'Vergeben und Vergessen auf Pemberley' - Seiten 001 - 082

  • Das Konzert hätte mir mit Sicherheit auch gefallen...

    :write


    Ja, manchmal erweist sich ein "Ersatz" als Segen.


    Es kommt so sehr auf die Interpreten an. Unvergessen ist mir ein Konzert des Saint Paul Chamber Orchestra unter Hugh Wolff. Sie spielten an einem Abend Mozart, Ravel und Copland. Ich dachte, wie soll das gehen? Aber es ging und wie! Es war mitreißend und einfach toll.

  • Diesen ersten Abschnitt habe ich tatsächlich gelesen! ;-) Sicher wäre es gut gewesen, zumindest den direkten Vorgängerband nochmals gelesen zu haben, denn die Sache mit Mr. Saunders habe ich so gar nicht mehr präsent; ich werde wohl mal in die alte Leserunde hineinlinsen.


    Bei diesem Buch habe ich das Gefühl, als ob Brigitte nun zu ihrem eigenen (Schreib-) Stil gefunden hat. Es ist nicht mehr - wie drücke ich mich jetzt sachlich und nicht wertend aus - die Nachahmung oder Anpassung an den Stil von Jane Austen, sondern die Geschichte der bekannten Figuren wird mit eigenem Stil weiter erzählt, aber doch so, daß die „Stimmung“ des Vorbilds erhalten bleibt. Um nicht mißverstanden zu werden: ich meine das durchaus positiv!


    Irgendwie war klar, daß Elizabeth nicht um den Besuch auf Rosings herum kommt. Und die Gründe, weswegen die Patin werden sollte, sind auch sehr nachvollziehbar. Ich entsinne mich, als es darum ging, wer für unsere Tochter Taufpatin werden sollte, spielten auch Überlegungen eine Rolle, die mit der Taufe an sich erst mal nichts zu tun hatten.


    Seltsam ist gewißlich das Schweigen von Jane, das paßt nicht so recht zu ihr. Außer es ist etwas nicht so gutes passiert (oder könnte passieren), und sie will niemanden aufregen bzw. in Sorgen stürzen. Das wird sich sicherlich noch klären - und hoffentlich ähnlich harmlos ausgehen wie das verspätete Eintreffen des Briefes aus Rosings.


    Apropos: Mr. Collins! :chen Auf dessen Erscheinen freue ich mich schon, das dürfte noch für einige Lacher gut sein. Wie sich wohl Charlotte inzwischen mit der Situation arrangiert hat? Und nur ein Kind bisher? Da wird Mr. Collins nicht sehr zufrieden sein, vor allem, da es „nur“ ein Mädchen ist?!


    Mr. Manson - richtig, da war mal was. Ich schätze, ich werde alle vier Bücher nochmals direkt nacheinander lesen müssen. Und zuvor die Vorlage. :-]

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Die ist ja ganz die alte, ich fand es klasse, dass Kitty sich so zu benehmen wusste.

    Macht Kitty das aus Einsicht, oder führt sie was im Schilde? So ganz traue ich ihr nach dem letzten Band nicht mehr, Elizabeth wohl auch nicht.

    Richtig, Kitty. Über sie habe ich mich in dem Abschnitt am meisten gewundert. Irgendetwas führt sie auf jeden Fall im Schilde, denn daß sie sich in so relativ kurzer Zeit (grundlos) so verändert hat, ist doch eher unwahrscheinlich.


    Lady de Bourgh empfand ich - für ihre Verhältnisse - als relativ harmlos - aber vielleicht war das nur das Vorspiel bzw. Warmlaufen (bzw. -reden) für ihre üblichen Äußerungen. Und daß Mr. Collins gar nicht zugunsten seiner geliebten Gönnerin Stellung bezogen und Catherine zu einer Äußerung aufgefordert hat ... Tztztz :grin ;-)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Bei diesem Buch habe ich das Gefühl, als ob Brigitte nun zu ihrem eigenen (Schreib-) Stil gefunden hat. Es ist nicht mehr - wie drücke ich mich jetzt sachlich und nicht wertend aus - die Nachahmung oder Anpassung an den Stil von Jane Austen, sondern die Geschichte der bekannten Figuren wird mit eigenem Stil weiter erzählt, aber doch so, daß die „Stimmung“ des Vorbilds erhalten bleibt. Um nicht mißverstanden zu werden: ich meine das durchaus positiv!




