Ist Entwicklungshilfe für Afrika in Wirklichkeit Korruptions- und Armutsförderer?

Genau das lerne ich gerade in der Sozialkunde AG.

Wir listeten verschiedenen Punkte, die schuld an der Armut sind auf und als einen dere wichtigsten Punkte ist die Korruption.
Ich weiß nicht mehr die Beiuspiele die der Student gebracht hatte, aber er sagte, dass in Afrika einige Regierungschafs durch Korruption das eigene Land um dessenn entwicklung gebracht hat, während einige andere Länder sich prächtig entwickeln konnten.

Eigentlich zeigt das wirklich, dass eine solche "Entwicklungshilfe" nur sinn hat, wenn das Geld von der Regierung auch im Sinne des Volkes genutzt wird.

Anderer Seits kann man das nicht verallgemeinern! Ich kann doch nicht einfach behauprten Entwicklungshilfen und andere Fördermittel werden von den jeweiligen regierungen ausschließlich dazu genutzt das eigene Bankkonto zu füllen.

Vll. sollte bald mal eine internationale Institution eingerichtet werden, die auf die Ausgaben usw. der entwicklungsländer, bzw. den jeweils geförderten Länder überwacht.

Naja, ob es Afrika nur wegen der Korruption so schlecht geht? Wenn ich höre, dass Afrika für 1 Euro Hilfe den sie erhalten ganze 7 Euro (!!!) zurückzahlen muss, frage ich mich, wie soll so ein Land jemals auf die Beine kommen?

Hi His,

diese Einstellung und diese Ideen sind weder sensationell noch neu. Man hätte nur schon viel früher zuhören müssen.

Es gibt eine Menge Literatur zum Thema, u.a. das Buch von Axelle Kabou:
'Hilfe, die Helfer kommen'

Afrika verkommt zu einer Schrotthalde veralteter Industrieanlagen, vom Westen ausgemustert und in Afrika kurzzeitig wieder in Gang gesetzt. Dazu kommen bombastische Projekte, die kaum Afrikaner mit einbeziehen und für eine dauerhafte Beschäftigung einheimischer Bevölkerung sorgen. Ganz toll sind auch diese spontanen Hilfsprojekte, wenn eine Gruppe engagierter Helfer in einem Dorf eine Schule baut oder ein Haus oder eine Kirche ............... und alle Einheimischen stehen drum herum und staunen, dass man sie das nicht hat selbst machen lassen. Allein das Geld für die Tickets hätte oft für einiges mehr gereicht als letztendlich dabei heraus gekommen ist ............ und hätte noch Arbeit und Verdienst für Einheimische gebracht. DAS MACH MAL DEN VIELEN KLEINEN HELFERLEIN KLAR!

Dazu kommen Knebeverträge und Kontrakte, die einen ganzen Kontinent ressourcenmäßig ausbluten lassen, ohne dass der Profit wirklich Afrikanern zu Gute kommt. Diese Kontrakte sind oft genug gekoppelt mit Geldern zur Entwicklungshilfe. DER Afrikaner muss nicht entwickelt werden, ER hat das Know-How für vieles aber nicht immer das nötige Selbstbewußtsein oder die Möglichkeit, sein Wissen produktiv anzuwenden. Korruption ist nur EIN Stolperstein ............... es gibt noch viele andere.

Altkleidersammlungen sind mittlerweile ein Business für sich. Es kann doch hier nicht wirklich noch einer glauben, dass wir diese Kleidung spenden, verschenken????????? Diese Kleidung wird containerweise verschickt, verkauft an Händler und diese verkaufen diese Kleidung auf Märkten oder in Shops. Mittlerweile haben diese 'Spenden' ein Ausmaß angenommen, dass es einheimischen Textilindustrien immer schlechter geht. Wenn es nach mir ginge, gehörte alles an Altkleidern und Altschuhen in den Reißwolf und vernichtet.

