'Wölfe' - Teil 1

  • Auch ich habe dann endlich gestern begonnen. Ich muss zugeben, auch ich tue mir noch schwer mit dem Stil der Autorin, eine doch sehr eigene Erzählweise. Aber ich will das Buch mir euch lesen, auch wenn es etwas länger dauert. Für unterwegs ist das Buch definitiv nichts, dafür brauch man Zeit.


    Man kann echt froh sein, wenn man schon Roman gelesen hat, die zu dieser Zeit spielen, somit hat man zumindest rudimentäre Vorkenntnisse, das Personenverzeichnis und die Stammbäume helfen natürlich ungemein.


    Cromwell gefällt mir bisher auch recht gut, er kommt sehr menschlich rüber (gegenüber seiner Frau und seinen Kindern). Wir erfahren zwar seine Gedanken aber behalten trotzdem Distanz, dies ist sehr ungewöhnlich und ungewohnt. Ich bin gespannt wie sich dieses Gefühl beim Lesen entwickelt.


    Kat war auf jeden Fall meine Lieblingsfigur in diesem Abschnitt :-)

  • Was ist so ungewöhnlich an einem Drittbuch? Ich lese meistens mehrere Bücher parallel. Eins liegt meist im Wohnzimmer, ein ebook habe ich immer auf dem Reader fürs Bett und für unterwegs. Und wenn das Wohnzimmer-Buch (in diesem Fall Wölfe) zu anstrengend ist, halt noch eins parallel für die Zeiten, in denen ich nicht ganz so konzentriert lesen kann.


    Weil Wolseys organisatorisches Talent hier mehrfach erwähnt wurde und es im Buch auch angesprochen wird, mal kurz ein Wikipedia-Link:


    Feld des Güldenen Tuches


    Das muss doch echt beeindruckend gewesen zu sein - und auf jeden Fall eine logistische Meisterleistung.

  • Eins kann ich nach einem Kapitel schon sagen: Ich hatte ja schon etwas Schiss im Vorfeld, dass mir das Buch zu schwer ist, weil ich das überall so gelesen habe. Fand ich aber gar nicht. Ich war gestern irre müde und bin fast mit Buch in der Hand eingeschlafen, aber schwer zu lesen finde ich es trotzdem nicht.

  • Eins kann ich nach einem Kapitel schon sagen: Ich hatte ja schon etwas Schiss im Vorfeld, dass mir das Buch zu schwer ist, weil ich das überall so gelesen habe. Fand ich aber gar nicht. Ich war gestern irre müde und bin fast mit Buch in der Hand eingeschlafen, aber schwer zu lesen finde ich es trotzdem nicht.

    Die Sprache als solche finde ich auch unkompliziert. Schwierig empfinde ich die fehlenden Übergänge, verbindende Erläuterungen. Außerdem gibt es kaum, eigentlich keine :gruebel, Handlungspassagen. Dialoge und Gedankengänge machen dieses Buch aus.

    Ich bin selbst ein wenig erstaunt, dass ich damit doch relativ gut klarkomme. Oft stört mich das erheblich mehr. Kommt halt auch immer darauf an, wie es gemacht ist.

  • Ich finde es eben aus dem Grund schwer zu lesen, das so viel vorausgesetzt wird und es doch genügend Sprünge gibt. Außerdem heißen zu viele Thomas :cry


    Rein vom sprachlichen her finde ich die Perspektive aber nach wie vor gewöhnungsbedürftig, und bin mittlerweile in Teil 3. Wenn in 2 Sätzen die direkt aufeinander folgen 2 verschiedene Personen mit er gemeint sind und dazu keine Erklärung gegeben wird und sich alles aus dem Kontext bezieht finde ich es nicht einfach zu lesen. Es ist interessant, macht auf gewisse Weise Spaß, aber einfach finde ich es nicht.

  • Ich finde es eben aus dem Grund schwer zu lesen, das so viel vorausgesetzt wird und es doch genügend Sprünge gibt. Außerdem heißen zu viele Thomas :cry


    Rein vom sprachlichen her finde ich die Perspektive aber nach wie vor gewöhnungsbedürftig, und bin mittlerweile in Teil 3. Wenn in 2 Sätzen die direkt aufeinander folgen 2 verschiedene Personen mit er gemeint sind und dazu keine Erklärung gegeben wird und sich alles aus dem Kontext bezieht finde ich es nicht einfach zu lesen. Es ist interessant, macht auf gewisse Weise Spaß, aber einfach finde ich es nicht.

    Genau so geht es mir auch, baro.


    Und gerade, wenn ich müde bin, ist es noch mühsamer.

    So lange habe ich selten für so wenige Seiten gebraucht, bin seit 9 Tagen dran und habe nicht mal 400 Seiten gelesen.

