Schulnoten ja - Schulnoten nein?
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Original von Tom
Nur Punkte 15 bis 13. Den Rest habe ich extrapoliehrt.net schlecht!
bo
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Ein wichtiger Punkt ist auch noch, wann fange ich an Schulnoten zu geben.
Meiner Meinung nach ist es vollkommen sinnlos in der 1 und 2 Klasse nur Binchen und Bummis zu verteilen. Wie will dort jemand einschätzen, ob das Kind es bringt oder nicht.Noten ab dem ersten Tag, schreiben ab den ersten Tag und das kleine Einmaleins auch schon ab den ersten Tag - dann wird meiner Meinung nach ein Schuh draus.
Micha !!!
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Ich finde, für Talentfächer wie Sport, Kunst, Musik sollte es viel mehr Angebote, Wahlfreiheiten und individuelle Förderung geben - aber keine Noten! Besonders gute Leistungen in solchen Bereichen können ja mit ein, zwei Sätzen in Zeugnissen hervorgehoben werden.
Auch für andere Talente und spezielle Interessen wie Schreiben, Reden, Botanik, Zoologie, Astronomie o.ä. sollte in Schulen viel mehr geboten werden.
LG, die Waldfee
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In der Praxis wäre es problematisch, auf gewisse Fächer Noten zu geben und auf andere nicht. Es würde sich sehr schnell die minimalistische Haltung durchsetzen, nur für die Fächer, in denen es Noten gibt, etwas zu tun.
Gerade die musischen Fächer sowie Sport und Religion möchte ich ausdrücklich weiter benotet wissen. Allerdings sollte nicht das Talent allein bewertet werden, sondern der Einsatz, die Kreativität und die Haltung.
Musik, Kunst , Sport und Religion sind für mich allesamt unverzichtbar. Deshalb müssen sie auch in die Bewertung einfließen, zumal es schon ganz angenehm sein kann, mit der Sport- die Bionote oder mit der Religions- die Physiknote ausgleichen zu können.
Ich selbst war ein Schüler, der immer ganz gut, aber nicht immer gern in der Schule war. Ab einem gewissen Zeitpunkt habe ich alles Naturwissenschaftliche ziemlich vernachlässigt. Stört mich aber bis heute nicht
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Die Aufgabe der Schule besteht darin, Bildung - Wissen - zu vermitteln, und die Schulnoten dienen dazu, am zu vermittelnden Wissen gemessen den tatsächlich vermittelten Stand des Schülers wiederzugeben. Anders gesagt: Es ist eine Leistungskontrolle zum Zwecke der Beurteilung durch Außenstehende. Jemand, der auf einem Zeugnis liest, daß der Delinquent eine Fünf in Deutsch hatte, bekommt eine Ahnung davon, wie es um die Deutschkenntnisse des Deqlinquenten bestellt ist. Natürlich fließt nicht nur der tatsächliche Kenntnisstand des Probanden ein, sondern auch eine Bewertung seiner sozialen Kompetenz und seines Leistungswillens. Ich hatte trotz erschütternder Fähigkeiten und häufigem Stolpern über meine tentakelartigen Beine immer noch mittelmäßige Noten in Sport, weil ich - gegen alle Grundsätze - den Willen gezeigt habe, es meinen Blockwarten recht zu tun. Sportlehrer sind allesamt eine besondere Gattung mit leicht faschistoiden Zügen, meistens jedenfalls.
Solange ein Schulabschluß mit einer qualitativen Bewertung des Schülers einhergehen muß, sind Noten oder ähnliche Bewertungssysteme unumgänglich. Natürlich könnte man sie auf eine reine Wissenskontrolle (etwa durch normierte Abschlußtests) reduzieren und damit die subjektive Komponente (Einschätzung durch die Lehrer) minimieren, womit man allerdings den Schülern unrecht tun würde, die zumindest aktiv den Versuch unternommen haben, sich das Wissen anzueignen. Diese Medaille hat allerdings eine Rückseite - ich habe viele Schüler erlebt, die rege Teilnahme simuliert haben, aber tatsächlich oft nicht einmal wußten, welches Fach gerade unterrichtet wird.
Das Benotungssystem hat fraglos Schwächen, aber es gibt m.E. keine Alternativen. Die Entscheidung über den weiteren Bildungsweg muß auf irgendwelchen Kriterien fußen, etwa die Zulassung zur Uni oder die Empfehlung für eine Oberschule. Selbstverständlich ist irgendwie blöd, daß eine Fünf in Kunst oder Sport zur Nichteinhaltung der NC-Kriterien für einen Studiengang wie Medizin oder Jura führen kann, aber irgendwas ist ja immer. Und ich bin schwer dafür, bereits die i-Männchen-Scheißbären zu benoten. Gerade die jetzt heranwachsene Ratgeberbücher-Weichei-Scheißbären-Generation hat in der Schule disziplinmäßig eine Menge aufzuholen.
