Schulnoten ja - Schulnoten nein?

  • Mit Musik hatte ich schon ein blödes Notenschlamassel. Mein Musiklhrer war gleichzeitig auch mein Erdkundelehrer. Dann haben wir in Musik einen Test (A und B) geschreiben. Da ich mit A schon so schnell fertig war, habe ich freiwillig auch noch als einzige den B- Test gemacht. In dem einen hatte ich eine 1 in dem anderen eine 2+. Am Tag nach dem Test fragt mich der Lehrer in Erdkunde, welchen Test ich denn gewertet haben wolle: A oder B! von den Noten wusste ich noch nichts, also sagte ich schlicht und einfach, den besseren. Aber ich musste mich entscheiden. Es war dann leider der mit der 2+.
    Mündlich war ich auch immer sehr gut dabei. Und auf dem endzeugnis bekam ich dann eine 2. Das war schon sehr gemein.
    Am nächsten Elternsprechtag ging dann meine Mutter zu dem Lehrer und meinte, sie hätte die ganzen Sommerferien gebraucht mich wieder an die Instrumente zu bekommen. Daraufhin hatte ich dann wieder meine 1. :-]


    An so etwas merkt man wie subjektiv und teilweise willkürlichd ie Noten sind. Andererseits sind sie meiner Meinung nach wichtig, um einen Schüler überhaupt in gut und schlecht einzustufen.
    Außerdem bin ich dafür die Kopfnote wieder einzuführen, denn diese beinhaltet auch wichtige Informationen für einen späteren Arbeitgeber. Vielleicht sähe es dann in einigen Schulklassen auch nicht mehr allzu chaotisch aus.

  • Zitat


    Zum Thema Sport fallen mir schon einige Gegenargumente auf Anhieb ein. Wenn ich sehe, wieviele Kinder bereits ein körperliches Handicap mitbringen, wo will man da mit der Bewertung ansetzen?


    Wenn ich sehe, wieviele Kinder bereits ein geistiges Handicap mitbringen, wo will man da mit der Bewertung anfsetzen?


    Warum sollte man geistige Leistungen bewerten dürfen, körperliche aber nicht?
    Warum sollte jemand der geistige Talente von der Natur mitbekommen hat und daher gut in Mathe oder auch Deutsch ist dafür gute Noten bekommen und jemand der halt körperliche Talente von der Natur mitbekommen hat und daher gut in Sport ist bekommt dafür keine gute Note?


    Warum sollte jemand der gut in Sport ist aber schlecht in Mathe (weil halt ein bißchen weniger schlau als der kleine Egon) in Mathe schlechte Noten einheimsen und die Fächer in denen er gut ist, die er kann und die IHM Spaß machen gelten dann nur als "Hobby" und werden nicht benotet?


    Wärend der kleine Egon, der halt gut in Mathe und Physik ist, aber ein Faulsack was Sport anbelangt und halt auch eher schwächlich für seine Leistungen in Mathe und Physik tolle Noten bekommt (also bewertet wird) - wärend seine miserablen Leistungen in Sport (oder auch Kunst) gnädig schweigend unter den Teppich gekehrt werden....


    Inwiefern wäre das fair? :wow



    Natürlich kann man auch in Sport bewerten ob jemand sehr gut, gut, durchschnittlich, schwach oder schlicht und einfach nur besch**** ist, das selbe gilt für Musik und Kunst ... Warum sollte man das in diesen Fächern nicht dürfen und in Mathe, Deutschn, Chemie, Geschichte etc. schon?


    Zitat

    Und zum Thema Religion kann ich nur sagen, wer daraus ein Leistungsfach machen will, hat den Sinn einer Religion nicht verstanden. Die Diskussion hab ich vor Jahren schon mit einem Gymnasiumsleiter geführt, der auch deiner Meinung war. Wir kamen auf keinen gemeinsamen Nenner. Offenbar fällt es vielen Leuten schwer, eine Religion über ihre Inhalte zu sehen und zu verstehen.


    Es gab doch mal eine Diskussion darüber statt Religion ein Fach "Ethik" einzuführen ....


    Was wäre damit?

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    Original von LadyDuck
    Warum sollte man geistige Leistungen bewerten dürfen, körperliche aber nicht?
    Warum sollte jemand der geistige Talente von der Natur mitbekommen hat und daher gut in Mathe oder auch Deutsch ist dafür gute Noten bekommen und jemand der halt körperliche Talente von der Natur mitbekommen hat und daher gut in Sport ist bekommt dafür keine gute Note?


    Ganz einfach zu beantworten: Mit Mathe, Deutsch und auch evtl. Physik verdient die Mehrheit der Schüler später mal ihre Brötchen. Was man mit Sport, Musik oder Religion nun weniger sagen kann.


    nach edit: Übrigens, ich hatte, da Brillenträger, in der Schule immer eine pauschale 4 in Sport, da ich die meisten Dinge damals nicht mitmachen durfte. Daß ich mich bei den erlaubten Übungen genau so anstrengte wie die anderen, zählte dabei nicht. Ist das gerecht?

