David Copperfield - Charles Dickens

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  • Originaltitel: David Copperfield


    Kurzbeschreibung:
    Vom Stiefvater verstoßen, von seinem besten Freund hintergangen, vom dämonischen Uriah Heep bedrängt. Wie gelingt es David Copperfield alias Charles Dickens, sich gegen eine Vielzahl von Gemeinheiten, Missgeschicken und Unglücksfällen zu behaupten?


    Über den Autor:
    Charles Dickens wurde am 7. Februar 1812 in Landport, Portland, England geboren. Er starb am 9. Juni 1870. Als zweites von acht Kindern einer ständig verschuldeten Familie, lernte der junge Charles nicht nur Hunger und Entbehrungen, sondern auch den Schrecken der berüchtigten Schuldengefängnisse und der Kinderarbeit kennen. Eine glückliche Wendung in Form einer Erbschaft erlöste ihn von den Albträumen der Gefängnisse und Sklavenfabriken und ermöglichten ihm eine zweijährige formale Schulausbildung. Er arbeitete als Angestellter eines Anwalts und als Journalist, bis er mit seinen schriftstellerischen Werken durchschlagenden Erfolg hatte. In späteren Jahren führte der Druck des Schreibens von Fortsetzungsromanen, redaktionellen Aufgaben, Vorträgen und sozialen Verpflichtungen zu der Trennung von Catherine Hogarth, mit der er 23 Jahre verheiratet war.


    Meine Meinung:
    Was für ein Werk! Aus der Ich-Perspektive erzählt Dickens die Geschichte des Halbwaisen David Copperfield, in der auch autobiographische Elemente zu erkennen sind, und die Dickens selbst als sein Lieblingswerk bezeichnet hat. Mit dem Einzug des Stiefvaters endet die glückliche Kindheit von David und er wird in eine Privatschule geschickt. Dort lernt er seine Freunde Tommy Traddles und James Steerforth kennen, die in seinem weiteren Leben eine wichtige Rolle spielen werden. Überhaupt trifft der Leser nahezu alle Figuren im Laufe mehr oder weniger häufig wieder, was einen besonderen Reiz des Romans ausmacht. Mit einer einzigartigen Mischung aus Humor und Melancholie beschreibt Dickens nicht nur die Lebensumstände in dieser Zeit, sondern pointiert auch liebevoll und kritisch seine unvergesslichen Charaktere, unter ihnen z.B. den fiesen Uriah Heep, den ständig verschuldeten Mr. Micawber, die engelsgleiche Agnes, die gütige Peggotty oder die exzentrische Tante. Für mich ein Lesevergnügen, das mir noch lange in Erinnerung bleiben wird, deshalb: uneingeschränkte Leseempfehlung!


    TIPP: Wer David Copperfield im englischen Original lesen möchte, dem kann ich die unten stehende Ausgabe empfehlen, da sie viele zusätzliche Informationen zu einem sehr günstigen Preis bietet.

  • ich habe mir nun die gesammelten Werke von Dickens gegönnt und als erstes mit David Copperfield begonnen.


    Bin knapp auf S. 200 und finde es bisher sehr gut. War auch von anfang an gleich von der Geschichte gefesselt...man lebt und leidet mit und schließt den kleinen David Copperfield sofort in sein Herz und möchte unbedingt wissen, wie es in seinem Leben weiter geht .. auf jeden Fall ein intensives Leseerlebnis...echt toll :-]


    Besonders praktisch finde ich, dass das Buch in relativ kurze Kapitel unterteilt ist. Kurze Verschnaufpausen zwischendurch bei all der Tragik :grin

  • Oh ja! Eines meiner Lieblingsbücher!
    Ich hab ewig gebraucht um es zu lesen, da es leider in der Mitte ein paar Längen hat, aber es hat sie sowas von gelohnt darüber hinweg zu kommen. Die Charaktere sind wunderbar gezeichnet und ich konnte sie mir richtig gut vorstellen. Und dazu diese wunderschöne Sprache! Die Story ist abwechslungsreich und besonders zum Ende hin ziemlich spannend. Hach, ich gerate ins Schwärmen. :-]
    Sehr empfehlenswert! :anbet

    :lesend Ich lese gerade: "Carry On" von Rainbow Rowell und "Mansfield Park" von Jane Austen | SuB: 50

  • So, nach rund einem Monat bin ich dann auch mit dem Buch durch. So lange habe ich ewig nicht mehr für einen Roman gebraucht. Dabei hat mir das Buch sogar sehr gefallen. Aber es ist verdammt dick und erfordert Konzentration. Dickens Sprache ist zwar nicht kompliziert, kommt aber mit recht langen Sätzen daher. Meine Ausgabe hatte 906 klein bedruckte Seiten. Bei normaler Zeichengröße kommt das Buch nicht umsonst auf Zahlen jenseits der 1000.


    Nun gut. Ich habe David Copperfields Geschichte gerne verfolgt. Einmal mehr hat mich Dickens schöne Sprache fasziniert. Es ist, als würde sich ein farbenfrohes Gemälde aus seiner Epoche vor dem inneren Auge auftun. Näher kommt man an eine Zeitreise kaum heran.


    Zahlreiche Figuren werden mir im Gedächtnis bleiben. Mr. Murdstone und Uriah Heep funktionieren als Bösewichter (Murdstone empfand ich allerdings als etwas intensiver) und auch die Guten haben so manch denkwürdigen Charakter auf ihrer Seite. Insbesondere Mr. Micawber wird mir im Gedächtnis bleiben. Welch ein aufrechter und trotz seiner Makel zuversichtlicher Mensch.


    Einige Zufälle waren mir zu viel. Dass sich die Hauptcharaktere immer wieder zufällig über den Weg Laufen, obwohl England schon damals ein großes Land war, ist schwer zu Glauben. Teilweise muss dies wohl verziehen werden, da eine gewisse Symbolik darin lag. Was Steerforth und Ham betrifft, mal als Beispiel.


    David Copperfield selbst war als Kind sehr duldsam, als Erwachsener dann aber teils recht passiv. Er war mehr eine beobachtende Hauptfigur, was dem Lesespaß aber keinen Abbruch tat.


    Jetzt brauche ich erst einmal einige Monate Pause von Dickens. Aber wir werden uns wiedersehen.