Stephan Harbort, geboren 1964 in Düsseldorf, Diplom-Verwaltungswirt (FH), Kriminalhauptkommissar, Experte für Serienmörder und das kriminalistische Profiling, langjähriger Lehrbeauftragter an der FH Düsseldorf, derzeit Dozent an der BTU Cottbus. Dienststellenleiter beim Polizeipräsidium Düsseldorf. Entwickelte international angewandte Fahndungsmethoden zur Überführung von Serienmördern. Fachberater bei Kino-Filmen, TV-Dokumentationen und Krimi-Serien. Vortragstätigkeit. Zahlreiche Fachveröffentlichungen und diverse Sachbücher, die in mehrere Sprachen übersetzt wurden. Aktuell: KILLERFRAUEN. Deutschlands bekanntester Serienmordexperte klärt auf (Droemer Knaur). Von 1997 bis 2016 Interviews mit mehr als 70 verurteilten Gewalttätern, insbesondere Serienmördern. Stephan Harbort ist verheiratet und lebt mit seiner Familie in Düsseldorf.
- Gebundene Ausgabe: 320 Seiten
- Verlag: Droste Vlg; Auflage: 1 (Oktober 2010)
- Sprache: Deutsch
- ISBN-10: 3770014162
- ISBN-13: 978-3770014163
Ich wollte nicht das ein Opfer überlebt
"Die Wahrscheinlichkeit spricht dafür, dass der Wunsch zu töten sehr oft mit dem Wunsch, selber zu sterben oder sich zu vernichten, zusammenfällt." (Albert Camus)
Es ist der 21. Juni 1984, am frühen Morgen nimmt die Berliner Kriminalpolizei den 24-jährigen Günther Jacoby fest. Angezeigt wurde er von der Schülerin Johanna Kramer, die er am Tag zuvor vergewaltigt und brutal gequält hatte. Doch was die Ermittler bis dato noch nicht wissen ist, das Jacoby noch andere und weitaus schlimmere Verbrechen begangen hat. Beim Verhör mit den damaligen Ermittlern gesteht er nach und nach weiter Folterungen, Quälereien von Frauen und den brutalen Mord an zwei jungen Frauen Luisa Vargas und Karoline Hakonsen aus Norwegen. So ist nach zwei Jahren die Suche nach dem Phantommörder in Berlin zu Ende und die Bevölkerung kann wieder aufatmen. Doch was die Befragung ebenfalls zutage bringt ist die Biografie eines Mannes, der schon von Kindheit an eine sehr schwere Zeit miterleben musste. Ein Einblick in die Psyche eines Menschen der nach und nach zum Serientäter wird.
Meine Meinung:
Stephan Harbort ist Kriminalkommissar, Lehrbeauftragter der FH Düsseldorf und Experte für Serienmorde und zeigt in diesem Buch das Leben eines Serienmörders auf. An Hand von Protokollen, Gesprächen, Gerichtsakten und einem Interview zeigt er das detaillierte Lebensbild von Günther Jacoby, dem Phantom von Grunewald auf. Für mich war es das erste Buch des Autors und das erste in der Art, wie ich bis dahin noch keines gelesen hatte. Der Schreibstil war sehr gut, es lässt sich fast wie ein Roman lesen. Der Autor lässt den Leser dabei mitfühlen wie der Leidensweg des Täters schon von Kindesbeinen an begann. Natürlich wird nicht jeder der eine schlimme Kindheit hat zum Täter, doch meiste ist es doch so, das ein Täter eine schlechte Vorgeschichte hat, ehe er zum Verbrecher wird. Chronologisch verfolgte ich dabei in diesem Buch die Kindheit, Verbrechen, Verhaftung und Verurteilung des Täters. Im 2. Teil gab es dann ein Interview, das der Autor mit dem Täter selbst durchgeführt hat. Für mich war dies in, sofern ganz neu, weil man wirklich die Beweggründe des Täters so besser verstehen kann. Auch aufgrund der verschiedenen Schriftbilder im Buch kann man gut ersehen, welches die Aussagen des Täters sind. Selten habe ich so ein Sachbuch gelesen, das mich so ergriffen hat, da es außerordentlich interessant geschrieben wurde. Dem Buch das mich sehr bewegt und beeindruckt hat und das ich jedem Krimifan empfehlen kann, gebe ich 10 Eulen.