Lian Hearn: Die Legende von Shikanoko. 2. Fürst des schwarzen Waldes
Verlag: FISCHER Sauerländer 2018. 528 Seiten
ISBN-10: 3737354685
ISBN-13: 978-3737354684. 19,99€
Vom Verlag empfohlenes Alter: Ab 14 Jahren
Verlagstext
Der zweite und abschließende Band des neuen mitreißenden Fantasyepos von ›Otori‹-Bestsellerautorin Lian Hearn!
Inmitten eines mystisch-mittelalterlichen Japans lebt Shikanoko, das Kind des Hirsches, zurückgezogen im Schwarzen Wald – voller Trauer um die umgekommene Prinzessin Aki. Um ihn herum wird das Land von Katastrophen heimgesucht, und der unerbittliche Kampf um den legendären Lotusthron erreicht seinen Höhepunkt. Diejenigen, die nach Macht dürsten, schrecken vor nichts zurück. Nur die Krönung des rechtmäßigen Thronfolgers Yoshimoro kann dem Töten ein Ende bereiten. Doch dieser lebt weiter im Verborgenen. Es bedarf Shikanokos magischer Fähigkeiten, Yoshimoros Existenz aufzuspüren, seine Feinde zu besiegen und das gesamte Reich vor dem sicheren Untergang zu bewahren.
Die Autorin
Lian Hearn wurde 1942 geboren und wuchs in Nigeria und Großbritannien auf. Sie studierte moderne Sprachen und arbeitete anschließend als Filmkritikerin und Redakteurin. Sie ist die Autorin zahlreicher Kinder- und Jugendbücher, für die sie mehrfach ausgezeichnet wurde. Ein lebenslanges Interesse an Japan und seiner Kultur führte dazu, dass sie Japanisch lernte und das Land unzählige Male bereiste. Lian Hearn lebt heute in Goolwa, Australien.
Inhalt
Der rechtmäßige Thronfolger Yoshimoro lebt verborgen im Schwarzen Wald, hoch im Norden eines fantastischen mittelalterlichen Japans und würde doch dringend zu Befriedung seines Landes gebraucht. - Die Vorgeschichte des Kampfs um den Lotusthron aus dem ersten Band webt Lian Hearn geschickt in die Handlung ein, indem sie Hina der Äbtissin erzählen lässt, wer sie ist und woher sie kommt. Erzählt wird in sehr kurzen Abschnitten mit Focus auf hauptsächlich vier Personen: Hina, die sich später hinter dem Namen Yayoi verbergen wird, um Takemaru zu schützen, Shikanoko, das Kind des Hirsches, die unerschrockene Ibara, Chikamaru aus dem Clan der Kakizuki und Mu aus dem Spinnenvolk, der gemeinsam mit seinen Brüdern aus Spinnen-Kokons schlüpfte. In weiteren Rollen treten u. A. auf Fuji, die Herrin der Lustboote und Anführerin einer Truppe Akrobaten, künstliche Tiere, die sich zum Leben erwecken lassen, eine Füchsin als Gestaltwandlerin und Völker, die nach eigenen Gesetzen zwischen den Welten leben.
Fazit
Von der winterlichen Landschaft habe ich mich hier gern einfangen lassen und kurz gehofft, dass auf die Reisephase der Helden ein dritter Band folgen würde. Nachdem mir im ersten Band die Frauenrollen zu konventionell angelegt schienen, gefielen mir natürlich die starke Ibara und die Figuren um Fuji, die offenbar zu ihrer Zeit als kluge Geschäftsfrauen geschätzt wurden. Mit dem Heranwachsen der jugendlichen Helden wird deutlich, dass Hearns mittelalterliches Setting ohne selbstbewusste Frauen nicht funktionieren kann. Der Blick, wie der Staat in einer fantastischen Welt funktioniert und wie in ihm gewirtschaftet wird, gehört für mich unbedingt zu einem fantastischen Setting dazu. Nachdem ich problemlos an die Handlung des ersten Bands anknüpfen konnte, stellte sich wieder das Problem, dass einige Figuren mit dem Heranwachsen ihre Namen ändern, die Kapitel jedoch weiter nach dem jeweiligen Kindernamen benannt sind. Das nach Clans geordnete Namensregister ist wenig hilfreich, wenn man sich an den Kindernamen einer Figur nicht mehr erinnern kann. Mit japanischen Vokabeln, die sich aus dem Zusammenhang erschließen, habe ich normalerweise keine Probleme, für eine Zielgruppe ab 14 Jahren finde ich die Benennung der Figuren zu kompliziert.
8 von 10 Punkten