  • Ich finde es eben aus dem Grund schwer zu lesen, das so viel vorausgesetzt wird und es doch genügend Sprünge gibt. Außerdem heißen zu viele Thomas :cry


    Rein vom sprachlichen her finde ich die Perspektive aber nach wie vor gewöhnungsbedürftig, und bin mittlerweile in Teil 3. Wenn in 2 Sätzen die direkt aufeinander folgen 2 verschiedene Personen mit er gemeint sind und dazu keine Erklärung gegeben wird und sich alles aus dem Kontext bezieht finde ich es nicht einfach zu lesen. Es ist interessant, macht auf gewisse Weise Spaß, aber einfach finde ich es nicht.

    Das spricht dann doch wieder fürs Hörbuch. ;-)
    Der deutsche Sprecher betont natürlich das "er" unterschiedlich auf die jeweilige Person bezogen. In den Dialogen ist das noch spannender, denn er bleibt in der Rolle als Cromwell. Anne Boleyn beispielsweise hat einen etwas hochnäsige Sprechweise, Henry VIII. jammert ein bisschen, usw.

    ottifanta : Mich würde interessieren, ob der Sprecher in der Originalausgabe es ähnlich handhabt.

    "There is beauty in imperfections. They made you who you are. An inseparable piece of everything…" Arcane

  • Was mich wirklich interessieren würde ist, wie viel von dem geschichtlichen Hintergrund einem durchschnittlichen britischen Leser gegenwärtig wäre.

    Das ist eine spannende Frage. Ich weiß nicht, wie gut die Briten in ihrer eigenen Geschichte "bewandert" sind.

    Ich muss aber auch sagen, dass mir Mantels Version der Ereignisse nicht so gut gefallen würde, wenn ich nicht ein wenig Vorwissen mitbringen würde. Hier findet ja eine sehr langsame und intensive Auseinandersetzung mit dieser Zeit in England statt, das macht es ja für mich so spannend.

    "There is beauty in imperfections. They made you who you are. An inseparable piece of everything…" Arcane

  • Das spricht dann doch wieder fürs Hörbuch. ;-)
    Der deutsche Sprecher betont natürlich das "er" unterschiedlich auf die jeweilige Person bezogen. In den Dialogen ist das noch spannender, denn er bleibt in der Rolle als Cromwell. Anne Boleyn beispielsweise hat einen etwas hochnäsige Sprechweise, Henry VIII. jammert ein bisschen, usw.

    ottifanta : Mich würde interessieren, ob der Sprecher in der Originalausgabe es ähnlich handhabt.

    Das macht das Hörbuch sicher ansprechend. Allgemein finde ich Hörbuch Interpretationen geben bei einem guten Sprecher/in nochmal ein ganz anderes Erlebnis.

  • Der deutsche Sprecher betont natürlich das "er" unterschiedlich auf die jeweilige Person bezogen. In den Dialogen ist das noch spannender, denn er bleibt in der Rolle als Cromwell. Anne Boleyn beispielsweise hat einen etwas hochnäsige Sprechweise, Henry VIII. jammert ein bisschen, usw.

    Stimmt :gruebel!

    Das habe ich mir noch gar nicht bewusst gemacht.

    Ist ja in anderen, gut gelesenen Hörbüchern ebenso, und kann ausgesprochen hilfreich sein.

    So ging es mir gerade bei Grabesstille von Tess Gerritsen, nicht weil es so kompliziert gewesen wäre, aber hat über die Längen hinweggeholfen.


    Hochnäsig kann ich mir bei Anne Boleyn sehr gut vorstellen. Sie ist eine der unsympathischsten Figuren in der Geschichte, durch und durch berechnend. War sie das wirklich? Oder ist das die Interpretation von Hilary Mantel :gruebel?

  • Vermutlich kann man das nach so vielen Jahrhunderten gar nicht mehr sagen. Die Briefe Henrys an sie sind ja überliefert - ich habe den Band sogar hier.

    Aber so weit ich weiß gibt es keine erhaltenen Briefe von ihr.


    Und wie sollte eine junge Frau in ihrer Lage nicht berechnend werden? Sie ist von ihrer Familie in jeder Beziehung ausgenutzt worden.

  • Und wie sollte eine junge Frau in ihrer Lage nicht berechnend werden? Sie ist von ihrer Familie in jeder Beziehung ausgenutzt worden.

    Ich finde Anne Boleyn bisher nicht hochnäsig, berechnend auf jeden Fall, aber ich denke in dieser von Männern dominierten Gesellschaft musste man das als Frau sein, um nicht einfach nur Spielball für die Interessen der männlichen Verwandtschaft zu sein.

  • Ich finde Anne Boleyn bisher nicht hochnäsig, berechnend auf jeden Fall, aber ich denke in dieser von Männern dominierten Gesellschaft musste man das als Frau sein, um nicht einfach nur Spielball für die Interessen der männlichen Verwandtschaft zu sein.

    Als hochnäsig würde ich sie auch nicht bezeichnen. Aber in der Männerwelt war es für eine Frau sicher nicht einfach. Und da selbst ihr Vater in ihr nur ein Mittel zur Macht sieht, ist es nur verständlich, dass sie es auch so sieht.