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Zitat
Sportlehrer sind allesamt eine besondere Gattung mit leicht faschistoiden Zügen, meistens jedenfalls.
Oder mit masochistischen Zügen...
Nein - es gibt keine vernüftige Alternative für Noten. Und ohne Noten geht es eben nicht - wie Churchill schon angemerkt hat.
ZitatJemand, der auf einem Zeugnis liest, daß der Delinquent eine Fünf in Deutsch hatte, bekommt eine Ahnung davon, wie es um die Deutschkenntnisse des Deqlinquenten bestellt ist.
Es kommt halt immer darauf an. Nur, weil man eine fünf in Deutsch hat, heißt das noch lange nicht, daß man keine Deutschkenntnisse hat. Es kann ja auch passieren, daß dem Lehrer dein Stil nicht gefällt - dann hast du eben Pech gehabt. In Mathe hast du die richtigen Lösungen und Lösungswege - alles klar, volle Punktzahl. Aber wie verhält es sich in Deutsch?Von welchen Schülern in welcher Altersklasse reden wir eigentlich?
Ich finde schon, daß es ein himmelweiter Unterschied zwischen Grundschülern, den der "mittleren" Jahrgänge und den Schülern, die kurz vor dem Abschluß stehen, gibt.Momo
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Ich find Das Punktesystem auf jeden fall besser.
Allerdings Weiß ich nicht ab sich eine so differenzierte Notengebung in der Unterstufe lohnt -
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Original von Tom
Die Aufgabe der Schule besteht darin, Bildung - Wissen - zu vermitteln, und die Schulnoten dienen dazu, am zu vermittelnden Wissen gemessen den tatsächlich vermittelten Stand des Schülers wiederzugeben.Nicht ganz richtig ausgedrückt, finde ich.
Bei Grundkenntnissen wie Schreiben, Rechnen, Lesen trifft das zwar zu...der Rest ist m.E. eher das Angebot der Schule/der Lehrer an den (hoffentlich) Lernwilligen. Hinzu kommt heute noch eine völlige Überforderung des Schulsystems in Deutschland, weil von Schule und Kindergärten eine MIT-Erziehung erwartet und gefordert wird.Zu der Benotung an sich: aus der eigenen Vergangenheit weiß ich noch, dass mein jüngster Sohn todunglücklich darüber war, dass bis zur dritten Klasse nur diese schriftlichen Beurteilungszeugnisse vergeben wurden. er wollte ganz einfach "richtige" Noten wie sein großer Bruder haben
Dass eine Note im Grunde überhaupt nichts über die tatsächlichen Kenntnisse oder erworbenen Fertigkeiten - geschweige denn über den tatsächlichen (Aus)Bildungsgrad eines Menschen aussagt, darüber brauchen wir schon lange nicht mehr diskutieren, denke ich.
Ikarus -
Hm, langsam überzeugt mich das Punktesystem auch. Erstmal, weil man eine bessere Abstufung hat (und sich besser mit anderen vergleichen kann :rolleyes) und dann, weil der Unterschied zwischen den Noten nicht so krass ist: 1 oder 2 war schon immer was zum ärgern (oder freuen), aber 12 und 13 Punkte erscheinen so un-unterschiedlich. Hach, ist halt n Punkt weniger, na und...
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Original von Tom
die Schulnoten dienen dazu, am zu vermittelnden Wissen gemessen den tatsächlich vermittelten Stand des Schülers wiederzugeben. Anders gesagt: Es ist eine Leistungskontrolle zum Zwecke der Beurteilung durch Außenstehende.
Zum einen ja... zum anderen dienten sie mir aber auch, um mich mit anderen Kindern meines Alters vergleichen zu können.
Und mir muss niemand etwas von "pädagogisch ungeschickt" erzählen - denn als Kind wollte ich mich messen! -
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Original von hinterwäldlerin
Hm, langsam überzeugt mich das Punktesystem auch. Erstmal, weil man eine bessere Abstufung hat (und sich besser mit anderen vergleichen kann :rolleyes) und dann, weil der Unterschied zwischen den Noten nicht so krass ist: 1 oder 2 war schon immer was zum ärgern (oder freuen), aber 12 und 13 Punkte erscheinen so un-unterschiedlich. Hach, ist halt n Punkt weniger, na und...wahrscheinlich ärgert sich jemand, der immer nur ein Punktesystem hatte, dann aber genauso, wenn es um einen Punkt geht.
Im Endeffekt wird es aber auch immer darauf ankommen, wie fair die Noten vergeben werden. Ob es dann 5 Abstufungen oder 15 sind spielt wahrscheinlich eine geringere Rolle.
