Eisiges Runengrab - Robert J. Mrazek

  • Robert J. Mrazek - Eisiges Runengrab


    Inhalt:


    Grönland. Ein Expeditionsteam entdeckt im Gletschereis eine Sensation: eine Grabhöhle mit neun gut erhaltenen Wikingermumien und einer geheimnisvollen Runentafel. Während Runenexpertin Lexy Vaughan versucht, die Botschaft zu entschlüsseln, wird das Forschungscamp von einem bewaffneten Kommando überfallen. Außer Lexy überlebt nur der Pilot Steven Macaulay den Überfall. Gemeinsam setzen sie alles daran, sich selbst und ihre Entdeckung in Sicherheit zu bringen - und geraten dabei ins Visier eines Geheimbundes, der vor nichts zurückschreckt...


    Meine Meinung:


    Die Inhaltsangabe ist sehr treffend, daher möchte ich zum Inhalt nur sehr wenig sagen. Die Geschichte wird im Verlauf von beiden Seiten erzählt, wenn man so will, also von den Verfolgten (Lexy, Steven und deren "Helfern"), aber auch von dem Geheimbund. So lernt man die Motive kennen und bekommt Einblicke in historische Bewandnisse rund um die Wikinger und insbesondere Leif Eriksson, die ich auf Grund meines eingeschränkten Wissens dazu allerdings nicht nachprüfen konnte.


    Mit den Bezügen zur nordischen Mythologie fand ich mich ein wenig besser zurecht, da ich darin etwas mehr Vorwissen besaß, aber das alles in ein recht aktuelles Setting einer Welt zu setzen, gefiel mir mit Abstand am besten daran.


    Die Charaktere auf beiden Seiten wirkten ausreichend beschrieben. Als sich langsam abzeichnete, dass Lexy und Steven von einer Organisation, die bis in höchste Regierungskreise wirkt, verfolgt werden, war es spannend nachzuverfolgen, wem sie noch vertrauen und wem nicht...und man selbst war als Leser auch auf der Suche nach dem Maulwurf und vermutete ihn zwar immer in einem gewissen Kreis, konnte ihn aber zu keinem Zeitpunkt sicher überführen, da das auflösende Hintergrundwissen auch erst im Zeitpunkt der Auflösung präsentiert wurde. Man war also nie wirklich schlauer, obwohl es natürlich schon für den Leser ein Vorteil war, dass beide Seiten beschrieben wurden und man so die Absichten kennenlernte.


    Das Buch führt einen nach Grönland, wo es eine ganze Weile spielt, ehe es dann im zweiten Handlungsschwerpunkt in die USA geht. Die weltweite Verstrickung wird durch den Geheimbund jedoch schnell überdeutlich.


    Die Figuren haben mich insgesamt überzeugen können, das Ende ist allerdings für mich ein wenig offen und ich habe es nicht gänzlich verstehen können...der Autor spielt an anderen Stellen mit den Gefühlen des Lesers und man ist schwer betroffen von manchem Schicksal, andererseits aber auch beeindruckt von gewissen Taten kleinerer "Lämplein" in dem Gefüge...


    Das ist auch die Stärke, es werden gewisse "heldenhafte" Züge und ein Grundstein für eine romantische Beziehung zwischen Lexy und Steven gesponnen, was eine Vermischung aus Romance und Thriller nahelegt, aber es wird nie groß Gewicht auf diesen Strang gelegt...und am Ende sind es die kleinen Figuren, die mich durch ihre Taten am meisten überzeugen konnten und mir weit mehr im Gedächtnis bleiben werden als die Hauptfiguren, obwohl sie - und das betone ich nochmals - keineswegs schlecht oder unsympathisch gezeichnet waren.


    Das Setting in Kälte und Eis und Nebel hat die mystische Seite gut aufleben lassen.


    9 Punkte.