Die Klippen von Tregaron - Constanze Wilken

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    Klappentext: Die junge Künstlerin Caron leidet unter einem traumatischen Kindheitserlebnis. Sie kann sich jedoch nicht erinnern, was damals in Tregaron House geschah. Als sie unverhofft das alte Cottage auf der walisischen Halbinsel Llyn und ein verschollen geglaubtes Gemälde erbt, kommt sie an den Ort des tragischen Geschehens zurück und muss sich der Vergangenheit stellen. In dem sensiblen Gärtner Ioan findet sie einen Mann, der ihre zerrissene Seele versteht, und schon bald verlieben sich die beiden ineinander. Zusammen mit Ioan kommt Caron schließlich einem grausamen Geheimnis auf die Spur, das ins 19. Jahrhundert zurückreicht – das aber auch der Schlüssel zu ihrer eigenen Vergangenheit ist ...


    "Die Klippen von Tregaron" ist der fünfte Teil der Wales-Reihe von Constanze Wilken. Man kann die Bücher aber auch problemlos einzeln lesen. Hier kommen zwar auch Personen aus dem Vorgänger "Das Erbe von Carreg Cottage" vor, das hat aber keinen Einfluss auf die Handlung und man muss auch keine Vorkenntnisse haben. Ich habe das vorher auch nicht gewusst.


    Die Handlung selbst wird auf zwei Zeitebenen erzählt, zum einen in der Gegenwart aus Sicht von Caron und dann gibt es das Tagebuch des Malers Lloyd Pierce, begonnen im Jahr 1885. Nach und nach werden die einzelnen Handlungsfäden zusammengeführt und ergeben schließlich ein stimmiges Ende. So kennt man es ja auch von den Büchern der Autorin. Und wie auch sonst spürt man in den Landschaftsbeschreibungen ihre Verbundenheit zu Wales. Das Meer, die Klippen, die Farben, die ursprüngliche, wilde Natur, die typischen Häuser und die Menschen...all das wird lebendig vor den Augen des Lesers.

    Ich mochte Caron und konnte sehr gut nachvollziehen, dass sie endlich wissen möchte, was damals passiert ist. Auch der Maler Lloyd Pierce war mir gleich sympathisch und sein Schicksal tat mir sehr leid.


    Das Buch ist ein gelungener Mix aus Spannungsroman und Familiengeschichte mit einem fesselnden und lebendigen Erzählstil, Emotionen und auch Humor.


    9 Eulenpunkte gibt es von mir

  • Und wieder einmal hat Constanze Wilken es geschafft, mich mit diesem Wales-Roman restlos zu begeistern.


    Die Mischung aus Familiengeschichte, Vergangenheit und Gegenwart, gepaart mit ein paar Krimi-Elementen hat mir sehr gut gefallen und auch das Thema, dass die Autorin diesmal ausgewählt hat: Die Glasbläserei und Malerei. Ich selber bin begeistert von der Glasbläserei und den im Nachwort erwähnten Glasbläser habe ich auch schon persönlich kennengelernt und dort viele Stunden verbracht.


    Der flüssige Schreibstil, ihre ausführlichen, bildlichen Beschreibungen von Wales und seinen Bewohnern in beiden Zeitebenen haben mich sofort eintauchen lassen in diesen Roman. Wenn man die Augen schließt kann man dieses wilde, rauhe und auch romantische Wales sehen, riechen, schmecken und spüren.


    In dem in zwei Zeitsträngen spielenden Roman wächst die Spannung nach und nach, zu keiner Zeit langweilig, fiebert man mit den Protagonisten von damals und heute mit. Eine gute Mischung aus viel Spannung, Geschichte, und auch die Liebe kommt nicht zu kurz. Nach und nach führen beide Handlungsstränge zusammen und führen zu einem passenden Ende.


    Was mir auch besonders gut gefallen hat, war die Landschaftskarte und das Personenregister der Hauptpersonen am Anfang des Buches.


    Eine bis zum Schluss spannende Familiengeschichte mit vielen Emotionen, traurigen Elementen, aber auch viel Humor, geschrieben mit viel Herzblut und Liebe zum Detail. Von mir verdiente 10 Eulenpunkte.

    :lesend Sven Koch - Dünensturm

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    Hörbuch: Jean-Luc Bannalec - Bretonische Idylle

    Hörbuch: Judith Lennox - Die Jahre unserer Freundschaft

    SuB: 321

  • Die Glaskünstlerin Caron lebt schon einige Zeit in Amerika und unterrichtet neben ihrer Arbeit an einer Kunstschule, als sie einen Brief von einer Anwaltskanzlei aus England erhält, indem ihr mitgeteilt wird, dass sie geerbt hat. Caron kennt weder den Verstorbenen noch den Ort, an dem sich ihr Erbe befinden soll. Neugierig geworden, reist sie nach Wales und erfährt dort, dass man ihr ein kleines Gärtnerhäuschen namens Tregaron House und ein darin befindliches Gemälde vermacht hat. Das alte Gemälde zeigt eine junge Frau mit ihrem Kind, und diese Frau sieht aus wie Caron. Wie kann das sein? Wer ist diese Frau? Anhand eines alten Tagebuches und mithilfe des Gartenkünstlers Ioan macht sich Caron daran, dem Geheimnis des Gemäldes auf die Spur zu kommen. Je weiter Caron bei ihren Nachforschungen kommt, umso mehr legen ihr die übrigen Erben Steine in den Weg. Wird Caron das Rätsel entschlüsseln und was hat es mit ihrer eigenen Vergangenheit zu tun?


