U.S. of A.: Bewaffnete Lehrer sollen Amokläufer abschrecken

  • Zitat

    Es ist immer ein Killer, in einer Diskussion auf diese Weise persönlich zu werden, man lenkt vom Thema ab und vergrault zugleich diejenigen, die eigentlich weiterhin am Thema interessiert waren.

    Lieber Tom,

    ich glaube eher, dass du vom Thema ablenkst und vermute (ja, lieber Bücherdrache, ich habe nicht vorher eine PN an Tom geschickt), dass deine Mission sich erschöpft hat und du jetzt nach einem neuen Thema suchst. Ich selbst bin aber viel zu unwichtig. Aber natürlich kann ich mich irren.


    Außerdem habe ich nicht weniger oder mehr unterstellt als andere; ich habe nur zugegeben, dass ich im Verlauf der Diskussion nicht immer auf der Sachebene war, was m. E. nicht vollkommen auszuschließen ist und womöglich kannst du das Verweilen im Sachlichen im Besonderen viel besser als ich. Ich habe dich also nicht angegriffen, sondern gelobt.


    Da du jetzt 4 x nachgehakt hast und sich die Diskussion mal wieder vom Ausgangspunkt entfernt hat, schlage ich vor, dass wir die persönliche Diskussion beenden und versuchen, nur noch Sachliches zum Thema zu posten. Persönliches können wir dann besser in einer PN behandeln (danke, Bücherdrache), denn da gehört es hin.


    Vielleicht wäre es besser, wir holen erst einmal kräftig Luft und steigern das BSP. Aber bitte, das ist kein Befehl, kein Angriff - nur ein Vorschlag. Ich werde das jetzt tun.

  • Um zum Thema zurück zu kommen. Gerade habe ich diesen Artikel gelesen:

    Der Tagesspiegel


    Ich fürchte, dass es nicht so einfach sein wird, das Problem einfach nur auszusitzen. :gruebel

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    Von den vielen Welten, [...] ist die Welt der Bücher die größte. (Hermann Hesse)


    :lesend U. T. Bareiss: Green Lies - Tödliche Ernte

  • Interessanter Artikel, Tante Li, vor allem auch die Kommentare dazu ... da bleibt einem teilweise die Spucke weg.


    Einer der Kommentatoren schreibt so ungefähr, er halte die Bewaffnung von Lehrern für eine gute Idee, weil sie das Handhaben einer Schusswaffe und den Umgang mit Amokläufern grundsätzlich ebenso leicht erlernen könnten wie Polizisten.


    Dass sie das erlernen könnten, mag wohl stimmen. Aber ganz abgesehen davon, dass ich es nicht richtig finde, wie sich Staat und Politik da aus der Verantwortung ziehen und das eigene Versagen nun die Lehrer ausbaden lassen wollen, sehe ich zwischen Lehrern und Polizisten auch einen gravierenden Unterschied.


    Wenn ich den Beruf des Polizisten anstrebe, dann weiß ich ja vorher, was auf mich zukommt, ich weiß, dass ich mit Waffen umgehen und unter Umständen Menschen töten muss. Ich denke, das ist ähnlich wie bei Soldaten, die sich zum Dienst an der Waffe melden. Ich weiß, dass mich das eventuell in einen Gewissenskonflikt bringen kann, aber ich nehme das als Polizist oder Soldat in Kauf - ich entscheide mich freiwillig dafür, eine Waffe in die Hand zu nehmen. Mit diesem Wissen und der Bereitschaft, notfalls auch jugendliche Amokläufer über den Haufen zu schießen, trete ich diesen Beruf an.


    Ein Lehrer übt seinen Beruf aber doch aus, weil er mit Kindern arbeiten und ihnen etwas beibringen will. Vielleicht sind Pazifisten darunter, die nie im Leben eine Waffe anfassen würden. Ein Lehrer rechnet wohl kaum damit, dass er eine Pistole in die Hand gedrückt bekommt, mit dem Auftrag, einen seiner eigenen Schüler damit zu erschießen. Bei dem Amoklauf in der Schule in Parkland war es ein 19jähriger, der selbst an diese Schule gegangen ist, und wenn ich mich recht erinnere, war das schon in mehreren Fällen so, dass es ehemalige Schüler waren.


