'Vergeben und Vergessen auf Pemberley' - Seiten 165 - 250

  • Dank der Arbeit kam ich tatsächlich erst heute dazu diesen Abschnitt zu lesen.

    Was mir besonders gut gefällt ist, dass Georgiana und Kitty tatsächlich ihr Versprechen einhalten und wohltätig tätig sind. Georgianas anfängliche Versuche ( Mehl wiegen etc. ) fand ich so herzerfrischend, zeigt es doch, wie behütet sie auswuchs und das sie sich mit derartigen Dinge nie beschäftigen musste.


    Paul Wragsdale habe ich schon immer mit Vorsicht genossen, mir ist er, für einen Burschen seines Standes ( um es mal snobistisch auszudrücken )zu frech und zu keck, gerade im Umgang mit der armen Georgiana. Endlich durften wir erfahren, was sie so schlimmes erlebt hat in ihrer Kindheit. Und das arme Mädchen macht sich in erster Linie selbst Vorwürfe.

    Da ich selbst weiß, wieviel einem solche "Gegenstände" geliebter Verstorbener bedeuten, habe ich da besonders mit ihr gelitten. Ich würde soetwas niemandem verzeihen.

    Schön fand ich hier auch, dass Lizzy Darcy diesbezüglich etwas sensibilisiert hat, Männer sehen solche Dinge wohl etwas pragmatischer. Zumindest meiner würde das wohl so wie Darcy sehen.

    Paul für Georgiana - für mich ausgeschlossen. Auch wenn sie den Großmut aufbringt ihm zu vergeben, ich glaube nicht das sie ihn lieben könnte. Und Georgianan darf aus keinem anderen Grund als Liebe heiraten.

    Paul passt von der Art her eher zu Kitty. Wobei ich mittlerweile der Meinung bin, Matthew würde ihr besser tun. Paul soll sich im Dorf ein anderes Mädchen suchen.


    Was Lizzy für Georgiana tut finde ich großartig. Eine solche Schwägerin kann sich jede Frau nur wünschen.

    Ich mag Lizzy immer mehr!Wenn das überhaupt möglich ist.

  • Ich bin noch nicht ganz durch. Aber hier hat mir auch gefallen, dass ich daran erinnert wurde, war Darcy Darcy genannt wird. :grin Er mag seinen Vornamen nicht.


    Na und jetzt ich gespannt, ob Darcy noch einen weiblichen Vornamen irgendwann benötigt, da Alice jetzt eine Bingley ist.


    Georgiana und Kitty - herrlich. Georgiana wurde tatsächlich nie erklärt, was Darcy für die armen Leute seines Pfarrbezirks tut. Als Kitty sich die riesige Frage besorgte, musste ich lachen. Matthew Wragsdale und Dr Adamson - zwei Rivalen um Kitty? Kitty als Pfarrersfrau, warum nicht?

    Don't live down to expectations. Go out there and do something remarkable.
    Wendy Wasserstein

  • Da in diesem Abschnitt Georgiana so grosse Beachtung geschenkt wurde, bin ich gespannt, wie es mit ihr weitergeht, ob nicht auch sie Ende des Buches ihren Ehemann gefunden hat und vor allem, kann sie Mr. Wickham verzeihen? Er wird ja von den Bingleys zur Taufe der kleinen Alice eingeladen....vielleicht können sich da nicht nur Mrs. Benett und Mrs. Gardiner versöhnen, wobei ich eigentlich bei beiden kaum an ein Vergeben und Vergessen denken kann. Im Falle Gardiner - Benett dürfte es ja wohl eher Mrs. Benett sein, welche sich hier quer stellt.


    Paul Wragsdale, den möchte ich eigentlich an niemandes Seite sehen, weder Kitty noch Georgiana. Aber ich denke, Mr. Adamson könnte sein Glück finden...

  • Ohne jetzt hier die Posts gelesen zu haben, weil ich noch nicht zu weit im Abschnitt bin, muß ich bekennen, daß mir entfallen ist, wer "die liebe Mrs. Shaw" (S. 168) war/ist. Könnte das kurz jemand erläutern?


    (Zwar hatte ich mit dem Tolstoi einen schweren Start, doch dann hat er mich dermaßen fasziniert bzw. nach Rußland gezogen, daß ich - obwohl Pemberley lockte - nicht nach England "reisen" konnte, sondern erst mal in Rußland bleiben mußte, und sei es in einem "Totenhaus" (Dostojewski), weshalb ich den direkten Vorgängerband hierzu nicht mehr schaffte. Später im Jahr werde ich sie wohl alle nochmals lesen - incl. zuvor die Vorlage.)

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Danke für die Erklärung! :-)


    Ein weiser Rat, den Mrs. Beagles zum Thema Vergeben und Vergessen gibt (S. 177ff), nur in der Realität vermutlich ziemlich schwer zu befolgen.


    Und dann erreicht Bingley doch noch sein Ziel, daß Darcy die Vorzüge einer warmen Eingangshalle angepriesen werden. :grin (S. 182) Allerdings ist dessen Argument, daß man in dieser Halle ohnehin Winterkleidung trägt, auch nicht von der Hand zu weisen.


    Manchmal würde ich mir wenigstens ein bißchen der seinerzeit üblichen Etikette (zurück) wünschen. Ich denke da zum Beispiel daran, daß ich vor ewig vielen Jahren ein Opernabonnement in Frankfurt (später auch Darmstadt) hatte. