Tamera Alexander: Wer sein Herz riskiert

  • 1871: Als Alexandra Jamison, Tochter einer einflussreichen und angesehenen Familien in Nashville einen unbekannten Mann heiraten soll, lehnt sie sich gegen ihre Eltern auf und beschließt, eigene Wege zu gehen. Durch Zufall lernt sie den Direktor der Fisk-Universität, einer Schule für Freigelassene, kennen und bewirbt sich dort als Lehrerin. Schon bald unterrichtet sie in einer baufälligen, alten Kaserne ein paar der rund 2000 Schüler. Doch der Preis ist hoch, denn bei ihren Eltern ist sie nicht mehr willkommen und auch materielle und finanzielle Unterstützung bleiben aus...

    In ihrer bedürftigen Situtation begegnet sie Sylas Rutledge, einen jungen Mann aus Colorado, der sich für das Bella-Meade-Bahnhofs-Projekt bei General Harding bewirbt. Doch Sylas Vater wird für das schwere Zugunglück an der Dutchman`s Curve verantwortlich gemacht, bei dem Alexandras Verlobter vor einem Jahr ums Leben kam. Nun versucht Sylas, die Unschuld seines Vaters zu beweisen, während Alexandra versucht, sich gegen die Unterstützung von Sylas zu wehren...

    Anfangs habe ich mich mit dem Buch etwas schwer getan. Alexandras Charakter war mir durch ihre durch und durch lieben Eigenschaften zu eintönig. Auch die sich anbahnende Liebesgeschichte fand ich vorhersehbar und zu schwärmerisch geschrieben. Doch überzeugt hat mich das Buch durch die historischen Inhalte: Die Fisk-Universität in Nashville samt samt den Jubilee Singers gab es tatsächlich. Auch das Zugunglück an der Dutchman`s Curve hat sich 1918 tatsächlich ereignet. Es hat mir sehr gut gefallen, wie diese historischen Details in die Geschichte einfließen, auch wenn Tamara Alexander natürlich die künstlerische Freiheit genutzt hat, um den Roman auszuschmücken.

    Wer schön öfter Romane von Tamera Alexander gelesen hat, werden alte Bekannte wie General Harding oder Onkel Bob von der Bella Meade Plantage widerbegegnen. Nach den Romanen "Wie ein Flüstern im Wind" und "Wer um Liebe ringt" ist dies der dritte Band der Bella Meade-Reihe. Um dieses Buch zu verstehen benötigt man jedoch kein Vorwissen.

    Gut gefallen hat mir auch, wie der Glaube an Gott in das Buch eingeflossen ist. Die Fisk-Universität möchte, dass die Schüler Gott kennenlernen. In diesem Zusammenhang wird beschrieben, dass bei Entscheidungen Gott um Hilfe gebeten wird oder das die Schüler in der Bibel lesen.

    Insgesamt ein sehr schöner Roman, der mich vor allem wegen seines historischen Bezugs zu den Freigelassenen überzeugt hat und der ein Zeichen für Gerechtigkeit und Offenheit setzt.