    Im Ernstfall hat der unfreiwillig bewaffnete Lehrer dann unter Umständen also die Wahl, ob er den Täter seine aktuellen Schüler erschießen lässt oder ob er selbst diesen Ehemaligen erschießt, den er vielleicht schon Jahre kennt - wie kann man denn einem Menschen so eine Entscheidung zumuten? Und das auch noch in einer Notsituation, wo er schnell handeln muss und keine Zeit zum Abwägen hat. Das alles erinnert mich an die fiktiven Entscheidungen, vor die Kriegsdienstverweigerer in den 80er Jahren bei ihrer Gewissensprüfung gestellt wurden.


    Was würde denn mit den Lehrern passieren, die sich strikt weigern, sich zu bewaffnen - müssten die ihren Beruf an den Nagel hängen? Ich bin recht ratlos .... denke ich da zu pazifistisch? Gibt es so etwas wie Pazifismus in den USA überhaupt? Hätten zwangsbewaffnete Lehrer dort die Möglichkeit, sich (rechtlich) gegen so etwas zu wehren, ohne damit gleich ihre berufliche Laufbahn zu ruinieren? Leider kenne ich die USA und die Rechtslage dort nicht wirklich, und kann das gar nicht abschätzen.

  • Zwischen Schießen können und einen Amoktäter in einer unübersichtlichen Situation (in der der "Verteidiger" ja selbst eine Gefahr für die Schüler ist) unschädlich machen klafft ein meilenweitger Unterschied.


    Lehrer in den USA hätten da wohl den Schwarzen Peter gezogen, da sie meist nur Zeitverträge haben und in den Ferien nicht bezahlt werden. Entweder sie nehmen den Vertrag mit allen Pferdefüßen - oder sie lassen es.

  • Rechtspopulismus als postmortale Erektion zu bezeichnen, ist ein steiler Ansatz - aber ein stimmiger, wie ich finde. :lache Interessanter Artikel. Und, nein, anonyme Kommentare zu solchen Beiträgen darf man heutzutage nicht mehr lesen. Ich verstehe, um ehrlich zu sein, auch nicht ganz, warum sie immer noch von den Medien zugelassen werden.


    Allerdings gibt es auch Untersuchungen, die belegen, dass liberal denkende Menschen, die in existentielle Bedrängnisse geraten, dadurch konservativ(er) werden. Das ist tatsächlich beweisbar, es gibt auch entwicklungspsychologische Erklärungen dafür. Der umgekehrte Weg jedoch, dass es also Menschen, die in perfekten Umständen leben, vom Konservatismus zum Liberalismus zieht, ist selten. Konservatismus wird mit Sicherheit in Verbindung gebracht, Liberalität mit dem Wagnis. Wer Angst um seine Existenz hatte, neigt nicht mehr zu Wagnissen. Aber das ist ein Randaspekt.

  • Ich weiß, dass mich das eventuell in einen Gewissenskonflikt bringen kann, aber ich nehme das als Polizist oder Soldat in Kauf - ich entscheide mich freiwillig dafür, eine Waffe in die Hand zu nehmen. Mit diesem Wissen und der Bereitschaft, notfalls auch jugendliche Amokläufer über den Haufen zu schießen, trete ich diesen Beruf an.

    Das trifft nur bedingt zu. In Ländern wo es eine Wehrpflicht gibt, wird man nicht gefragt, ob man eine Waffe in die Hand nehmen will; da hat man sie einfach in die Hand zu nehmen.

    Und es gibt zudem kaum Länder in denen es eine Wehrpflicht gibt, wo der Wehrdienst verweigert werden kann. In vielen Ländern ist die Weigerung den Wehrdienst abzuleisten eine Straftat.


