Wlada Kolosowa - Russland to go. Eine ungeübte Russin auf Reisen

  • Wlada Kolosowa - Russland to go. Eine ungeübte Russin auf Reisen


    • Broschiert: 256 Seiten
    • Verlag: Goldmann Verlag (16. Juli 2012)
    • Sprache: Deutsch
    • ISBN-10: 3442157145



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    ama:

    Wie überlebt man in Murmansk im Mini-Kleid? Wlada Kolosowa hat einen russischen Namen und einen russischen Pass. Ansonsten ist nicht viel russisches an ihr übrig geblieben. Seit zwölf Jahren lebt sie in Deutschland und ihr Geburtsland ist für sie fernes Ausland, dessen Sprache sie zufällig spricht. Jetzt will sie mehr über die fremde Heimat erfahren und bereist das riesige Land ihrer Eltern mit dem Rucksack: von Nikel hinter dem Polarkreis bis Sotschi im Süden, vom Schwarzen Meer bis zum sibirischen Baikalsee. „Ich glaube an Schlangestehen und elektronische Tickets. Ich trinke Wasser aus der Leitung, was kein Russe tun würde. Ich lerne Menschen auf der Straße kennen. Bisher hat die Welt ganz gut nach diesen Spielregeln funktioniert. Kriege ich es hin, neue zu lernen?“



    Meine Meinung:


    Es handelt sich bei diesem Buch um die Sammlung von Wlada Kolosowas Kolumnen „Wlada in Russland“, die zunächst 2011 bei Spiegel Online erschienen waren (man findet sie auch noch im Internet) und die ich dort schon gern gelesen hatte: Intelligent, witzig, spritzig, bittersüß-ironisch und doch immer liebevoll nimmt Wlada Kolosowa ihr deutsches und russisches Umfeld sowie sich selbst auf die Schippe. Bei all den vielen Schmunzlern, die dieses Buch auslöst, fehlt es auch nicht an tiefgründigen Gedanken, die sich vor allem in den Schilderungen der oft sehr berührenden Erlebnisse und Begegnungen mit interessanten und warmherzigen Menschen entfalten.


    Die seit langem in Deutschland lebende Autorin ist ja ausgezogen, um nach ihren sowjetischen / russischen Wurzeln zu suchen, nach ihrer Identität gar – sehr bewegend fand ich dann die Beschreibung, wie sie am Ende einer langen Wanderung tatsächlich zum ersten Mal im Leben nicht nur mit dem Intellekt darum kreist, sondern in ihrem Innern spürt, dass sie beides ist: deutschrussisch und russischdeutsch. Ich konnte beim Lesen richtig fühlen, wie es da „klick“ gemacht hat und sie innerlich ins Lot gekommen ist.


    Das Buch macht richtig Spaß, hat bei mir aber auch viele Erinnerungen an meine eigene DDR-Kindheit geweckt und Fragen aufgeworfen, denen ich noch weiter nachspüren will.


    Ich vergebe volle Punktzahl und werde definitiv mehr von der Autorin lesen.