    :danke

  • Und daß Mr. Collins gar nicht zugunsten seiner geliebten Gönnerin Stellung bezogen und Catherine zu einer Äußerung aufgefordert hat ... Tztztz :grin ;-)

    :grin:grin:grin


    Aber ... :stop

    In Gegenwart seiner Lordschaft??? Einer :respektsperson der höchsten Art! Immerhin ein leibhaftiger Earl!


    Da sehe ich eher, Mr. Collins sich selbst die Lippen zuhalten, wie er dies nach einer Maßregelung von Lady Catherine in der Verfilmung von 1995 tat. Erinnerst Du Dich an die Szene, SiCollier?

  • Da sehe ich eher, Mr. Collins sich selbst die Lippen zuhalten, wie er dies nach einer Maßregelung von Lady Catherine in der Verfilmung von 1995 tat. Erinnerst Du Dich an die Szene, SiCollier?

    Ähm, die Verfilmung habe ich zwar schon mehrfach gesehen, aber diese Szene ist mir nicht mehr gegenwärtig. Was ein eindeutiges Indiz dafür ist, daß ich den Sechsteiler zu lange nicht mehr gesehen habe.



    Ganz vergessen zu erwähnen hatte ich diese Stellen im Buch:


    S. 36: Ich schätze, die Definitionen einer "gepflegten Unterhaltung" dürften sich bei Mr. und Mrs. Bennet doch gewaltig unterscheiden! :grin


    S. 42. Also Mrd. Darcy eine Figur aus einschlägigen Romanen - wo kämen wir denn da hin?! :chen

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • S. 36: Ich schätze, die Definitionen einer "gepflegten Unterhaltung" dürften sich bei Mr. und Mrs. Bennet doch gewaltig unterscheiden! :grin


    S. 42. Also Mrd. Darcy eine Figur aus einschlägigen Romanen - wo kämen wir denn da hin?! :chen



    Ich denke, nicht nur Mr. Bennet wird eine andere Vorstellung von einer "gepflegten Unterhaltung" haben. :lache


    zu S. 42 Einer meiner persönlichen Lieblingsszenen im Buch ... :-]

  • Ich liebe die Unterhaltungen zwischen Elizabeth und Darcy!!! :-]


    Ich finde es schön, wie die Geschichte fortgesetzt und dabei die Vorgeschichte hineingewoben wird. Ich hatte nämlich keine Zeit, die drei Bücher davor noch einmal zu lesen. Ich habe nicht den Eindruck, mir fehle etwas, um dem Ganzen folgen zu können.


    Shropshire: Da bin ich mir unsicher, ob ich das Wort richtig ausspreche. Hier hänge ich immer. :schaem Bei 'Google Übersetzter' kann man hören, wie das Wort ausgesprochen wird. Aber ich traue dem nicht so ganz. Google ist da nicht immer ganz richtig.


    Als die Briefen aus Rosings kamen wurde es ganz spannend. Oh, wie litt ich mit Lizzy. Mein Herz geklopfte regelrecht, als ich mir den Brief durchlas. Umso überraschter war ich, als da stand, Lizzy solle Patentante werden. Laut ausgerufen habe ich. :-)


    Elizabeth macht auf mich den Eindruck, dass sie wieder ein Stück erwachsener geworden ist. Sie nimmt Rücksicht auf Darcy und redet gegenüber Catherine anders als früher.


    Und Kitty ist ja kaum wiederzuerkennen. Ich erwische mich immer wieder dabei, wie ich darüber nachdenke, dass Kitty wieder irgendetwas im Schilde führt. Ich traue der ganzen Sache noch nicht.


    Mr. Collins :hmm wie eh und je. :lache



    Mr. Manson - richtig, da war mal was.

    Da kann ich mich gerade an nichts erinnern? Sollte ich da etwas wissen? :gruebel


    Sasaornifee :eiskristall

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    "Ich habe nicht mehr Ambitionen zum Fliegen als ein verdammter Strandlöper!" - Die Insel der Tausend Leuchttürme - Walter Moers

  • Könnt ihr euch noch daran erinnern, wie ich in den vorherigen Pemberley-Leserunden geschrieben habe, dass mir beim Lesen die Ohren "wehtun", weil bei mir die Personen in 'Stolz und Vorurteil' und auch in 'Pemberley' immer so schreien. Ich meinte damit, dass es mir immer so vorkam, als würden die Personen immer so aufgeregt und laut reden. Es war richtig anstrengend beim Lesen.


