Der Schlüssel des Salomon - J.R. Dos Santos

  • Frank Bellamy vom CIA wird im CERN ermordet, bei ihm ein Zettel mit dem Namen "Tomás Noronha". Dieser hat noch einige Probleme in seinem Privatleben und jetzt muss er auch noch vor der CIA flüchten.

    Das Buch ist die Fortsetzung von "Das Einstein-Enigma, in dem mir Tomás schon ans Herz gewachsen ist.

    Das Cover des Buches ist wieder sehr gut gemacht, allerdings ist die rote Banderole zu auffällig und eigentlich unnötig.

    Der Schreibstil des Autors ist ausgezeichnet, die Protagonsiten und Orte werden sehr plastisch dargestellt. Auch dass sich die Charaktere etwas weiterentwickelt haben, möchte ich hier positiv vermerken.

    Natürlich erinnert Tomás in manchen Belangen an Dan Browns Robert Langdon, schließlich sind beide auch Kryptologen. Verwunderlich aber doch ist für mich, dass Tomás sehr großes Physik-Wissen hat, da er ja Historiker und Kryptologe ist. Und dafür dass er sich das seit dem "Einstein-Enigma" gelernt hat. Puh da muss er ein fotografisches Gedächtnis haben.

    Der Autor führt uns wieder tief in die Physik ein, manche Teile des Buches muss man daher sehr genau lesen um dem Ganzen bzgl. Physik folgen zu können. Nebenbei läuft allerdings eine spannende, actionreiche Handlung - mehr als im "Einstein-Enigma -, sodass man dieses Buch auch als Thriller vermarkten kann.

    Die Auflösung an sich und vieles Physikwissen habe ich schon mal in Wissens-Zeitschriften gelesen, allerdings nie so ausführlich und so bildlich dargestellt.

    Auch über das "Krypto" habe ich schon einiges gelesen und war erfreut es endlich in einem Roman wiederzufinden.

    Der Titel an sich ist etwas irreführend, da dieser Gegenstand zwar vorkommt und auch eine wichtige Rolle spielt, aber ist trotzdem eher irreführend, da es noch mehr an eine Schnitzeljagd denken lässt.

    Fazit: Noch besser als "Das Einstein-Enigma" - lehrreich, aber auch spannend und actionreich. 10 von 10 Sternen

  • Ich bewerte dieses Buch ganz anders als SaintGermain vor mir und würde nun gerne begründen warum:


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    „Der Schlüssel des Salomon“ ist der inhaltliche Nachfolger von „Das Einstein Enigma“. Nachdem ich kurz den Plot wiedergebe, werde ich deswegen zuerst hervorheben, was ich an Enigma besonders fand, um dann zu begründen, warum Salomon meine Erwartungen so derbe enttäuscht hat. Allerdings gibt es einen Pluspunkt, den ich im letzten Abschnitt auch noch würdigen möchte.


    Der Plot in „Der Schlüssel des Salomon“

    Der Direktor der CIA Frank Bellamy wird im CERN ermordet, während gerade ein großes Experiment läuft. Bei seiner Leiche wird ein Zettel gefunden, der Tomás Noronha als „den Schlüssel“ bezeichnet. Da sich der portugiesische Kryptanalyst zur gleichen Zeit in der Schweiz befunden hat, liegt die Vermutung nahe, dass er etwas mit dem Mord zu tun hat. Bald muss sich Noronha zusätzlich zu den Sorgen um seine kranke Mutter auch noch um seine Freiheit sorgen.


    Das Besondere an „Das Einstein Enigma“

    Für mich war dieses Buch in der Hinsicht besonders, dass zusätzlich zu Spannung, Action und vielschichtigen Charakteren Theorien der Physik, Chemie, religiöse Weltansichten und kryptische Codes verbunden wurden. Der Leser wurde geradezu mit physikalischen Versuchen und Erkenntnissen bombardiert, da aber die Hauptperson Tomás auch kein Experte auf dem Gebiet ist, wird alles immer recht anschaulich erklärt, sodass ein Leser mit einem gewissen Grundverständnis, Vorstellungsvermögen und Interesse an Naturwissenschaften auch noch gut folgen kann. So hatte ich tatsächlich das Gefühl, eine spannende Geschichte zu verfolgen und dabei etwas zu lernen und meinen Horizont zu erweitern.