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Irgendwie seh ich es jetzt auch lockerer. Während ich früher immer 1 und 2 als Ziel hatte, kann ich jetzt sagen: Ach, hauptsache zweistellig. Macht keinen Unterschied, klingt aber so :lache.
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Original von churchill
Gerade die musischen Fächer sowie Sport und Religion möchte ich ausdrücklich weiter benotet wissen. Allerdings sollte nicht das Talent allein bewertet werden, sondern der Einsatz, die Kreativität und die Haltung.
Zum Thema Sport fallen mir schon einige Gegenargumente auf Anhieb ein. Wenn ich sehe, wieviele Kinder bereits ein körperliches Handicap mitbringen, wo will man da mit der Bewertung ansetzen?
Und zum Thema Religion kann ich nur sagen, wer daraus ein Leistungsfach machen will, hat den Sinn einer Religion nicht verstanden. Die Diskussion hab ich vor Jahren schon mit einem Gymnasiumsleiter geführt, der auch deiner Meinung war. Wir kamen auf keinen gemeinsamen Nenner. Offenbar fällt es vielen Leuten schwer, eine Religion über ihre Inhalte zu sehen und zu verstehen. -
@ demo
vergiß Musik nicht !! .. Ich sage nur "PEP"
@ churchill
Ohne Physik wäre ich heute aufgeschmissen
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Was mich bei der Notengebung früher als Schülerin und heute als Mutter nur furchtbar aufregt, ist, dass gute Noten anscheinend nur etwas wert sind, wenn andere in der Klasse schlechter sind.
Bei schlechten Noten kann ich den "Trostfaktor" ja noch verstehen, aber bei den guten Noten?Wir hatten z.B. in Biologie so in der sechsten Klasse einen Lehrer, der die Klasse durchweg mit "2" benotete, weil er meinte, wir seien alle gut und am Unterricht sehr interessiert. Da ging ein Aufruhr durch die Elternschaft und schließlich schaltete sich der Direktor ein und befand, dass es eine Abstufung geben müsse.
Und auch heute sehe ich es als Mutter oft, dass für andere Eltern der Klassenspiegel wichtiger ist als die Note des eigenen Kindes.grüße von missmarple
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Miss Marple : Es ist einfach illusorisch, dass alle Kinder gleich gut in einem Fach sind - gerade in Biologie, wo viel gelernt werden muss.
Da muss der Lehrer schon ausnehmend gut sein und die Schüler mitreissen, damit sie einen so hohen Durchschnitt erzielen. Wenn der Lehrer allerdings mit empirisch belegbaren Tests demonstrieren kann, dass alle Schüler den Stoff so gut begriffen haben, dann halte ich es für akzeptabel. Normal ist das allerdings nicht.Ich habe mich als Schüler in der Oberstufe oft geärgert, wieso faule (ich meine faule und nicht lernschwache) Mitschüler von den Lehrern alles 5mal vorgekaut bekamen, nur weil sie zu träge waren einmal das Buch aufzuschlagen, und der Rest der Klasse sich langweilte. Sinnvoll wäre es gewesen, für diese Schüler am Nachmittag eine Zusatzstunde zu geben. Auf diese Weise hätten wir einen Unterricht wie in der Parallelklasse gehabt und wären mit dem Stoff fertig geworden. Im folgenden Jahr mussten wir für dieses Verhalten büssen, da ja vorausgesetzt wurde, dass wir die Grundlagen hatten.
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Original von missmarple
Wir hatten z.B. in Biologie so in der sechsten Klasse einen Lehrer, der die Klasse durchweg mit "2" benotete, weil er meinte, wir seien alle gut und am Unterricht sehr interessiert. Da ging ein Aufruhr durch die Elternschaft und schließlich schaltete sich der Direktor ein und befand, dass es eine Abstufung geben müsse.
Und auch heute sehe ich es als Mutter oft, dass für andere Eltern der Klassenspiegel wichtiger ist als die Note des eigenen Kindes.Finde ich auch traurig, außer natürlich es wäre so, dass einige einen einser verdient hätten, aber dann als Auslgeich für alle ein Zweier gewählt worden wäre.
Umgekehrt habe ich es auch einmal in der Volksschule erlebt: Und zwar haben wir in Religion immer Filme angeschaut und Zeichenvorlagen ausgemalt und im Zeugniss gab es dann auch einen Zweier, die Begründung der Lehrerin: Ich kann nicht allen einen Einser geben und hat sich dann willkürlich welche rausgepickt die dann einen Zweier bekommen haben.
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Ähnlich erging es Tanzmaus im Fach Musik, wie sie ja oben schon anspielte. Sie hatte einen Notenspiegel aus den Arbeiten mit 1. Im Zeugnis bekam sie aber eine zwei, weil ihr, wie ihr Lehrer sich ausdrückte, der "Pepp" fehle.
Idiotischer geht es wirklich nicht mehr. Wie will man "Pepp" notenmäßig beurteilen?