Hier kann zu den Seiten 063 - 164 (Teil 1, Kapitel 3 - 5) geschrieben werden.
'Der begrabene Riese' - Seiten 063 - 164
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Es scheint, als wende sich der Erzähler an Leser, die lange vor uns lebten. Diese Bemerkung: "....aber ihr hättet die Strohdächer erkannt und festgestellt, dass viele "Rundhäuser" darunter waren, dem Haustyp, in dem manche von euch oder vielleicht eure Eltern großgezogen wurden"
Strohgedeckte Rundhäuser gibt es meines Wissens schon lange nicht mehr - vielleicht in besonders abgelegenen und armen Regionen Schottlands in Museumsdörfern.
Interessant.
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Es scheint, als wende sich der Erzähler an Leser, die lange vor uns lebten. Diese Bemerkung: "....aber ihr hättet die Strohdächer erkannt und festgestellt, dass viele "Rundhäuser" darunter waren, dem Haustyp, in dem manche von euch oder vielleicht eure Eltern großgezogen wurden"
Strohgedeckte Rundhäuser gibt es meines Wissens schon lange nicht mehr - vielleicht in besonders abgelegenen und armen Regionen Schottlands in Museumsdörfern.
Interessant.
Zu welcher Zeit der Roman spielt, scheint doch aber klar zu sein, oder. Es gibt Garain, den noch lebenden Artus-Ritter. Also kann die Geschichte nur relativ kurz nach König Artus' Tod spielen.
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Erschreckend ist für mich das um sich greifende Vergessen, das es auch im Sachsendorf gibt, durch das Axl und Beatrix reisen. Wenn ich mir überlege: 90 verschwundene Kinder, und sie scheinen vergessen zu werden. Was von ihnen bleibt, ist eine Gedanke, ein vages Gefühl des Verlustes. Schrecklich!
Axls Erinnerungsfetzen sind interessant. Was er wohl mal getan hat? Er erinnert sich an ein Schwertgefühl. Wistan und Gawain scheinen ihn zu kennen, obwohl auch sie nichts genaueres sagen können oder wollen.
Alles sehr seltsam...
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Was mir total gut gefällt, ist die Art, mit der Axl und Beatrice miteinander umgehen und miteinander reden. Man merkt, dass sie sich schon viele Jahre lang lieben. Ich finde es so süß, wie Axl seine Frau immer noch mit "meine Prinzessin" anredet und ihr versucht, jeden Wunsch von den Augen abzulesen. Die zwei erinnern mich so stark an meine Großeltern, denen man auch im hohen Altern noch ihre Verliebtheit angesehen hat.
Die beiden haben immer noch gegenseitigen Respekt voreinander und man merkt, dass sie zusammen schon viel erlebt haben, was ihre Liebe zueinander wohl noch gestärkt hat. Mir gefällt das so gut.
Ansonsten habe ich mir in diesem Abschnitt die gleichen Fragen wie Clare gestellt: Was hat es wohl mit Axls Erinnerungsfetzen auf sich?? Was hat er früher erlebt? Aber ich denke, dass wird wahrscheinlich noch geklärt werden.
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Zu welcher Zeit die Geschichte spielt ist klar. Ich frage mich, an welche Leser oder Zuhörer sich der fiktive Erzähler auf Seite 63 wendet. Nämlich an solche, die die besagten strohgedeckten Rundhäuser aus eigener Anschauung kennen.
Axl war ganz sicher einmal ein Krieger. Für mich beweisen das seine Gedanken und Einschätzungen beim Kampf zwischen Wistan und dem grauhaarigen Soldaten. Die kann nur jemand mit sehr großer Erfahrung haben.
Ob Edwin wohl freiwillig den Krieger verlassen wird und mit den beiden alten Leuten weiterziehen wird? Ich könnte mir vorstellen, dass das auch noch schwierig wird.
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Erschreckend ist für mich das um sich greifende Vergessen, das es auch im Sachsendorf gibt, durch das Axl und Beatrix reisen. Wenn ich mir überlege: 90 verschwundene Kinder, und sie scheinen vergessen zu werden. Was von ihnen bleibt, ist eine Gedanke, ein vages Gefühl des Verlustes. Schrecklich!
