'Tom Jones' - Buch 8

  • Umfasst etwa zwei Tage!


    Die Zeitspanne, die ein Buch umfasst, nimmt stetig ab.


    Wir treffen einen alten Bekannten wieder, Partridge, der als Barbier eingeführt wird.


    Definition eines Gentlemans:


    "Er war, wie man das nennt, als Edelmann erzogen worden, das heißt: zum Nichtstun." Das Geld brachte er mit "Jagen, Pferderennen, Hahnenkämpfen" durch. (AW, S.387.)


    Und noch jemand kreuzt Tom Jones Weg wieder, der Advokat aus Salisbury, der die Nachricht über Bridgets Tod überbrachte. Üble Nachrede lässt Tom umgehend die Unterkunft verlassen. So kommt es zu einer Nachtwanderung, die Tom die Bekanntschaft mit dem Mann vom Hügel einbringt. Dies führt zu einem umfangreichen Einschub über dessen Geschichte.


    Auf S.416 wird ein Richter Willoughby erwähnt. Ob Jane Austen hier den Namen für ihren Willoughby in Sense and Sensibility übernahm? :gruebel


    Und immer wieder frage ich mich voller Ungeduld, wann wird Tom seiner Sophia wiederbegegnen? Als er sich im Wald verlief, dachte ich, jetzt müsste sie plötzlich vor ihm auftauchen. Fielding spannt uns Leser ganz schön auf die Folter. :grin

  • Sehr langwierig ...


    Bisher hatte ich immer das Gefühl, Fielding will uns bei den einleitenden Kapiteln auf etwas stoßen, das in diesem Buch besonders wichtig ist. Die Quintessenz von diesem 1. Kapitel scheint mir der Satz:


    "Die große Kunst aller Dichtung besteht im Mischen des Wahren mit dem Erfundenen in der Absicht, das Glaubwürdige mit dem Überraschenden zu verbinden." (AW, S.364.)


    Nun frage ich mich, wo ist der Bezug im 8. Buch? - Ist Toms Zusammentreffen mit Partridge gemeint? Oder ist es der Grund, weshalb Tom aufbricht? Ist es die Tatsache, dass er den Mann vom Hügel begegnet? Wer ist dieser rätselhafte Mann, dessen Namen wir nicht erfahren? Wieso wird seine Geschichte so ausführlich geschildert? Könnte er Toms Vater sein? :gruebel Oder dient er nur als Katalysator für Toms nächste Zufallsbegegnung?

  • Ich habe jetzt mal bei Wiki geschaut, früher gab es tatsächlich englische und amerikanische Meilen. Sie unterschieden sich um 3mm.

    In meinem Buch schreibt der Ubersetzer stets von engl. Meilen.

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Den Bezug habe ich noch nicht entdeckt. Gibt es einen Bezug? :gruebel Irgendwie ist die Einleitung so allgemein zur Dichtkunst.

    Wahrscheinlich hast Du recht und es gibt keinen Bezug. Da bin ich wohl einem Irrtum erlegen. Ich habe noch einmal nachgeschaut. Es war das 1. Kapitel zum 5. Buch. Dort schreibt Fielding, die einleitenden Kapitel dienten ihm zum Kontrast. Mit anderen Worten, eine langweilige Einleitung soll die nachfolgenden Kapitel spannender erscheinen lassen. Ich habe mich von dem anschließenden: "... wo immer er langweilig werde, stecke Absicht dahinter" (AW, S.176) verleiten lassen. Dabei verwies Fielding hier auf einen Kollegen. Auch wenn er darauf meint, in diesem Lichte solle der Leser diese ersten Kapitel betrachten.


    Stellt sich nun die Frage, ob beim 8. Buch die Einleitung so extrem langwierig geraten ist, um die meiner Meinung nach ebenfalls sehr langwierige Geschichte des Mannes vom Hügel spannender erscheinen zu lassen??? Einen Kontrast vermag ich da aber nicht zu erkennen. :/


    Daher frage ich mich, ob eine Absicht hinter dieser Geschichte steckt. Womöglich keine. Doch dafür nimmt sie sehr viel Raum ein ... :gruebel Vielleicht sind wir am Ende von Tom Jones schlauer und können diese Frage beantworten. Bisher (Ich habe das 11. Buch beendet.) erschließt sich mir jedenfalls keine Absicht.


    Ich habe jetzt mal bei Wiki geschaut, früher gab es tatsächlich englische und amerikanische Meilen. Sie unterschieden sich um 3mm.

    In meinem Buch schreibt der Ubersetzer stets von engl. Meilen.

    3 mm Unterschied! :rofl


    Vermutlich ist bei meiner Übersetzung deshalb nur von der Meile die Rede.