Je näher ich dem Ende kam, desto mehr hoffte ich, ich würde mich mit meiner Ahnung irren. Der Autor hat es dennoch durchgezogen. Und ich finde, es war das einzig passende Ende. Grausam, auf den Punkt, aber nur so kann man die Leserschaft wachrütteln.
Ja, wobei die Meinungen ja durchaus auseinandergehen. Soweit ich weiß, stand nicht bei allen Ausgaben dabei, dass es eine Fabel ist. Viele haben sich dann darüber aufgeregt, dass das alles sehr naiv dargestellt und der Holocaust quasi verniedlicht worden sei. Das ist natürlich ein Stück weit ein Tanz auf der Rasierklinge, den der Autor da betrieben hat, aber bei mir hat es genauso "eingeschlagen", wie er beabsichtigt hat.
Deine Anmerkungen zum Oberleutnant: Wenn es wirklich so ist, wie du vermutest, und sein Vater jüdsich war, dann wäre das natürlich heftig. Ich weiß nicht, inwiefern man mit fortschreitender Kriegszeit bei der SS noch den Ariernachweis erbringen musste (denn das wäre ihm ja definitiv nicht möglich gewesen), aber es wäre irgendwie typisch, dass er aufgrund dieses Damoklesschwertes über seinem Haupt umso brutaler und rücksichtsloser vorgeht. Ich könnte mir auch vorstellen, dass ein Vater einfach politisch "unbequem" war und Brunos Vater, der ja offenbar hervorragende Kontakte hatte, nach dem Vorfall beim Abendessen den richtigen Personen gesteckt hat, dass der Oberleutnant politisch unzuverlässig ist. Meine um Gerechtigkeit bemühte Fantasie wünscht sich, dass er an die Ostfront versetzt wurde und er in russische Gefangenschaft kam.