Der Hörverlag 2015, vollständige Lesung, 1 mp3-CD, ca. 12 Std. u. 45 Min.
12 – 17 Jahre
Über den Inhalt:
Dorian lebt auf der Straße und steckt so richtig in der Klemme: Er fühlt sich von der Polizei verfolgt. Unverhofft hilft ihm ein Fremder und versteckt ihn in einer Villa, wo Dorian Kleidung, Essen und sogar Schulunterricht erhält. Doch umsonst ist nichts im Leben. Als Gegenleistung soll er geheimnisvolle, versiegelte Werbegeschenke verteilen. Nachdem Dorian ein solches Päckchen durch einen unerwarteten Zwischenfall für sich behält, wird er ab diesem Zeitpunkt gnadenlos gejagt.
Über die Autorin:
Ursula Poznanski, 1968 in Wien geboren, arbeitet als Journalistin für eine Reihe medizinischer Fachzeitschriften. Seit 2003 veröffentlicht sie auch Kinderbücher. Für Die allerbeste Prinzessin erhielt sie den Kinder- und Jugendbuchpreis der Stadt Wien 2005 und stand auf der Auswahlliste für den Österreichischen Kinder- und Jugendbuchpreis. Sie lebt mit ihrer Familie im Süden von Wien. Ihr Cyberthriller Erebos wurde von der Jugendjury mit dem Deutschen Jugendliteraturpreis 2011 ausgezeichnet. Ende 2011 erschien ihr zweiter Jugendroman, der Thriller Saeculum. Es folgten Layers (2015), Elanus (2016) und Aquila (2017).
Über den Sprecher:
Jens Wawrczeck, in Dänemark geboren, erhielt seine Schauspielausbildung in Hamburg, Wien und New York. Seit seinen Anfängen beim NDR Schulfunk hat er in unzähligen Hörspielen mitgespielt und war in den unterschiedlichsten Rollen zu hören. Außerdem arbeitet er sehr erfolgreich als Hörbuchsprecher.
Meine Meinung:
„Erebos“ fand ich großartig, auch für Erwachsene sehr gut zu lesen. „Layers“ kann da aus meiner Sicht nicht mithalten.
Der 17-jährige Domian ist auf der Flucht. Auf der Flucht vor seinem prügelnden Vater lebt er auf der Straße, auf der Flucht vor der Polizei hilft ihm ein Fremder, in dessen Villa er wohnen darf. Als Gegenleistung muss er Botengänge machen und kleine Päckchen überbringen. Als dabei etwas schief geht und er eines dieser Päckchen öffnet, ist er wieder auf der Flucht.
Und diese Flucht beansprucht nahezu die komplette Handlung, unterbrochen nur von einer kleinen Liebesgeschichte zwischen Dorian und dem Mädchen Stella.
Die Idee hinter der Geschichte finde ich interessant und vielversprechend. Doch die Umsetzung konnte mich nicht begeistern. Die aus der Sicht von Dorian erzählte Handlung kommt kaum voran, vieles ist unlogisch, wiederholt sich oder ist verwirrend. Es passiert einfach zu wenig und aus dem wenigen wird man nicht schlau. Man erfährt nicht genug, um wirklich miträtseln zu können und muss sich bis zum Ende gedulden, bis sich die Zusammenhänge klären.
Mit den Charakteren konnte ich mich bis zum Schluß nicht anfreunden, zu kurz ihre Auftritte, zu blass ihre Erscheinungen. Natürlich gibt es auch hier das altbekannte Spiel: wem kann ich trauen und wer ist Freund oder Feind. Selbst Dorian konnte nicht viele Sympathiepunkte bei mir sammeln. Nervig, dass er immer wieder dieselben Fehler macht. Auch die Liebesgeschichte hat mich nicht überzeugt, es fehlte mir an Gefühl. Aber vielleicht sieht man das als jugendlicher Hörer anders.
Die Auflösung entsprach meinen Erwartungen und ich war froh, als das Hörbuch zu Ende war.
Bedauerlicherweise habe ich die Stimme des Sprechers als nicht besonders angenehm empfunden, so dass sie mein Gesamturteil über das Hörbuch nicht verbessern konnte.