    Außerdem wird ein Soldat nicht dazu ausgebildet, "jugendliche Amokläufer" über den Haufen zu schießen. Die Aufgabe eines Soldaten ist es ganz sicher nicht, irgendjemand über den Haufen zu schießen. Die Aufgaben von Soldaten sind weitaus vielfältiger.


    Als ehemaliger Offizier der Bundeswehr staune ich manchmal, welche Vorstellungen manche Menschen vom Soldatenberuf haben.


    Tom

    Ich werde dann auf deinen Beitrag noch antworten. Kann aber noch etwas dauern. Im Übrigen bin ich immer "ich selbst". ;)

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Priapismus tritt nur bei lebenden Männern auf, xexos. Er hat u.U. eine Penisdeviation zur Folge, zuweilen auch eine nekrotische Veränderung des Fortpflanzungsorgans. Im metaphorischen Kontext also auch keine soooo schlimme Entwicklung. ;)

  • Außerdem wird ein Soldat nicht dazu ausgebildet, "jugendliche Amokläufer" über den Haufen zu schießen. Die Aufgabe eines Soldaten ist es ganz sicher nicht, irgendjemand über den Haufen zu schießen. Die Aufgaben von Soldaten sind weitaus vielfältiger.

    Es war vielleicht etwas unglücklich ausgedrückt - ich meine damit einfach, dass es zum Beruf des Polizisten und des Soldaten gehört, eine Waffe in die Hand zunehmen - zum Beruf des Lehrers aber normalerweise nicht.

  • Was würde denn mit den Lehrern passieren, die sich strikt weigern, sich zu bewaffnen - müssten die ihren Beruf an den Nagel hängen? Ich bin recht ratlos .... denke ich da zu pazifistisch? Gibt es so etwas wie Pazifismus in den USA überhaupt? Hätten zwangsbewaffnete Lehrer dort die Möglichkeit, sich (rechtlich) gegen so etwas zu wehren, ohne damit gleich ihre berufliche Laufbahn zu ruinieren? Leider kenne ich die USA und die Rechtslage dort nicht wirklich, und kann das gar nicht abschätzen.

    Die Rechtslage kenne ich auch nicht, habe aber gestern einem Clip der "Late Show" mit Stephen Colbert entnommen, dass der amerikanische Präsident seinen Vorschlag präzisiert hat, um Missverständnisse zu vermeiden: Er habe natürlich niemals allen Lehrern Waffen in die Hand geben wollen, sondern nur vorgeschlagen, dass die, die entsprechend ausgebildet sind mit Waffen umgehen können, diese Kenntnisse im Schulalltag entsprechend einsetzen und bewaffnet zum Dienst erscheinen könnten. Als Abschreckung.


    Der Kommentar des Moderators lautete übrigens sinngemäß: Oh, dann ist es ja gut. Stellen Sie sich mal vor, wie dieses Land aussähe, wenn hier einfach jeder eine Waffe kriegen könnte...


    Die Idee ernsthaft zu diskutieren, erweist ihr meines Erachtens schon zu viel Ehre.


    (Aber es wäre bestimmt eine tolle Sache im Wettbewerb der Schulen untereinander: Kann ja sein, dass die Nachbarschulen Ganztagsbetreuung, Theatergruppen und Portugiesisch als Wahlfach anbieten. Aber unser Mathelehrer war drei Jahre hintereinander Brezenkönig beim Schützenverein von Alt-Niederkrachling!)


    Edit: Ich hatte xexos' Beitrag übersehen - da wurde Trumps Aussage schon richtiggestellt.

    Meine Bewertungsskala: 1-4 Punkte: Mehr oder minder gravierende formale Mängel (Grammatik, Rechtschreibung, Handlung). 5/6 Punkte: lesbar. 7/8 Punkte: gut. 9/10 Punkte: sehr gut. Details und Begründung in der Rezi.

  • Hallo, Voltaire.