Es ist erschreckend, aber hat zugleich auch einen ganz besonderen Reiz. Alle Figuren sind in dem Moment wie unbeschriebene Blätter und sind reduziert auf ihr emotionales Gedächtnis.
In dem Abschnitt wird ja deutlich, dass Axl Erinnerungen wachruft, aber der Krieger freut sich über die Begegnung.
Auch ein reizvoller Gedanke ist, dass die gemeinsamen Erinnerungen eines alten Ehepaares keine große Rolle spielen. Sie lieben sich im Hier und Jetzt. Dass es eine liebevolle Beziehung gewesen sein muss, darauf weist die Anrede "Prinzessin" hin. Braucht Liebe eine Vergangenheit? Eine spannende Frage.
Und doch sind sie auf der Suche.
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Eine interessante Frage, ob Liebe eine Vergangenheit braucht. Ich glaube schon, denn wenn der Gedächtnisverlust fortschreitet, erkennt man sein Gegenüber nicht mehr. Das war bei meinem Vater so. Für ihn waren alle Menschen fremd.
Er suchte zwar immer seine Frau, erkannte sie aber nicht mehr, wenn sie da war. Das war schrecklich.
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Zu welcher Zeit die Geschichte spielt ist klar. Ich frage mich, an welche Leser oder Zuhörer sich der fiktive Erzähler auf Seite 63 wendet. Nämlich an solche, die die besagten strohgedeckten Rundhäuser aus eigener Anschauung kennen.
Ich fühlte mich angesprochen. Das ist geschickt gemacht. Ishiguro spricht den leser an und zieht ihn damit in die Geschichte, holt ihn aber auch immer wieder in die "Gegenwart" zurück. Wie ein Märchenerzähler.
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Axl war ganz sicher einmal ein Krieger. Für mich beweisen das seine Gedanken und Einschätzungen beim Kampf zwischen Wistan und dem grauhaarigen Soldaten. Die kann nur jemand mit sehr großer Erfahrung haben.
Der Kampf ist für mein persönliches Lese-Erlebnis eine ganz entscheidende Stelle. Da driftet die Geschichte für mich zum ersten Mal in den Fantasy-Bereich ab. Bisher konnte ich den Roman wie eine alte Geschichte lesen, wie eine Sage oder ein Märchen, aber die Schlange, die aus dem Soldaten rauskriecht und dnach Gedärmen stinkt, sowas mog i net.
Oder denkt ihr, dass es eine Metapher für das schwindende Leben ist? Ein Bild für das Blut, das er verliert? Damit kann ich leben.
Hoffentlich begegnen sie keinem Drachen.
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Eine interessante Frage, ob Liebe eine Vergangenheit braucht. Ich glaube schon, denn wenn der Gedächtnisverlust fortschreitet, erkennt man sein Gegenüber nicht mehr.
Hier ist es anders. Die Figuren existieren in der Gegenwart ja noch. Solange sie präsent sind, werden sie ja nicht vergessen. Nur die Handlungen der Vergangenheit werden vergessen. Ich denke, die beiden wissen zumindest genau, dass sie sich lieben und vertrauen können.
Ich denke, dass das allgemeine Vergessen ein Sinnbild für etwas Größeres ist. Ein kollektives Vergessen, wie ein Volk befällt, wenn es Gräueltaten begangen hat und plötzlich will sich keiner daran erinnern. Oder umgekehrt. Wie ein Opfer, dass die Misshandlungen vergessen will, um sich zu schützen. Auch die überall lauernde Angst würde dafür sprechen. Oder so Szenen wie die armen Männer, die mit dem Krieger den Jungen suchen sollten uns denen die Knie schlotterten.
Oder was fällt euch zu dem Thema "gesellschaftliches Vergessen" ein?
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Kollektives Vergessen.
Das ist ein interessanter Aspekt. Noch ist es ja die Zeit der Kämpfe zwischen den keltischen Bewohnern und der neu eingewanderten Sachsen. Da mögen sich manche Gräueltaten abgespielt haben.
Daran hatte ich noch gar nicht gedacht.
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Ist noch niemand auf die Idee gekommen, dass Wistan der Sohn von Beatrice und Axl sein könnte? Da er ja auch Erinnerungslücken hat muss ja nicht stimmen, dass er Sachse ist.