    Jetzt ist das gar nicht mehr so, muss ich feststellen. Vielleicht kommt das ja wieder, aber ich zweifel doch sehr daran. Weil SiCollier das mit der Schreibstil-Findung angesprochen hat, habe ich überlegt, ob es u. a. daran liegen könnte. Aber ich selbst habe mich bestimmt auch verändert und nehme die Geschichte jetzt anders wahr.


    So, wie sich generell mein Leseverhalten geändert hat, seit ich dabei bin das Abitur nachzuholen. Und deshalb fällt mir folgendes bestimmt auch erst jetzt auf. Ich überlege ständig hin und her, ob ich da etwas falsch wahrnehme. Und ich ärgere mich auch ein wenig darüber, dass mich solche Dinge auf einmal stören. Was ich meine: Mir kommen die Sätze in diesem Buch überwiegend zu kurz vor. Mir würde es da und dort besser gefallen, wenn die Sätze länger sind bzw. miteinander verknüpft werden. Das soll jetzt keine negative Kritik sein. Aber dieser Gedanke begleitet mich beim Lesen. Am Anfang stärker als jetzt. Es gibt aber auch Phasen, wo ich so vertieft in der Geschichte bin, dass ich gar nicht mehr darüber nachdenke, wie diese Geschichte geschrieben steht.


    Ach, ich weiß auch nicht, warum ich das hier jetzt geschrieben habe.

    Wahrscheinlich, um mich einfach mitzuteilen. Kurz gesagt, ich merke, wie die Schule mein Leseverhalten verändert. Ich sehe es durchaus positiv. Aber hier hat es mich dann doch gestört; oder auch nicht. :gruebel


    Ziemlich ambivalent... :unverstanden

    Sasaornifee :eiskristall

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    "Ich habe nicht mehr Ambitionen zum Fliegen als ein verdammter Strandlöper!" - Die Insel der Tausend Leuchttürme - Walter Moers

  • Hast Du Jane Austen im Original gelesen? Bei Jane heißt es immer she cries...

    Also sie schreit und nie she said/says - sie sagt.

    Nein, nur auf Deutsch.

    Aber oha! Da wäre es sicher noch lauter in meinem Kopf gewesen. Ich habe schon überlegt, ob ich es mal auf Englisch lese. Ich entscheide mich jetzt dafür und werde es mir fest vornehmen. Meine Englisch-Lehrerin hat mir empfohlen, Bücher zu lesen, in denen sich der englische Text und die deutsche Übersetzung gegenüber steht. Ob es von 'Stolz und Vorurteile' eine solche Ausgabe gibt? Das wäre ganz schön, denn zwei Bücher gleichzeitig zu halten ... muss ja nicht sein.

    Sasaornifee :eiskristall

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    "Ich habe nicht mehr Ambitionen zum Fliegen als ein verdammter Strandlöper!" - Die Insel der Tausend Leuchttürme - Walter Moers

  • Mr. Manson - richtig, da war mal was. Ich schätze, ich werde alle vier Bücher nochmals direkt nacheinander lesen müssen. Und zuvor die Vorlage. :-]



    Erst einmal entschuldige, SiCollier, dass ich nicht auf Deine Frage geantwortet habe. Ich dachte, am Anfang des nächsten Abschnitts würde Mr. Mansons Rolle in den Irrungen und Wirrungen erklärt. Da Du, Sasaornifee, nun ebenfalls über Mr. Manson gestolpert bist, habe ich mir das Buch zur Hand genommen und nachgeschlagen.


    :hmm Offensichtlich reicht nicht, was ich auf S. 74 (Vergeben und Vergessen) über Mr. Manson schrieb:


    "Diesem Gentleman war Elizabeth das erste Mal vor drei Jahren in Bath begegnet. Dort hatte jener wie sie selbst eine Kur absolviert. Und obwohl Mr. Manson ihr in jenen Tagen nicht vorgestellt wurde, hatte sie intuitiv gespürt, mit ihm auf irgendeine Weise verbunden zu sein. In jenen längst vergangenen Tagen verstieg sie sich zu der irrigen Annahme, dessen bildschöne Tochter Beatrice sei eine ehemalige, unglückliche Liebe von Darcy. Heute konnte sie über diesen abstrusen Gedanken nur den Kopf schütteln."