    PMFJI, aber die U.S. of A., um die es hier geht, betreiben eine Berufsarmee. Diejenigen Menschen, die sich dort für eine Militärlaufbahn entscheiden, tun das ganz bewusst, und ihnen dürfte auch bewusst sein oder gemacht werden, dass ein Bestandteil dieser Laufbahn darin bestehen kann, andere Menschen zu erschießen. Im Konfliktfall ist die Beseitigung des Gegners durch physische Vernichtung zumeist primäre Direktive. Wer zum Militär geht, im konkreten Fall in die U.S. Army, entscheidet sich für eine Laufbahn, in der es mit relativ hoher Wahrscheinlichkeit darum gehen kann, andere Menschen zu töten. Das ist beim Polizeidienst anders. Es ist nicht die Aufgabe von Polizisten, im Konfliktfall potentielle Täter zu töten. Es kann jedoch die Notwendigkeit eintreten, genau das zu tun, um (weitere) Straftaten zu verhindern, aber nur wenn diese Notwendigkeit eintritt, soll es auch getan werden. Diese Notwendigkeit kann auch Zivilisten ereilen, die in Notwehrsituationen ungestraft andere Menschen töten dürfen.


    Ein Soldat ware also am ehesten jemand, den man in eine Schule stellen könnte, um (potentielle) Amokläufer durch Schusswaffengebrauch an der Tat zu hindern. Bei allen anderen - vom Polizisten über den Hilfssheriff bis zum Lehrer - ist von unterschiedlich hohen, aber immer erheblichen Hemmschwellen auszugehen, vor allem aber in fast jedem Fall von einer Traumatisierung nach der Aktion. Weit vor allem anderen aber ist die Idee komplett absurd, wahnsinnig gefährlich, eine soziale und intellektuelle Kapitulation und nicht zuletzt die schlechteste von mindestens zehn Alternativen, die mir einfallen, ohne groß nachdenken zu müssen.


    Ja, es sind Menschen, die aktiv andere Menschen töten, nicht Waffen. Die Waffen töten zwar unmittelbar, aber passiv. Ohne einen Menschen, der sie führt, würden sie niemanden umbringen. Das ist richtig. Und das ist gleichzeitig ein stärkeres Argument gegen den Waffenbesitz als für ihn. Menschen sind hochemotional, manchmal unberechenbar, in Konfliktsituationen nicht selten hilflos und sehr unterschiedlich intelligent. Eine leicht erreichbare Waffe in solchen Händen ist ein tödliches Risiko für alle anderen. Eine leicht erreichbare Waffe hat zudem nicht den geringsten Vorteil. Die tollsten Gesellschaften des Planeten kommen exzellent ohne leicht erreichbare Waffen aus. Es ist einfach besser und klüger und vorausschauender und sozialer und überhaupt, Waffen - wenn es sie denn schon geben muss - schwerer erreichbar zu machen, als Leute, die leicht an Waffen gekommen sind, an Massakern zu hindern, indem man überall, wo gerade unbewaffnete Menschen sind, jemanden mit einer Knarre in der Hand dazustellt.

  • Ich bin ja ein Mensch der einfachen Dinge und der Meinung, dass Lehrer und Waffen nicht zusammengehören.... man stelle sich vor, ein waffentragender Lehrer hat Stress mit einem Schüler, der NICHT Amok läuft, ihm aber gehörig auf den Senkel geht... da ist es schnell passiert, dass die Waffe gezogen und evtl. eingesetzt wird...


    Aber selbst WENN die Waffengesetzte geändert werden SOLLTEN, bedarf es erst einmal einer Selbstkontrolle der jetzt schon waffenbesitzenden Amerikaner, diese entweder abzugeben, zu zerstören und/oder einfach nicht mehr einzusetzen.... Alleine die Waffen, die im Umlauf sind, können genügend Unheil anrichten.


    Ich wäre schon glücklich, wenn es nicht mehr so einfach wäre, an NEUE Waffen zu kommen... Und das abzuschaffen, wird schwierig bis unmöglich werden...