His, es mag nicht in die richtigen Kanäle fließen, das Geld aus den Konzerten .................. aber wach halten, aufmerksam machen ............ das kann nicht verkehrt sein, wenn es denn richtig verstanden wird und Afrikaner als Partner in Wirtschaft, Gesellschaft und Politik anerkannt werden. Davon sind wir allerdings noch Meilen entfernt.

Afrika bleibt für uns ein Kontinent der Katastrophen, Kriege, HIV-Infizierten und Korrupten. Wir wissen und sehen nicht, dass es auch dort intellektuelles Leben und Bildung gibt, dass es dort durchaus qualifizierte Universitäten gibt und viele Menschen, die sich aus diesem Elendsspektakel heraus heben. Ich wünschte mir wirklich, dass die Medien auch mal darüber berichten würden. Dann würden manche ihr Bild von Afrika auf den Kopf gestellt sehen.

Gabi

Sorry, das Thema geht mir seit vielen Jahren an die Nieren!

Zitat

Original von Branka
Naja, ob es Afrika nur wegen der Korruption so schlecht geht? Wenn ich höre, dass Afrika für 1 Euro Hilfe den sie erhalten ganze 7 Euro (!!!) zurückzahlen muss, frage ich mich, wie soll so ein Land jemals auf die Beine kommen?

ääääääääääähm, es ist ein Kontinent (gar nicht mal so klein) .......... kein Land .......... aber der Schorsch Dabbeljuh Bush wußte das auch nicht

Tja, wenn eine Regierung die Hälfte des Staatshaushaltes als "Entwicklungshilfe" bekommt, kann sie es sich erlauben, die andere Hälfte für Luxus, Prestigeprojekte und Kriegsführung zu verballern. Zumindest die Waffenindustrie hat dann etwas davon.

Zitat

Original von Behrnie
Zumindest die Waffenindustrie hat dann etwas davon.

und damit die industrieländer! also warum was ändern wollen?

bo

Zitat

Original von Gabi

ääääääääääähm, es ist ein Kontinent (gar nicht mal so klein) .......... kein Land .......... aber der Schorsch Dabbeljuh Bush wußte das auch nicht

Naja, ob ich jetzt Land oder Kontinent sage ist wohl egal was die Sache betrifft oder?......

Zitat

Original von Behrnie
Tja, wenn eine Regierung die Hälfte des Staatshaushaltes als "Entwicklungshilfe" bekommt, kann sie es sich erlauben, die andere Hälfte für Luxus, Prestigeprojekte und Kriegsführung zu verballern. Zumindest die Waffenindustrie hat dann etwas davon.

Behrnie,

so einfach ist das nicht ................ es ist nicht nur Korruption oder der falsche Präsident dafür verantwortlich, es spielen eine Menge Faktoren eine Rolle. U.a., dass kein Staat großzügig Entwicklungshilfe leistet ohne nachher einen Vorteil daraus zu ziehen. Du kannst ziemlich sicher sein, dass das Geld in welcher Form auch immer wieder zurück fließt.

Wenn die USA großzügige Hilfen anbieten oder in der Vergangenheit angeboten haben, steckte IMMER ein großes Stück nationaler (USA) Interessen dahinter. Ganz egal, ob es sich dabei um die 'Entsorgung' genmanipulierter Getreidesorten handelte, um Waffenexporte, Beteiligungen am Mining oder 'nur' wieder mal um Öl ............ die wußten immer, was sie wozu tun.

Andere Geldgeber sind nicht besser, es ist nur nicht so offensichtlich, worum es ihnen geht.

Gabi

Zitat

Original von Branka

Naja, ob ich jetzt Land oder Kontinent sage ist wohl egal was die Sache betrifft oder?......

Hm, immerhin sprechen wir hier über einen Kontinent mit ca. 52 eigenständigen Staatsgebilden und hundertfachen Kulturen, Völkern, Sprachen ............... es ist verdammt schwer, die alle über einen Kamm zu scheren. Afrika ist nicht überall gleich und die Probleme sind sehr vielfältig, kaum überschaubar für uns Außenstehende. DIE Sache betrifft eben nicht alle in gleichem Umfang.