    In den Irrungen und Wirrungen führte die Begegnung mit Mr. Manson sowie ein Gespräch von Bingleys Schwestern, das Lizzy belauschte, zu ihrer kuriosen Vorstellung, Darcy hätte in Bath eine alte Liebe wiedergetroffen. Mr. Manson kam ihr bekannt vor. Sie konnte sich nicht erklären, wieso?! Nun, da sie die große Ähnlichkeit der Profile von Lady Catherine und Mr. Manson im direkten Vergleich feststellt, begreift sie, weshalb ihr in jenen Tagen Mr. Manson so vertraut schien.

  • Shropshire: Da bin ich mir unsicher, ob ich das Wort richtig ausspreche. Hier hänge ich immer. :schaem Bei 'Google Übersetzter' kann man hören, wie das Wort ausgesprochen wird. Aber ich traue dem nicht so ganz. Google ist da nicht immer ganz richtig.

    Kennst Du den wunderbaren Film zu dem wunderschönen gleichnamigen Roman "Zimmer mit Aussicht" von E. M. Forster? Dort erzählt Maggie Smith von einer Cousine (?) aus Shropshire. Falls Du den Film hast, schau ihn Dir noch einmal an. Sonst kann ich ihn Dir nur wärmstens empfehlen. Zwei vergnügliche Stunden sind Dir garantiert. Maggie Smiths unnachahmliche Art, wie sie Shropshire ausspricht, war der Grund, weshalb ich Mrs. Annesley dorthin schickte. :-]


  • Ich denke, wir alle verändern uns ständig. So auch mein Stil. Aber eins habe ich immer getan. Ich habe bei jedem Buch die (zu) langen Sätze in zwei oder sogar drei Sätze aufgeklopft. Ich mag nicht so gerne lange und verschachtelte Sätze. Meist wird dadurch der Lesefluss behindert. Nur Sätze, die sich nicht aufspalten lassen, bleiben bestehen. Der Wechsel von kurzen und längeren Sätzen bewirkt eine Dynamik, die übrigens auch ein Stilelement Jane Austens war.


    Hast Du Jane Austen im Original gelesen? Bei Jane heißt es immer she cries...

    Also sie schreit und nie she said/says - sie sagt.

    :write



    Ich verstehe, was Du meinst, Sasaorinfee. Im letzten Jahr habe ich mir öfters ein englisches Hörbuch von Pride und Prejudice angehört. Mrs. Bennets Reden waren ob ihrer Lautstärke manches Mal schwer zu ertragen.


    Vielleicht kommt es Dir im Moment so vor, als sei dieses Buch "leiser", weil Du noch nicht das Vergnügen hattest, Mrs. Bennet zu begegnen. Im letzten Buch war darüberhinaus Kitty ziemlich laut. Durch ihre Heimlichkeiten mit Mr. Saunders setzte sie sich wissentlich ins Unrecht. Manch eine Rede von Kitty hast Du damals als laut und aufgeregt empfunden. Doch Kittys Verhalten war Ausdruck ihrer inneren Zerrissenheit. Dieses Mal benimmt sie sich anders. Und deshalb ist sie auch nicht so "laut". :grin


    Ich habe festgestellt, dass bei mir selbst das Mögen von Schreibstil oder "Klang" eines Buches ein Stück weit auch mit meiner persönlichen Befindlichkeit abhängt, in der ich ein Buch lese. Vielleicht ist das bei Dir auch so? Du schreibst, dass Du das Abitur nachholst. Davor habe ich großen Respekt. Ich habe auf der Uni in Abendkursen nur das Latinum nachgeholt und dann später als Ergänzungsprüfung zum Abitur abgelegt. Das hat mir schon gereicht! :uebel

  • Nun, da sie die große Ähnlichkeit der Profile von Lady Catherine und Mr. Manson im direkten Vergleich feststellt, begreift sie, weshalb ihr in jenen Tagen Mr. Manson so vertraut schien.

    Jetzt erinnere ich mich wieder daran, was ich dachte, während ich diese Textstelle las.

    Die beiden haben eine gewisse Ähnlichkeit. Soll man darauß schließen, dass sie miteinander verwandt sind? Sind sie das denn überhaupt? :gruebel


    Was Mr. Manson betrifft, habe ich wohl nichts verpasst. Ich dachte nur, man kenne ihn noch aus anderen Begegnungen.


    Sasaornifee :eiskristall

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    "Ich habe nicht mehr Ambitionen zum Fliegen als ein verdammter Strandlöper!" - Die Insel der Tausend Leuchttürme - Walter Moers