Eva Demski - Den Koffer trag ich selber. Erinnerungen

  • Titel: Den Koffer trag ich selber. Erinnerungen

    Autorin: Eva Demski

    Verlag: Insel

    Erschienen: August 2017

    Seitenzahl: 394

    ISBN-10: 3458177183

    ISBN-13: 978-3458177180

    Preis: 20.00 EUR


    Eva Demski wurde 1944 in Regensburg geboren. Sie lebt in Frankfurt/Main. Ihr literarisches Werk wurde mehrfach ausgezeichnet – doch es wäre sicher wünschenswert, sie würde noch mehr Beachtung finden, gehört sie doch ohne Frage zu den wirklich niveauvollen Autorinnen der deutschen Literaturszene.

    Aber Beachtung erhalten wahrscheinlich nur noch die, die irgendwelche sinnlosen Chick/Lit-Ergüsse unters Volk sudeln – und die dann auch von einer Leserschaft verschlungen werden, die in Sachen Oberflächlichkeit den Schöpfern der literarischen Niveaulosigkeit in nichts nachstehen.


    Diese Erinnerungen sind sehr lesenswert. Sie sind selbstkritisch, unsentimental und nicht eine pausenlose Selbstbeweihräucherung. Sie beschreiben ein Leben, dass immer wieder vom Tode geliebter Menschen gezeichnet ist. Eva Demski hat viele Abschiede erleben und erleiden müssen, hat dabei aber nie ihre positive Einstellung zum Leben und zu den Menschen verloren.


    Man begegnet in diesen Erinnerungen vielen schreibenden Zeitgenossen – die ehrlich und authentisch beschrieben werden, wobei auch mit Kritik nicht gespart wird.


    Eva Demski hat den deutschen PEN 1996 verlassen. Sie wollte damit ein Zeichen setzen gegen die Verbrüderung der beiden deutschen PEN-Clubs nach der Wiedervereinigung und den unkritischen Umgang mit der schreibenden Gilde der DDR.


    Dieses Buch ist aber auch ein wenig mehr als schlichte Lebenserinnerungen. Es ist auch eine Reise durch die Geschichte der Bundesrepublik Deutschland und eine Reise durch die Literatur jener Jahre.


    Sehr lesenswert – 8 Punkte.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.