    Die Fortsetzung

    Dies kann man von der Fortsetzung leider nicht behaupten. Sie ist zwar nur knapp 100 Seiten kürzer, aber ich hatte am Ende der Lektüre trotzdem das Gefühl, dass nur ein Bruchteil des Wissens vermittelt wurde, wie es „Das Einstein Enigma“ geschafft hat. Das liegt hauptsächlich daran, dass sich hier hauptsächlich auf eine bzw. zwei Theorien fokussiert wird und diese wird wieder und wieder und wieder und wieder erklärt. Während im „Einstein Enigma“ Tomás der Unwissende war und so von allen möglichen Charakteren Input bekommen hat, ist er hier nun derjenige, der allen möglichen Charakteren die Theorien erklären muss. Leider hat von denen keiner Ahnung davon (es handelt sich ja schließlich hauptsächlich um Seniorenheimmitarbeiter und CIA-Mitarbeiter). So ging es mir als Leser tatsächlich an einem Punkt so, dass ich dachte: „Wenn er jetzt noch einmal jemandem die Grundlagen dieses Versuchs erklärt, drehe ich durch!“. Nun ja, scheinbar bin ich einige Seiten weiter durchgedreht. Entweder der Autor hält den Leser für sehr beschränkt oder glaubt, man hätte die Aufmerksamkeitsspanne eines Goldfisches.


    Tomás Noronha – Kryptanalyst oder Physikgenie?

    Ein weiteres großes Problem ist für mich die Wandlung von Tomás Noronha vom Spezialisten in Kryptologie (im „Einstein Enigma“ ging es ja hauptsächlich darum, einen Code zu entschlüsseln und alle wissenschaftlichen Hintergrundinformationen waren notwendig für das Verstehen des Codes) zum Experten in Physik. Einen wirklichen Code muss er erste gegen Ende des Buches lösen und tut dies dann innerhalb weniger Seiten – nicht wirklich spannend.

    Aber warum weiß er so viel über Physik? Nun ja, der Leser von „Das Einstein Enigma“ weiß warum: Schließlich lernt er dort Ariana Pakravan kennen, die ihm GENAU DIE THEORIE DIE ER WIEDERHOLT JEDEM ERKLÄRT, schon im ersten Buch erklärt hat. Und zwar auf genau 6 Seiten und danach weiß man eigentlich alles, was Tomás hier sehr repetitiv erzählt.

    Als Leser beider Bücher erfährt man also wirklich nur minimal Neues! Lediglich die „neue Entdeckung“ am Ende ist dann neu, hätte aber auch gut und gerne schon 200 Seiten vorher entdeckt werden können, wenn Tomás nicht ständig irgendwem ausführlich die Physik erklären müsste.


    Die CIA – Skrupellose Mördermaschine?

    Dass die CIA herausfinden will, wer ihren Chef umgebracht hat, ist verständlich. Aber, dass ein machthungriger CIA-Agent quasi den indirekten Tötungsbefehl für einen gerade mal Verdächtigen ohne Motiv gibt, ist mir bis jetzt noch schleierhaft – sollte das einfach den Plot spannend machen? Aber warum sind dann alle CIA-Agenten, die involviert sind, so schrecklich untalentiert und ein Kryptanalyst kann sie mit einfachsten Mitteln austricksen.


    Zuletzt: Die Parallelen zu Dan Browns Robert Langdon

    Wer die Zusammenfassung von „Der Schlüssel des Salomon“ liest, fühlt sich unweigerlich an eine Mischung aus dem Plot von „Da Vinci Code“ (Mann wird ermordet und hat eine Nachricht, die den Hauptcharakter als Verdächtigen ausweist, obwohl er es nicht ist) und „Illuminati“ (ein Mann wird im CERN ermordet, Physik spielt eine große Rolle) erinnert. In der Tat weißt Tomás Noronha Parallelen zu Robert Langdon auf. Besonders im zweiten Buch, in dem er, wie schon erwähnt, die Rolle des Belehrenden und nicht mehr des Lernenden übernimmt, kommt dies viel stärker zum Tragen. Ich vergleiche sonst Bücher nicht gerne miteinander, aber hier muss ich ganz klar sagen, dass Dan Brown seinen Charakter sympathischer, tiefer und vielschichtiger gestaltet hat, als J.R. dos Santos den seinen. Auch die Handlung ist hier viel zu einseitig, es wird nur auf die eine Art von Theorie aus der Physik hingewiesen, nichts wirklich spannendes Neues erwähnt und seine Rolle als Codespezialist ist eigentlich komplett nebensächlich.