Er sagt ja selber, dass er von den Britanniern viel gelernt hat. Das könnte auch drauf hindeuten, dass er dort her kommt.
Ich hätte schon Lust auf nen Drachen in der Geschichte
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Ich denke die ganze Zeit über die Figuren dieses Buches nach. Auf der einen Seite Märchen- und Sagenfiguren: ein Ritter, ein Krieger, der Drache, eine Schlange..., auf der anderen Seite das wirklich anrührende ältere Ehepaar. Ich habe gerade gedacht, ob Axl seine Frau Prinzessin nennt, damit auch eine Prinzessin in dem Buch vorkommt?
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Die beiden sind das romanhafte
Für mich ist es auch eine grandiose Mischung aus Märchen, Sagen und Roman.
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Auf die Idee bin ich gar nicht gekommen, Regenfisch 🤔
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Es scheint, als wende sich der Erzähler an Leser, die lange vor uns lebten. Diese Bemerkung: "....aber ihr hättet die Strohdächer erkannt und festgestellt, dass viele "Rundhäuser" darunter waren, dem Haustyp, in dem manche von euch oder vielleicht eure Eltern großgezogen wurden"
Strohgedeckte Rundhäuser gibt es meines Wissens schon lange nicht mehr - vielleicht in besonders abgelegenen und armen Regionen Schottlands in Museumsdörfern.
Interessant.
Das ist mir auch aufgefallen und ich habe mich gewundert. Es hat für mich aber in dem Moment nochmal den Reiz des Rätselhaften erhöht, dass dieser Erzähler gar nicht "uns heutige LeserInnen" vor Augen zu haben scheint, sondern nochmal eine ganz andere Generation. Davon abgesehen, dass wohl viele der Details bezüglich Bauweise usw. auch nicht wirklich historisch sind, sondern der Fantasie des Autors entspringen, der für die Geschichte nunmal eine pseudosteinzeitliche Höhlenkultur braucht?
Ich lese ja nicht viel Fantasy, kenne mich daher in diesem Genre überhaupt nicht aus. Allerdings fand ich schon bei der ersten Erwähnung der Drachen, Riesen und/oder Menschenfresser ganz am Anfang, dass es eindeutig in diese Richtung geht. Ich habe ein bisschen Rollenspiel betrieben und das Setting mit seinen magischen Elementen, den seltsamen Erinnerungsverschleierungsnebeln, der Frage, welcher Macht dies nützen mag, und den Menschen, die aus einer Höhle aufbrechen, um eine Mission zu erfüllen, erinnert mich an eine dieser Rollenspiel-Welten.
Mir macht der Roman total Spaß und ich bin froh, noch zu euch gestoßen zu sein. Ohne diese LR hätte ich diesen Roman bestimmt nie gelesen.
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Ach ja: Ich glaube auch, dass Axl mal ein Krieger war, das liegt ja ziemlich auf der Hand. Und die Idee, dass Wistan der Sohn von Beatrice und Axl sein könnte, kam mir auch. Das Viech, das Edwin attackiert und gebissen hat, ist vielleicht ein kleiner Drache?
Das mit dem kollektiven Vergessen macht mir aber auch zu schaffen. Es erinnert mich an moderne Dikaturen, wo ja auch gewachsene gesellschaftliche Strukturen bewusst zerstört werden, um die neue Gesellschaftsordnung leichter durchsetzen zu können. Sehr gruselig, das Ganze.
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Ich habe gerade gedacht, ob Axl seine Frau Prinzessin nennt, damit auch eine Prinzessin in dem Buch vorkommt?
Und ich warte die ganze Zeit, dass herauskommt, dass sie wirklich eine Prinzessin ist und die beiden es nur vergessen haben und warum er sie so nennt.
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Und die Idee, dass Wistan der Sohn von Beatrice und Axl sein könnte, kam mir auch. Das Viech, das Edwin attackiert und gebissen hat, ist vielleicht ein kleiner Drache?
Dass Wistan der Sohn sein könnte, dachte/denke ich nicht, zu keinem Zeitpunkt, aber interessanter Gedanke.
An einen Drachen dachte ich auch gleich, als von der Bissszene berichtet wurde. Noch interessanter finde ich, wie sich das vielleicht auf ihn und den weiteren Gang der Geschichte auswirken wird...