    Demosthenes :write
    Aus dem Klang eines Gefäßes kann man entnehmen, ob es einen Riß hat oder nicht. Genauso erweist sich aus den Reden der Menschen, ob sie weise oder dumm sind.

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  • Zitat

    Original von Oryx
    Miss Marple : Es ist einfach illusorisch, dass alle Kinder gleich gut in einem Fach sind - gerade in Biologie, wo viel gelernt werden muss.
    Da muss der Lehrer schon ausnehmend gut sein und die Schüler mitreissen, damit sie einen so hohen Durchschnitt erzielen. Wenn der Lehrer allerdings mit empirisch belegbaren Tests demonstrieren kann, dass alle Schüler den Stoff so gut begriffen haben, dann halte ich es für akzeptabel. Normal ist das allerdings nicht.


    Hallo Oryx,
    ich gebe zu bedenken, dass es kein Bio-Kurs in der Oberstufe war, sondern in der sechsten Klasse. Und nach meiner Erinnerung haben wir dort viele Pflanzen gesammelt, untersucht und zerpflückt. Da kann ich schon nachvollziehen, dass der Lehrer es honoriert hat, dass alle mit Feuereifer bei der Sache waren und zu gleich gutem Lernziel gelangt sind. Wenn einige etwas "fixer" waren, konnten sie anderen auch helfen oder was zeigen. Finde ich völlig in Ordnung.
    Und ich wage zu behaupten, dass durch gute Noten und/oder viel Lob manche Kinder sehr motiviert waren und auch gute Leistungen und vermehrtes Engagement zeigten.


    Deinen Ärger über faule Oberstufenschüler kann ich voll unterschreiben.


    grüße von missmarple

    "Ein Archäologe ist der beste Ehemann, je älter eine Frau wird, um so mehr interessiert er sich für sie."
    Agatha Christie

  • Zitat


    Ganz einfach zu beantworten: Mit Mathe, Deutsch und auch evtl. Physik verdient die Mehrheit der Schüler später mal ihre Brötchen. Was man mit Sport, Musik oder Religion nun weniger sagen kann.


    Das mag schon so sein (wobei man auch hierrüber diskutieren könnte ;-) ) - aber inwiefern ist dies ein Argument dafür, dass man diese Fächer benotet und die anderen nicht?


    Wie die einzelnen Arbeitgeber (bzw. die Schüler selbst) diese Noten dann werten ist ja wohl ihre Sache ....


    Aber bei Deiner Argumentation müßte man Schüler ja schon von klein auf nur nach ihrem zukünftigen Berufsziel benoten....


    Warum sollte z.B. jemand der Sporttrainer oder Sportmasseur oder Aerobictrainer werden möchte z.B. Noten in Mathe bekommen? Ist doch vollkommen unsinnig?


    Oder jemand der Musiker werden möchte. Wird der dann nur noch in Musik benotet?


    Zitat

    nach edit: Übrigens, ich hatte, da Brillenträger, in der Schule immer eine pauschale 4 in Sport, da ich die meisten Dinge damals nicht mitmachen durfte. Daß ich mich bei den erlaubten Übungen genau so anstrengte wie die anderen, zählte dabei nicht. Ist das gerecht?


    Doch - das ist gerecht im Sinne von: "Alle werden nach den gleichen Kriterien beurteilt"


    Es ist nicht gerecht im Sinne von: "Das Leben ist gerecht". Heute wird "Gerechtigkeit" meist mit "Ungerechtigkeiten des Lebens ausgleichen" verwechselt - das tut es natürlich nicht.


    Aber die 4 in Sport hat das wiedergegeben was du KONNTEST bzw. hat deine Leistung (im Vergleich zu den anderen) gerecht beurteilt.


    Würdest Du als Arbeitgeber denn nach Bemühen bezahlen oder nach Leistung?
    Frei nach dem Motto: "Oh Herr Müller ist zwar ein vollkommener Schwachmat, der alle Aufträge in den Sand setzt aber er bemüht sich so, den behalte ich und erhöhe auch noch sein Gehalt und Herr Schmidt! OK, er bringt unserer Firma ziemlich viel Geld ein, aber er muss sich dafür nicht wirklich anstrengen er hat das einfach im Blut - den werde ich jetzt lieber rauswerfen bzw. bei der Gehaltserhöhung übergehen!" :grin



    Life´s a bitch and then you die!



    Warum sollten wir Kindern irgendetwas anderes vorspielen um sie dann vollkommen unvorbereitet in die "harte Welt" raus zu lassen (die Waldorfschüler die ich so kenne, haben da erstmal einen schweren Kulturschock bekommen und Jahre verloren da sie sich erstmal mit der realen Welt auseindersetzen mußten....)