Ok, ok, ich hätte 2 Smilies dahinter setzen müssen ................ mich erinnert das nur immer wieder an die Dummheit/en eines sehr mächtigen Präsidenten.

Gabi

Zitat

Original von Gabi

Behrnie,

so einfach ist das nicht ................ es ist nicht nur Korruption oder der falsche Präsident dafür verantwortlich, es spielen eine Menge Faktoren eine Rolle.

Gabi,

ich behaupte auch garnicht, daß es an den jeweiligen Regierungen liegen würde. Wenn unsere bundesdeutschen Politiker so mit Geld überschwemmt würden, ginge es uns auch übel: Macht korrumpiert und Geld verdirbt den Charakter, was kommt wohl dabei heraus, wenn beides zusammentrifft?

Zitat

Original von Behrnie
ich behaupte auch garnicht, daß es an den jeweiligen Regierungen liegen würde. Wenn unsere bundesdeutschen Politiker so mit Geld überschwemmt würden, ginge es uns auch übel: Macht korrumpiert und Geld verdirbt den Charakter, was kommt wohl dabei heraus, wenn beides zusammentrifft?

Behrnie, die stereotype Wiederholung, dass es NUR aufgrund von Korruption und Machtspielen in Afrika so aussieht wie es aussieht trifft NICHT die Fülle an Ursachen.

Korruption gibt es auch woanders im großen Stil und nicht alle Länder sind deshalb arm. Mach dich mal frei von dem Gedanken, dass es nur damit zusammen hängt und dass das eine rein menschliche Klamotte ist.

Gabi

Zitat

Original von Historikus
[
Der Gipfel ist für mich die scheinheilige Veranstaltung Live8.

Singen gegen die Armut, etwas Aufmerksamkeit, sonst nichts, außer mehr CD-Verkauf der auftretenden Künstler.

Gruß

Und noch einmal, für alle, die es immer noch nicht richtig mitbekommen haben: bei Live 8 ging es nicht ums Spendensammeln, sondern darum, darauf aufmerksam zu machen, daß die Politiker unter Druck gesetzt werden, ihre Zusagen, was den Schuldenerlass für die ärmsten Länder betrifft, auch einzuhalten !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Zitat

Original von Fritzi
Und noch einmal, für alle, die es immer noch nicht richtig mitbekommen haben: bei Live 8 ging es nicht ums Spendensammeln, sondern darum, darauf aufmerksam zu machen, daß die Politiker unter Druck gesetzt werden, ihre Zusagen, was den Schuldenerlass für die ärmsten Länder betrifft, auch einzuhalten !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Genau so sehe ich das auch

Solche Konzerte haben auf jeden Fall einen größeren Erinnerungswert als manch schlaue Rede zum Thema ............... und Musik ist nicht die schlechteste aller Möglichkeiten, aufmerksam zu machen.

Gabi

Gehört vielleicht nicht ganz zum Thema, betrifft aber auf jeden Fall auch Afrika und unser Bild von Afrika:

http://www.ta7.de/txt/biologie/biol0003.htm

Das ist ein Text aus einem anderen Forum, recherchiert und geschrieben von einer der Teilnehmerinnen dort:

