Wer Dornen sät - Rebecca Ryman

  • Wer Dornen sät kann nicht erwarten, Rosen zu ernten


    Kurzbeschreibung
    Kalkutta 1871: Jai Raventhorne ist tot - als Verräter während des Sepoy-Aufstandes von den Engländern erhängt.


    Seine Frau Olivia, Tochter Maja und Sohn Amos sind nach Indien zurückgekehrt und werden von der selbstgerechten britischen Oberschicht nur um so mehr verachtet. Olivia nimmt jedes Opfer, jede Entbehrung auf sich, um Jai von der furchtbaren Anklage reinzuwaschen, wollte er doch nur seinem Volk gegen die rücksichtslose Kolonialmacht beistehen. Aber....


    Zur Schriftstellerin...siehe bei Wer Liebe verspricht


    Meine Meinung
    Dieses Buch als Fortsetzung der Raventhorne-Saga hat weniger Herz-Schmerz und mehr Geschichte. Der Schriftstellerin gelingt in den ersten 150 Seiten sehr gut der Übergang von den Hauptdarstellern des ersten Teils zur neuen Erzählung. Auch dieses Buch hat mich sehr bewegt, es hat aber nicht diesen schlimmen Suchtcharakter, wie der erste Teil. Es ist auch vorhersehbar und es kommt nicht diese Spannung auf. Man erfährt viel über Indiens Menschen und die versnopten Kolonialherren und Machenschaften. Für mich war es ein sehr schönes Buch, auch um meine Nerven nach dem ersten Teil zu beruhigen. Den Titel finde ich nicht so passend.

  • Ich hab alle Ryman Bücher verschlungen und geliebt... bin mir aber sicher, daß es dazu hier schon irgendwo einen Thread gab...finde ihn aber nicht. Ist auch egal, gute Bücher kann man gar nicht oft genug erwähnen :anbet

  • Hi zusammen!


    Ich finde, das zweite Buch kommt nicht an "Wer Liebe verspricht" heran. Ohne Jai ist es einfach öde. *g*


    LG, Inge

    Veröffentlichungen in den Anthologien: Schmökerbären-Abenteuergeschichten; Die spannensten Schmökerbären-Abenteuergeschichten; Mein Hund und ich; Wünsch dich ins Wunder-Weihnachtsland Band 14, 15 und 16; Wünsch dich ins Märchen-Wunderland - Band 3 und 4; Mein Pferd und ich; Blitzgeschichten und Donnerreime; 7. und 8. Bubenreuther Literaturwettbewerb; Wie aus dem Ei gepellt - Band 8 und 9; Bittersüße Wirklichkeit; Das Rad der Zeit, Mein Tier und ich

  • Dieser zweite Teil der Geschichte um Olivia spielt wie schon der erste in Kalkutta. Doch Jai, ihre große Liebe, wurde im Zuge des Sepoy-Aufstandes erhängt. Aus diesem Grund ist Olivia mit ihrem Sohn Amos und ihrer Tochter Maja nach Indien zurückgekehrt und will nun herausfinden was wirklich passiert ist. Doch auch nach Jahren wurden keine weiteren Informationen gefunden. Die kleine Familie hat jedoch noch immer darunter zu leiden. Nicht nur dass Jai an einem furchtbaren Attentat beteiligt gewesen sein soll, auch als Mischlinge haben die drei damit zu kämpfen, von der steifen britischen Gesellschaft nicht anerkannt zu werden. Insbesondere Maja hat damit ihre Probleme und versucht ihren Platz in der Welt zu finden. Amos hingegen folgt den Fußstapfen seines Vaters und macht sich als Geschäftsmann einen Namen.


    Zunächst einmal muss ich sagen, dass auch mir zu Beginn des Buches Jai gefehlt hat. Seine ironische Art im ersten Teil ist einfach super und unnachahmlich. Je weiter ich jedoch mit dem Buch gekommen bin, desto besser hat es mir gefallen. Letztendlich hat es mir sogar besser gefallen als der erste Teil, auch wenn ich beim ersten lesen vor ein paar Jahren noch anderer Meinung war.
    In diesem zweiten Teil ist einfach mehr "passiert". Es ging nicht nur um Olivia, die sich durch die britische Gesellschaft und ihre eigenen Gefühlen kämpfen muss. Hier gibt es die Hintergrundgeschichte um Jai, die immer mal wieder eingebunden und weitergeführt wird, die Geschichte um Maja und den britischen Verwaltungsangestellten Christian Pendlebury, um Amos und sein Fortkommen in der Firma und eben um den Konflikt zwischen den Briten und den Mischlingen. Insbesondere dieser Konflikt wird hier sehr gut herausgearbeitet und auch die Beschreibung des Sepoy-Aufstandes kommt sehr gut herüber.
    Gewünscht hätte ich mir allerdings ein Nachwort der Autorin, aus dem hervorgeht, welche der Ereignisse historisch belegt sind und welche Fiktion sind.
    Auch die Sprache hat für mich nichts an ihrer Ausdrucksstärke verloren. Rebecca Ryman hat es wieder einmal geschafft, Indien lebendig werden zu lassen. Man hat Kalkutta regelrecht vor Augen und riecht beinahe den Dschungel.


    Alles in allem bin ich von "Wer Dornen sät" nicht restlos überzeugt, doch war dieser Teil für mich überraschenderweise besser als der erste Teil. Allein schon durch den veränderten historischen Hintergrund und den eingehend beschriebenen Rassenkonflikt fand ich dieses Buch interessant zu lesen.

    :lesend Jay Kristoff; Nevernight - Die Rache

    :lesend Laura Imai Messina; Die Telefonzelle am Ende der Welt (eBook)

    :lesend Rebecca Gablé; Teufelskrone (Hörbuch: Detlef Bierstedt)