschichten, die die Mutter dem Jungen erzählt, von den Geistern in den Blättern und dem Nix. Muss man einem Kind, das sich eh seltsam verhält, nicht widerspricht, seine Wünsche nicht äußern kann und emotional nicht einzuschätzen ist, solche Geschichten erzählen...?
Das hat mich auch erst sehr ärgerlich gestimmt. Die Geistergeschichten finde ich gruselig, weil sie alle in der Gegenwart enden und mit dem Tod zu tun haben. Zum Beispiel die Geschichte mit dem Blatt. Wenn man an diesen Geist glaubt, kann man ja gar nicht glücklich werden.
Auf der anderen Seite haben ihm diese Geschichten einen sehr großen Erfolg beschert und ihn den Schreibwettbewerb gewinnen lassen. Und vielleicht findet er im Schreiben ja ein Ventil, um seine Ängste zu bewältigen.
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Die danach beschriebenen Zustände und „Erziehungsmethoden“ in der Schule sind wiederum einfach nur grausig. Da wundert man sich, wenn unter solchen Umständen ein einziges Kind heranwächst, das nicht gestört ist…
Bewundernswert, dass Bishop es schafft, die Methode des Rektors auszuhebeln.
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Ich will es glauben, will glauben, dass sie ihn sofort verzaubert hat, dass er sofort das Besondere in ihr sieht. Das möchte ich.
Dass der Penis Schwanz genannt wird, stört mich überhaupt nicht und hat für mich, aber das ist persönliches Empfinden, auch nichts mit dem sprachlichen Niveau zu tun. Die Jungs sind noch Kinder und da denkt keiner "Penis". Wäre interessant zu wissen, wie es im Original ist, aber ich denke, dass es dort analog ist.
Und ich finde dich nicht spießig!
Dem kann ich mich nur anschließen. Ich finde, diese kindliche Liebesgeschichte ist auch wirklich so geschrieben und sehr glaubhaft. Samuel nährt diese Liebe ja nur durch Beobachtung und Wünsche, auch die Kuss-Szene find ich sehr zart und schön und passend.
Ob Jungen in dem alter schon mit ihren sexuellen Erfahrungen prahlen, weiß ich nicht, kann es mir aber vorstellen. Ich denke da jetzt an die Szene mit "dem Berg".
Ich finde auch, dass hier Schwanz fiel besser passt als Penis oder eine Verniedlichung. Ich finde das hier treffend geschrieben.
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Suchen Kinder nicht immer die Schuld und die Verantwortung bei sich, wenn die Eltern ihnen ihr Verhalten nicht erklären? Ich denke schon. Und das prägt sie fürs ganze Leben. Ich finde, dass das hier sehr gut und ehrlich erzählt wird.
Das ist ein ganz übliches Verhalten. Auch wenn die Mutter gesagt hätte, dass Samuel keine Schuld trägt, hätte er sich trotzdem schuldig gefühlt, denke ich. Kinder, die misshandelt werden, suchen auch meistens die Schuld bei sich. Das ist ganz traurig, aber oft so.
In der Szene am Teich fand ich Bishop zum ersten Mal wirklich stark. Er tröstet Samuel ja nicht so wirklich, aber zeigt ihm einen Ausweg. Das hat mir gut gefallen.
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Woher hat Bishop seine Kenntnisse und offenbar Erfahrungen? Der Junge ist 11 Jahre alt, so alt wie Samuel, oder täusche ich mich? Diese Szene mit dem Direktor, in der Bishop ihn offen zum sexuellen Missbrauch auffordert, hat mich doch schockiert. Woher hat ein Kind wohl solches Wissen, wenn es nicht bereits missbraucht worden ist? Und woher die Ahnung, dass der Direktior wohl über diese Grenze nicht gehen wird?
Die Abstrafung des "Bergs" ist eine ähnliche Episode. Sie zeigt ein Ausmaß an Wissen um Demütigung, das genauso erschreckend ist.
Ich vermute mal, dass der andere Direktor, den, den die Jungen vergiftet haben, sich an Bishop vergangen hat oder an der Schwester. Bishop musste ja die Schule verlassen, vielleicht ist er aufmüpfig geworden. Durch seine Präsenz im Viertel und in der Familie hat er dann dafür gesorgt, dass die Kinder schweigen.
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Na, da habe ich ja voll die Penis/Schwanz-Debatte losgetreten...
Ihr Lieben, ich muss das Buch leider für ein Weilchen ruhen lassen. Es ist mir zu nah an einigen Themen dran, die durch den Todesfall in meiner Familie gerade im echten Leben kräftig aufgerührt werden - da brauche ich das nicht auch noch literarisch. Mal gucken, wie es geht, wenn sich das bei mir wieder ein wenig gesetzt hat.