Versuch über die Jukebox - Peter Handke

  • Verlag: Suhrkamp

    139 Seiten

    ISBN: 978-3-518-40288-7


    Kurzbeschreibung:

    Ein Mann, der Autor selbst, reist in die spanische Provinzhauptstadt Soria, im Dezember der "stillste und verschwiegenste Ort", der iberischen Halbinsel. Er will über einen ihm selbst sehr wichtigen Gegenstand schreiben, eine Jukebox, obwohl er sich sagt, daß in einer Zeit des politischen Umbruchs in Ost und West wichtigere Themen abgehandelt werden sollten. In Soria allerdings ist seine Suche nach einer Jukebox vergebens; was er findet, ist eine Stadt, auf die er sich "einlassen" kann, und die Möglichkeit, eine neue literarische Form auszuprobieren.


    Über den Autor:

    Peter Handke, geboren 1942 in Griffen (Kärnten) als Sohn eines Bankbeamten, ist einer der erfolgreichsten deutschsprachigen Autoren der Nachkriegsgeneration. Peter Handke lebt heute bei Paris.


    Mein Eindruck:

    Handkes Versuche sind nie nur Essays, sie auch erzählerische Literatur. Man kann diesen Versuch von 1990 in der ersten Hälfte auch als biographische Erzählung auffassen.


    Anfangs in der Erzähler, der natürlich Handke selber ist, in Spanien und reflektiert seine Empfindungen. Das sind zum Teil sehr schön gemachte, literarische Passagen, die man mit Genuß lesen kann. Zu diesem Zeitpunkt denkt Handke nur ab und zu daran, seinen Versuch über die Jukebox zu starten.

    Der eigentliche Versuch wird erst in der zweiten Buchhälfte ausgeführt.

    Mir selbst ist eine Jukebox auch nur selten und nur in meiner Jugend untergekommen. Ich hatte aber nie einen Bezug dazu. Handke hat das Aufsuchen von Orten mit einer Jukebox als Erleichterung aufgefasst, fast wie eine Flucht.

    Immer wieder kommen Erinnerungen herauf, wo und wie Handke die Jukebox (und anderes im Umfeld) gesehen hat. Ein Zusammenhang zwischen Musik und das Schreiben entsteht.


    „Versuch über den Pilznarren“ bleibt mein Favorit unter den Versuchen von Peter Handke, aber die Jukebox hat mir auch ganz gut gefallen.