Tote mögen keine Sushi - Gert Anhalt

  • Inhalt:
    Hamada Ken ist Privatdetektiv in Tokio. Cool wie Humphrey Bogart will er sein, aber es reicht nicht ganz für die große Nummer. Doch da steht eines Tages der schwer reiche Unternehmenr Takahana in Hamadas Büro und bietet ihm ein fürstliches Honorar für einen läppischen Job: Er soll als Geldbote nach Furufrankufuruto fliegen. Hamada wittert die Chance seines Lebens und greift zu.


    Kommentar:
    Ich hätte dieses Buch auch bei Humor&Satire unterbringen können, aber da es auch ein spannender Krimi ist, hab ich mich letztlich doch für diese Kategorie entschieden. Selten hab ich beim Lesen eines Krimis mehr Spaß gehabt. Ein Krimi mit viel Sinn für Humor, einer Menge realistischer Information über japanische und deutsche Kultur und köstlicher Sätze wie zum Beispiel diesem hier:


    ...aber wer Chinesen störte, der sah noch am selben Tag seine Hoden in einem Wasserglas neben seinem Bett, und zwar mit Augen, die im selben Wasser schwammen...


    Mein Fazit:
    Wer sich mal amüsieren will, für den ist es sehr empfehlenswert!

  • Meine Meinung:


    Hamada Ken ist etwas pummelig und dazu noch zu kurz geraten, aber immerhin ist er der – seines Wissens nach – einzige Privatdetektiv in ganz Tokio, der sich jedoch vornehmlich mit verschwundenen Haustieren und ähnlich anspruchsvollen Fällen herumschlägt. Kein Wunder, dass er das verlockende Angebot eines der mächtigsten Unternehmer Japans annimmt, und für ihn nach Deutschland fliegt. Dort endet zwar sein Auftrag, doch eine abenteuerliche Odyssee und die Suche nach der Wahrheit beginnen erst jetzt... Mit Hamada Ken hat Gert Anhalt einen sympathischen, weil zutiefst menschlichen und manchmal etwas naiven Ermittler geschaffen, der das Zeug hat, den Leser mitfiebern und mitleiden zu lassen. Aus dem vermeintlich leichten Job wird eine Flucht, die im Laufe des Romans immer weitere Kreise, auch in die Vergangenheit, und die Schlinge um Hamada Kens Hals immer enger zieht. Japanische und deutsche Kultur geben sich ein Stelldichein und entbehren im Vergleich nicht einer gewissen Skurrilität – ohne dass man sich entscheiden könnte, woher sie genau rührt. An einigen Stellen hätte Gert Anhalt ruhig noch etwas ausholen können, doch auch so ist sein Debütroman mit Hamada Ken sehr gelungen und der nächste Fall mit ihm steht schon auf meiner Wunschliste!