Freier Unizugang praktisch nur in Österreich

  • Fast alle europäischen Länder haben Beschränkungen beim Hochschulzugang, Österreich laut diesem Zeitungsartikel der Kleinen Zeitung anscheinend nicht.

    Was hat das zu bedeuten? Gibt es in all den anderen europäischen Ländern soviele Studienkandidaten, daß die raren Plätze eben nur diejenigen bekommen sollen, die die Hürden nehmen können? Oder gibt es in Österreich zu wenige Studierwillige oder zu viele Unis?


    Gruss,


    Doc

  • Falsch.


    Unizugangsbeschränkungen sind bereits für 7 Fächer angesagt.


    Wird bald kommen, weil die deutschen Studenten alle zu uns rüber wollen.


    Es gibt ein EU-Gleicberechtigungsgesetz, dass Österreich auch bald erfüllen muss.


    Jene, die in Deutschland auf die Unis nicht ankommen, wollen dann zu uns.


    Wir haben jedoch ebenfalls Studiengebühren, der Anfang einer elitären Methode. :pille

  • Zitat

    Was hat das zu bedeuten? Gibt es in all den anderen europäischen Ländern soviele Studienkandidaten, daß die raren Plätze eben nur diejenigen bekommen sollen, die die Hürden nehmen können?


    Zitat aus dem Stern-Spezial "Campus & Karriere" 1/04:
    Vor mehr als 30 Jahren, als es noch keine ZVS (Zentrale Vergabestelle von Studienplätzen) gab, hat sich jeder Abiturient an jeder Uni beworben, mit dem grotesken Ergebnis, dass alle 1,0-Abiturienten eine Zulassung an allen möglichen Unis bekamen, aber nur einmal annehmen konnten. Ein Großteil der Plätze blieb frei und musste durch ein kompliziertes Nachrückverfahren mit den schlechteren Abiturienten aufgefüllt werden. Das ist das BVerfG reingefahren, hat gesagt: Die Studienplatzvergabe muss einheitlich, gerichtlich überprüfbar und frei von Willkür sein. Daraufhin gründeten die Bundesländer die ZVS.


    Ich finde die ZVS soo doof. Die medizinischen Fächer sind zulassungsbeschränkt, aber immerhin dürfen Unis einen Teil der Abiturienten selbst aussuchen. Es finden noch Gespräche statt, die Berufserfahrung wird überprüft etc. Die Abiturnote ist jetzt nicht mehr so wichtig (heißt es), aber in dem o.g. Artikel ging es darum, dass eine Abiturientin mit 1,1(!) nicht an der Humbold-Uni studieren konnte. Daraufhin ging sie nach Wien :-].


    Weiteres Zitat aus dem Artikel:
    Ich studiere jetzt in Wien. Wer von der ZVS einen Platz in Deutschland bekommen hat, kann auch in Wien studieren. Österreich hat 6 Millionen EW, Deutschland 80 Millionen.Ich studiere in Wien mit 1400 Medizinern, Berlin nimmt 300 auf.Klar gibt es in Wien nach einem Jahr eine Prüfung, bei der viele durchfallen- aber sie bekamen wenigstens die Chance (...).Ich hatte danach [nach ihrer fehlgeschlagenen ZVS-Bewerbung] aber einfach keine Lust mehr auf Deutschland.

  • Bis jetzt ist die Lage in Österreich so, dass jeder der ein Maturazeugnis hat in Österreich studieren kann. D.h. wenn er die Studiengebühren bezahlt, dann darf er studieren, egal wie viele sich inskribieren. Führt allerdings auch dazu, dass einige Studienrichtungen überfüllt sind.


    Ausländische Studenten haben einen Studienplatz nur erhalten, wenn sie in ihrem Heimatland einen Studienplatz haben. (Ausländer die in Österreich maturiert haben, haben auch freien Zugang). Da dies aber vor dem EuGH bekämpft wurde und morgen das Urteil dazu gefällt wird, was Ö aller voraussicht nach dazu zwingen wird allen EU Bürgern einen freien Zugang zu ermöglichen, wird dieser in Österreich auch bald Geschichte sein.