Zum Thema Aids: Nein, ich glaube nicht mehr an die große "Aidskatastrophe" obwohl diese Krankheit in Afrika natürlich genauso existiert wie in anderen Teilen der Welt. Zu den Gründen: Wenn jemand in Europa/USA einen verifizierten positiven Aidstest bekommt, sind ihm mindestens 2 verschiedene Blutproben an verschiedenen Tagen entnommen worden. Diese Proben wurden in jeweils 2 verschiedenen Testverfahren mindestens jeweils 3 mal getestet. Man weiß nämlich sehr genau daß die zur Zeit gängigen Aidstests sehr instabil reagieren. Sie zeigen z.B. für Malaria, TBC, Hepatitis und Lepra bis zu 80% falsch positive Ergebnisse. Dazu kommen noch best.Antibiotika in Verbindung mit nitrathaltigen Drogen oder auch Essen, und die körperliche Verfassung der Testperson.(Um nur mal einige Beispiele zu nennen) In Afrika wird - wenn überhaupt - lediglich einmal getestet. Ansonsten wird nur nach "Augenschein" diagnostiziert. Ich frage Dich mal, wenn Du mit Fieber und Husten zum Arzt gehst, und der behauptet einfach du hättest Aids, dann würdest Du ihn wahrscheinlich reif für die Insel halten.

Aber es geht ja noch weiter! Ist nämlich erst mal die Diagnose "Aids" gestellt, werden dem Patienten auch die entsprechenden Medikamente verabreicht. Diese Medikamente sind ausgesprochen teure chemische Keulen mit gewaltigen Nebenwirkungen, die ich - als einigermaßen gesunder Mensch - meinem Körper jedenfalls nicht zumuten würde. Wenn aber z.B. ein TBC Patient damit vollgestopft wird, dann stirbt er mit Sicherheit ein bißchen schneller. Bezahlt wird der ganze Kram aus den Mitteln mehr oder weniger seriöser Hilfsorganisationen und seit die "Augenschein-Diagnose" von der WHO anerkannt ist, verdienen sich die PHarmafirmen eine goldene Nase. Die Entwicklung der Medikamente war sehr sehr teuer, und in den westlichen Ländern gibt es einfach nicht so viele Aidsfälle wie ursprünglich prognostiziert waren. Die große Katastrophe ist ausgeblieben. Bezeichnend ist ja, daß nicht etwa versucht wird, ein umfassendes Gesundheitssystem aufzubauen, das auch bei Malaria, Parasiten, Hepatitis usw.usw.... helfen würde, sondern sich die ganze "Hilfsbereitschaft" auf das eine Thema Aids konzentriert.

Mir hat sich auch immer wieder die Frage gestellt, warum nun ausgerechnet Afrika eine derart hohe Aidsrate haben sollte, und die gängigen Erklärungen von hoher Promiskuität, Polygamie und "abartigen" Sexualpraktiken kann ich von der Logik her nicht nachvollziehen. Eine derartige Durchseuchung bräuchte einen ganzen Kontinent(!!!) von Sexmonstern, die 24 std am Tag wahllos rammeln wie die Karnickel - und zwar Männer als auch Frauen(!!) - und sich dabei auch noch gegenseitig verletzen. Glaubst Du das ?????

Wenn man davon ausgeht, dass Aids als eines der Hauptprobleme Afrikas gesehen wird, nicht uninteressant. Es gab noch andere Artikel zum Thema aber das würde hier wahrscheinlich den Rahmen sprengen.

Gabi

Zitat

Gehört vielleicht nicht ganz zum Thema, betrifft aber auf jeden Fall auch Afrika und unser Bild von Afrika:

Richtig - ist aber trotzdem interessant.

Momo

Zitat

Original von Historikus
Das Hauptproblem Afrikas ist, dass deren Bewohner generell als arme, hilflose Hascherl angesehen werden, die sich selbre nicht helfen können ...

Sag ich doch ................. aber irgendwie gefallen uns die Afrikaner ja wohl in dieser Rolle der ewigen Bittsteller und Hungernden. Wir können so schön unser Helfersyndrom an ihnen abarbeiten und Gutes tun.

Und selbst wenn Korruption in großem Stil für vieles verantwortlich ist/gemacht wird ............ dann sollten sich einige westliche Staaten mal an die eigene Nase packen und überprüfen, welche Staatsoberhäupter man selbst protegiert hat und in Amt und Würden verbracht hat und unter allen Umständen halten will/wollte.

Gabi