    Weitere Bände

    Im Vorwort des Buches wird erwähnt, dass weitere Bände übersetzt werden sollen und dass „Das Einstein Enigma“ der größte Erfolg in Portugal war. Nun ja, wenn die anderen Bände auch so schwach abfallen, wie „Der Schlüssel des Salomon“, dann ist dies für mich kein Wunder. Ich weiß nicht, ob ich mir das nächste Buch kaufen würde – die Enttäuschung ist tatsächlich zu tief.


    Fazit und der große Pluspunkt

    Wem das Einstein Enigma zu kompliziert war oder es gar nicht kennt; und gerne auf vielschichtige Handlung verzichten kann, für den mag „Der Schlüssel des Salomon“ ein geeignetes Buch sein. Ich spreche hier als Fan des ersten Bandes und meine Erwartungen waren dementsprechend hoch.

    Lediglich im Nachwort (das ich sonst nicht lese und es hier irgendwie nur getan habe, weil das Buch zu Ende war und ich leicht frustriert) versteckt sich ein kleines Goodie, das zeigt, dass die Übersetzung eine Besonderheit hat: Es ist ein Code im Buch versteckt und dort wird verraten, wie man ihn findet. Letztlich wird also der Leser hier zum Kryptanalyst – naja, wenn es Tomás Noronha schon nicht tut, muss es ja ein anderer machen.


    Ich würde hier maximal 4 von 10 Punkten vergeben, leider.

  • Inhalt:


    Im CERN, dem europäischen Kernforschungszentrum in der Schweiz soll ein wichtiges Experiment zur Entstehung des Universums stattfinden. Leider wird kurz vor dem Start eine Alarm ausgelöst, der die Forscher dazu zwingt, das Experiment abzubrechen. Auf der Suche nach den Ursachen der Störmeldung stossen sie auf die Leiche von Frank Belamy, dem Wissenschaftsdirektor der CIA. Eine am Tatort gefundene Notiz macht Tomas Noronha, den berühmten Codespezialisten, zum Hauptverdächtigen. Ums sein Leben zu retten, macht er sich auf die Suche nach dem wirklichen Täter.


    Meine Meinung:


    Ich kenne das Vorgängerbuch „Das Einstein Enigma“ nicht und war daher etwas überrascht über die Tiefe der wissenschaftlichen und technischen Angaben. Da Physik das Fach in der Schule war, das mich am wenigsten interessierte, war ich zunächst etwas negativ überrascht. Aber nachdem ich mich auf das Thema eingelassen habe, könnte ich den spannenden Erklärungen folgen und habe so etwas in einem Bereich gelernt, der mir bisher komplett fremd war.

    Die Handlung entwickelt sich sehr spannend. Rund um Tomas entwickelt sich eine Verfolgungsjagd über mehrere Länder hinweg. Etwas unlogisch fand ich es, dass Tomas sich in spannend Szenen die Zeit genommen hat, seiner Begleitung Erläuterungen zu physikalischen Theorien zu geben. Für mich hat das in dem Moment die Spannung gestört und den Lesefluss unterbrochen.

    Der wissenschaftliche Teil ist sicherlich gut recherchiert und gut aufbereitet, die Handlung war wenig überraschend und doch schon sehr voraussehbar. Das Buch ist schon ein Page-Turner, jedoch hatte ich das Gefühl, dass der Autor sich nicht entscheiden konnte, ob er einen spannenden Thriller oder eine wissenschaftliche Abhandlung schreiben wollte. Für mich hatte das wissenschaftliche Teil wenig mit der Handlung zu tun und hat sie nicht wirklich voran gebracht.

    Ein Buch, dass sicherlich seine interessanten Seiten hat und man lernt etwas über Physik, auch wenn einen diese Wissenschaft nicht so fesseln kann, aber mir fehlte die Verbindung der beiden Aspekte.