Steven Herrick: Ich weiß, heute Nacht werde ich träumen [ab 13]

  • Ich weiß, heute nacht werde ich träumen – Steven Herrick


    Mein Eindruck:

    Dieses Buch ist ein Jugendbuch weil der Protagonist Harry mit 14 Jahre ein Jugendlicher ist. Als Erwachsener Leser kann man dem Buch dennoch auch viel abgewinnen, weil man sich an seine eigene Jugend erinnert.

    Harry lebt zwar zum Zeitpunkt der Romanhandlung in den frühen sechziger Jahren in einer Kleinstadt in Australien, aber ich glaube, einige Merkmale der Jugend ähneln sich länder- und zeitübergreifend.


    Harrys Empfindungen im Alltag (das Aufwachsen mit dem Bruder und Vater, das gemeinsame Melonenessen) und bei tragischen Erlebnissen (der Tod der Mutter und einer Jugendfreundin, der Arbeitsunfall seines Vaters, die Brutalität auf dem Schulhof) werden sehr deutlich und wenig kindlich transportiert.

    Harry und sein Bruder Keith wachsen nach dem Verlust der Mutter relativ frei auf, ihr Vater ist tolerant und in seiner eigenen Trauer gefangen, so dass er sich wenig um die Jungen kümmert.

    Den vielen Problemen der Jungen wird die ländliche Umgebung entgegengestellt, die sowohl Gefahren als auch Schönheit beinhaltet.


    Was den Roman für mich so ansprechend machte, ist sein poetischer Stil in Versform. Diese Form mag man oder man mag sie nicht, das muss jeder Leser für sich selbst entscheiden, schwer lesbar fand ich den Text nie. Mich erreichte der Text aber durch diese Form noch viel tiefer als es reine Prosa vermocht hätte.