  • Hallo Tom,


    nun komme ich – leider etwas verspätet dazu – auf deinen Beitrag zu antworten.

    Ich bin nach wie vor der Ansicht, dass die Lobbyisten eine Geißel der Menschheit sind. Natürlich ist mir bekannt, das Lobbyisten „......Leute sind, die die Interessen von Gruppen politisch vermitteln, die auf Politiker und die Gesetzgebung einzuwirken versuchen.“


    Und gerade darin liegt aber doch das Problem.


    Der Lobbyist vertritt lediglich die Interessen der Institution für die er tätig ist. Er sieht eben nur die gruppen- oder verbandsegoistischen Interessen seiner Klientel. Das „große Ganze“ ist ihm dabei egal. So ist es – um nur mal ein Beispiel zu nennen – den Lobbyisten der Umweltverbände egal, ob sie Arbeitsplätze vernichten. Ich denke hier an die Elbvertiefung, wo irgendein Kraut geschützt werden soll – was dazu führen kann, dass rd. 100.000 Arbeitsplätze im Hafen und in der Hafenwirtschaft insgesamt gefährdet werden.

    Und die Lobbyisten der Mineralölindustrie setzen sich nach wie vor dafür ein, dass keine wirklich schadstoffausstossarmen Autos gebaut werden, da sonst die Gewinne der Mineralölindustrie geringer werden würden.


    Und braucht man wirklich Lobbyisten, weil die Politiker oftmals nicht über den notwendigen Sachverstand verfügen?


    Nein.

    Gerade bei Gesetzesvorhaben sucht man den Rat von unabhängigen Experten. Es werden Anhörungen veranstaltet, es werden unabhängige Gutachter angehört. Lobbyisten würden hier nur nach ihrer jeweiligen Interessenlage urteilen, würden aber nicht bereit sein wirklich objektiv zu beraten.

    Und man sagt ja auch oft, dass diese oder jene Gruppe „eben keine Lobby hätten“ - und somit eher zu den „Verlierern der Gesellschaft“ gehören wurden. Man denke da an Menschen ohne Obdach, an alleinerziehende Frauen, an Rentner die selbst nach einem arbeitsreichen Leben mit sehr wenig Geld auskommen müssen und und und......


    Lobbyisten versuchen auf die Gesetzgebung Einfluss zu nehmen. Und ich gehe mal davon aus, dass das nicht immer auf legalem Wege geschieht. Ein Abgeordneter ist Vertreter des gesamten Volkes, nicht aber der Vertreter eine Verbandes, Vereins oder irgendeiner anderen Institution.

    Und wenn man sieht, wie gerade die Pharma-Lobby es bisher immer geschafft hat, die Gesetzesvorhaben im Gesundheitswesen total zu verwässern, dann kann man die Gefahr, die durch Lobbyisten droht, nicht einfach beiseite wischen.




    Btw.: Ich bin übrigens immer ich selbst. Ich bin ich – und das jeden Tag ein wenig mehr. Bücher habe ich nicht zu Rate gezogen, obwohl es gerade zu dieser Thematik durchaus interessante Literatur gibt. Aber ich sollte ja ich selbst sein. ;)



    So, das soll es dann auch in dieser Diskussion für mich gewesen sein. Irgendwie habe ich die Lust an diesen Diskussionen verloren, früher haben sie mir Freude gemacht - jetzt nicht mehr. Warum auch immer.Die Ursachen dafür liegen ohne Zweifel bei mir selbst.

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Ihr merkt aber schon, dass ihr beim Thema Lobby eigentlich genau die gleichen Positionen vertretet? ;)


    Tom hat hier nur ein wenig präzisiert: Nicht Lobbyist per se, sondern die hohe Macht einzelner Lobbyisten ist gefährlich. Dann kommen nämlich genau diese Dinge zum Tragen, die Voltaire dann im Einzelnen aufführt.


