John J. Nance - Gegen die Uhr
Inhalt:
Weihnachtsstimmung auf Frankfurt Rhein-Main. Doch für die 250 Passagiere von Flug 66 nach New York fliegt das Grauen mit, als ihre Maschine abhebt. In zehntausend Metern Höhe stirbt ein Mann - er trägt ein tödliches Virus. Ein erbarmungsloser Wettlauf gegen die Zeit beginnt...
Der Autor:
John Nance, geb. 1943, Air-Force-Pilot und Flugkapitän auf kommerziellen Fluglinien mit über 10 000 Flugstunden ist heute ein internatinal bekannter Sicherheitsexperte des Luftverkehrs. Er ist Autor verschiedener Romane und Sachbücher, die alle das Thema Luftverkehr und Flugzeuge behandeln. John Nance lebt in Tacoma, Washington.
Meine Meinung:
Zunächst sei gesagt, dass ich bewusst nur die Kurzbeschreibung des Inhalts gepostet habe, da der Klappentext bereits viel zu weit geht und zu viel verrät.
In dem Buch sitzt man quasi an der Seite von Flugkapitän James Holland, der den Erkrankten an Bord hat und versucht, zunächst - da er vermeintlich an einem Herzinfarkt starb - medizinische Hilfe am Boden zu organisieren und zu landen. Schnell jedoch werden Landeerlaubnisse versagt und deutsche Behörden informieren andere Regierungen, dass der Tote mit einem hochgradig ansteckenden Virus der höchsten Gefahrenkategorie infiziert war.
Das Buch zeigt die Gefahren der Virenforschung auf und bringt sie mit Fragen der Infektionsmöglichkeiten innerhalb eines Flugzeugs durch die Kabinenumluft zusammen. John J. Nance ist neben einem begeisterten Luftfahrer ja auch ein Mann, der sich für die Medizin interessiert. Und das spürt man hier.
Ich habe das Buch in einer Auflage von 1996 gelesen (nicht die Erstauflage) und kann dennoch sagen, in Sachen internationalem Terrorismus lässt es einem doch kalt den Rücken runterlaufen, wenn man sieht, wie aktuell das Buch in dieser Richtung ist.
Neben der Crew und den Passagieren lernt man die CIA kennen (es handelt sich um eine amerikanische Fluggesellschaft) und die dortigen Bemühungen bzw. Interpretationen führen von einer bedrohlichen Situation in die Nächste und zeigen auf, was die Kehrseite einer "schnellen Entscheidungsfindung" sein kann.
Während man beim Lesen noch einen Klassiker vor Augen hat, wo die Piloten ausfallen und daraufhin entweder eine Stewardess oder ein Fluggast den Jumbo zur Landung bringen müssen, kam es glücklicherweise völlig anders. Die Geschichte ist skrupellos und beinahe menschenverachtend, doch es sind Diskussionspunkte, die so sicherlich genau so gestellt würden, wenn es einen vergleichbaren Fall gäbe.
An Bord gibt es einen Querschnitt aus allen Schichten, das junge Liebespaar, die Helikopter-Mutter, den TV-Entertainer und eben die Crew...die mütterliche Stewardess, die Piloten...und am Ende gibt es für mich einen wahren Helden - Captain James Holland.
Ich bin ja, wie man sicher aus meinen Rezis rauslesen kann, Fan von Nance Büchern - und Gegen die Uhr hat bei mir einen meiner all-time Favoriten (Die letzte Geisel) vom Thron gestoßen...ich bin vollauf begeistert von diesem Buch, weil es eine perfekte Mischung aus Politik, Sorgen, Ängsten, Gewissen, Spannung, Liebe, Humor, Verzweiflung - enthält...
Ganz groß war der Showdown am Ende, ein Duell der Lüfte mit zwei grandiosen Piloten, die sich Respekt zollen und genau DAS habe ich extrem bewundert. Gefiel mir richtig gut.
Nein - extrem gut!
Begeisterte 10 Punkte, die eigentlich 12 sein müssten.