    Constanze Wilken hat mit ihrem Buch „Die Klippen von Tregaron“ den fünften und letzten Teil ihrer Wales-Serie vorgelegt, der den Vorgängern in Spannung und Unterhaltungswert in nichts nachsteht. Der Schreibstil ist flüssig, bildhaft und wunderbar gefühlvoll. Schon mit dem spannenden und etwas düsteren Prolog lässt der Leser sich in eine Handlung fallen, die ihn konstant in Atem hält und bis zum finalen Schluss nicht mehr loslässt. Die Beschreibungen der Örtlichkeiten sind so bildgewaltig und farbenfroh, so dass die Klippen und das Meer, die raue Landschaft und das alte Gärtnerhaus wie von selbst vor dem inneren Auge erscheinen und man das Gefühl hat, selbst dort durch die Gegend zu streifen und sich den scharfen Seewind um die Nase pusten zu lassen. Die Spannung wird recht schnell aufgebaut und zieht während der Handlung nach und nach an. Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt, die eine nimmt sich der Gegenwart um Caron und ihrer Suche an, bei der anderen handelt es sich um Tagebucheinträge des Malers Lloyd Pierce aus dem 19. Jahrhundert, die viel über das damalige Leben in der Gegend und über die Lebensumstände der Bevölkerung preis gibt. Die Autorin hat sehr akribisch recherchiert und den historischen Hintergrund wunderbar mit ihrer Handlung verwoben. Zudem lässt sie den Leser sehr anschaulich mit vielen Informationen an der Kunst der Glasbläserei teilhaben.


    Die Charaktere wurden von der Autorin liebevoll und detailliert ausgestaltet und in Szene gesetzt. Durch die individuellen Eigenheiten wirken sie durchweg sehr realitätsnah und authentisch und geben dem Leser die Chance, mit ihnen zu fühlen, zu leiden und sich zu freuen. Bei einigen von ihnen hat man nach kurzer Zeit das Gefühl, sie schon sehr gut zu kennen, sie fast schon Freunde nennen zu können. Caron ist eine sehr sympathische Frau, die sich schon früh aus ihrem Elternhaus abgenabelt hat. Ihr Vater ist schon lange tot, und ihre Mutter spricht nie über die Vergangenheit. Mit ihrem Stiefvater hat sie ein sehr gespanntes Verhältnis, während sie ihrer Stiefschwester sehr zugetan ist. Caron wird oft von Alpträumen geplagt, kann diese aber nicht zuordnen. Sie ist ein sehr freundlicher und offener Mensch, gleichzeitig versucht sie, ihre Ängste zu überwinden und beweist Mut und Stärke sowie Mitgefühl bei der Suche nach der Wahrheit. Ioan ist ein sympathischer und hilfsbereiter Mann, der Caron bei ihren Nachforschungen unterstützt und ihr gleichzeitig Rückhalt und Schutz gibt. Bri ist eine junge Frau, die sich in einer Zwickmühle befindet. Sie liebt ihre Familie und doch engt diese sie ein, vermittelt ihr ein Gefühl von Gefängnis, aus dem sie nicht ausbrechen kann. Logan ist ein egoistischer Mann, der die Menschen manipuliert und nach seiner Pfeife tanzen lässt. Sylvia ist eine missgünstige und selbstsüchtige Frau, der es nur um ihren eigenen Vorteil geht. Dabei ist es ihr egal, dass andere darunter leiden müssen. Auch die übrigen Protagonisten, allen voran Lloyd Pierce und Selma, geben der Handlung zusätzliche Spannung und machen die Geschichte wunderbar rund.


    „Die Klippen von Tregaron“ ist ein spannender, atmosphärischer und teils historischer Roman um alte Geheimnisse, die Liebe, Freundschaften, Verrat und Betrug. Constanze Wilken ist mit diesem Buch ein wunderbarer Abschluss ihrer Wales-Reihe gelungen. Alle Liebhaber von geheimnisvollen und spannenden Familiengeschichten werden hier voll auf ihre Kosten kommen. Besser geht es nicht, Chapeau!!! Absolute Leseempfehlung für einen wahren Pageturner!

    Für mich ein absolutes 5-Sterne-Buch!

    "Bleibe Du selbst, die anderen sind schon vergeben"(Oscar Wilde) :)

    "Bücher sind wie Drogen, nur ohne die Gefahr einer Überdosierung" (Karl Lagerfeld)