Titel: Bot. Gespräch ohne Autor
Autor: Clemens J. Setz
Verlag: Suhrkamp
Erschienen: Februar 2018
Seitenzahl: 166
ISBN-10: 3518427865
ISBN-13: 978-3518427866
Preis: 20.00 EUR
Ohne jetzt in unkontrollierte Euphorie zu verfallen, ist es nicht überzogen, wenn man dieses Buch mit dem Prädikat „genial“ belegt.
Worum geht es in diesem Buch?
Das erklärt wirklich am besten der Text auf dem Buchrücken:
„Hier lesen Sie das Interview mit einem bekannten Schriftsteller – allerdings ohne den Schriftsteller selbst. Denn der war nicht imstande, auf die Fragen der Interviewerin zu antworten. Ihm fiel nichts ein. Zum Glück fand sich eine Alternative: der Clemens-Setz-Bot, eine Art künstliche Intelligenz, sein Millionen von Zeichen umfassendes Tagebuch. Es gibt in verblüffender Offenheit preis, was Sie schon immer über den Autor Clemens J. Setz und sein Werk wissen wollten.“
Es werden Fragen gestellt, auf die der Bot antwortet. Manchmal denkt man, was hat denn diese Antwort nun mit der Frage zu tun, erkennt nicht auf den ersten Blick, was einem sich vielleicht erst auf den dritten Blick erschließt. Jede Antwort bezieht sich, wenn auch vielleicht manchmal verklausuliert und über mehrere Ecken auf die Frage.
Und es wird deutlich:
Alles hat mit allem zu tun.
Clemens J. Setz gehört ohne Frage (zusammen mit Richard Lorenz) zu den besten Autoren der deutschsprachigen Literatur, die zurzeit auf dem Markt sind. Es sind Bücher, die den Leser auch intellektuell fordern, also Bücher, die sich so wohltuend von dem in großen Haufen gestapelten 08/15-Literaturmüll abheben. Also kein nerviger und oberflächlicher Trash-Unterhaltungsscheiß.
Natürlich ist auch dieses Buch in gewissem Sinne eine Herausforderung und wieder einmal schafft es Setz sein Leser mehr als zu überraschen. Seine Gedanken, seine Gedankenfragmente, seine Notizen und seine Eintragungen sind einfach nur sehr lesenswert. Und dieser Bot leistet wirklich Großartiges. Auch wenn Frage und Antwort anfangs so tun als hätten sie nichts miteinander zu tun, so nähern sie sich an und passen dann letztendlich doch zusammen.
Naja – ein wenig mitdenken muss man schon.
Ein großartiges Buch, überragend – mal etwas wirklich Neues. Eigentlich sind 10 Punkte noch zu wenig.
Clemens J. Setz, der Autor von „Indigo“ hat hier ein weiteres Meisterwerk vorgelegt. Ein Autor, an dem sich vielleicht auch die Geister scheiden, was aber seiner Genialität sicher nicht schadet. Denn was stört es die Eiche......usw. usf.