Hier spielt für mein Gefühl so viel mit rein, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll …
Dass es jemanden wie Trump gibt, erschreckt mich nicht. Dass es so viele Leute zu geben scheint, die ihn nicht lächerlich finden, das erschreckt mich. Ich habe mich im letzten Jahr eine Weile auf den Kommentarseiten amerikanischer Zeitungen, aber auch bei Breitbart und Youtube umgeschaut. Was da abgeht, was da an Hass ungeniert in die Welt posaunt wird, was da für ein Bild von Europa gezeichnet wird, da zieht es dir die Schuhe aus.
Und man hat nicht die geringste Chance, mit Fakten durchzudringen.
Dieser jüngste Vorschlag, Lehrern Waffen in die Hand zu drücken, damit sie potentielle Amokläufer halt einfach rechtzeitig erschießen, ist natürlich, abgesehen von allem anderen, unheimlich zynisch (wälzen wir das Problem doch mal kurz auf die Pädagogen ab; sollen die doch zusehen, dass von den Bälgern keins zu Schaden kommt) – nur befürchte ich, er wird bei vielen, die ihn hören, so nicht ankommen. Vielleicht passt er einfach zu gut in das »amerikanische« Weltbild (ich setze das in Anführungszeichen, denn ich bezweifle, dass es wirklich das Weltbild einer Mehrheit der Amerikaner ist), nach dem der Starke sich eben durchsetzt und der Schwache auf der Strecke bleibt. Wenn du angegriffen wirst, musst du dich eben verteidigen, oder du gehst hopps. Ist halt so – und gnade dir Gott (das ist in diesem Fall teilweise wörtlich zu verstehen; zu Trumps Anhängern gehören ja auch viele evangelikale Christen), wenn du etwa versuchst, anzudeuten, das müsste ja nicht so sein.
Dieses Denken erschreckt mich.
Dass es zu großen Handelssanktionen kommen wird, halte ich eher für unwahrscheinlich, solange man Trump nicht unbeaufsichtigt lässt. In erster Linie deswegen, weil ich nicht glaube, dass die amerikanische Industrie mittelfristig ohne Importe auskommen kann.
Zum Thema Lobbyisten frage ich mich: Wie viele Abgesandte deutscher Waffenfirmen sitzen wohl mit in Washington und versuchen mit allen Mitteln, schärfere Waffengesetze zu verhindern?