    Ungleich verteilte Macht ist immer gefährlich, sei es in der Ehe, in der Liebe, im Beruf, in der Wirtschaft oder halt in der Politik. Da hilft nur Transparenz, entsprechende Kontrolle und vielleicht auch ein bisschen Eigenverantwortung. Klappt nur leider alles nicht so einfach.

  • So ist es – um nur mal ein Beispiel zu nennen – den Lobbyisten der Umweltverbände egal, ob sie Arbeitsplätze vernichten. Ich denke hier an die Elbvertiefung, wo irgendein Kraut geschützt werden soll – was dazu führen kann, dass rd. 100.000 Arbeitsplätze im Hafen und in der Hafenwirtschaft insgesamt gefährdet werden.

    Sorry, weil OT, aber das mag ich so einfach nicht stehenlassen. Es geht bei dieser Diskussion nicht darum, "irgendein Kraut zu schützen", sondern um durch die Vertiefung massiv geänderte Strömungsverläufe der Elbe und sich daraus möglicherweise ergebende Unterspülungen des Ufers (nicht, dass es mich besonders betroffen machen würde, wenn die erste Villa in Blankenese ins Wasser rutscht, aber es könnte auch andere treffen). Und mitnichten stehen 100.000 Arbeitsplätze auf dem Spiel, oder glaubst du ernsthaft, der Hafen würde einfach dichtgemacht, weil ein paar Mega-Containerschiffe weiterhin nur mit halber Ladung einlaufen könnte? Wahrscheinlich sollte ich derartige Simplifizierungen kopfschüttelnd übergehen, aber ich bin es Leid, dass jeder, der sich um die Umwelt sorgt, reflexartig als Trottel hingestellt wird. Dieser Vorwurf gilt keinesfalls nur dir, sondern ganz allgemein. :wave

    "Lieber losrennen und sich verirren. Lieber verglühen, lieber tausend Mal Angst haben, als sterben müssen nach einem aufgeräumten, lauwarmen Leben"

    Andreas Altmann

  • Sorry, weil OT, aber das mag ich so einfach nicht stehenlassen. Es geht bei dieser Diskussion nicht darum, "irgendein Kraut zu schützen", sondern um durch die Vertiefung massiv geänderte Strömungsverläufe der Elbe und sich daraus möglicherweise ergebende Unterspülungen des Ufers (nicht, dass es mich besonders betroffen machen würde, wenn die erste Villa in Blankenese ins Wasser rutscht, aber es könnte auch andere treffen). Und mitnichten stehen 100.000 Arbeitsplätze auf dem Spiel, oder glaubst du ernsthaft, der Hafen würde einfach dichtgemacht, weil ein paar Mega-Containerschiffe weiterhin nur mit halber Ladung einlaufen könnte? Wahrscheinlich sollte ich derartige Simplifizierungen kopfschüttelnd übergehen, aber ich bin es Leid, dass jeder, der sich um die Umwelt sorgt, reflexartig als Trottel hingestellt wird. Dieser Vorwurf gilt keinesfalls nur dir, sondern ganz allgemein. :wave

    Eigentlich wollte ich ja nicht mehr weiter diskutieren, aber hierzu muss ich einfach mal sagen.

    Es geht sehr wohl um ein Kraut.

    In diesem Zusammenhang sei auf die nachstehende Presseerklärung des BVerwG verwiesen:


    Es geht hier um das Habitatschutzrecht:


    Presseerklärung des BVerwG betrifft Habitatschutzfrecht


    Und hier gibt es nähere Informationen zum Habitatschutzrecht:


    Natura 2000 - Europäisches Habitatschutzrecht

    Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst. (Evelyn Beatrice Hall)


    Allenfalls bin ich höflich - freundlich bin ich nicht.


    Eigentlich mag ich gar keine Menschen.

  • Du willst doch wohl nicht behaupten, der Schierlings-Wasserfenchel sei irgendein Kraut?


    Aber im Ernst: Danke für den Link. Meine persönlichen Bedenken sind allerdings weniger an den Schierlings-Wasserfenchel gebunden.

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    Andreas Altmann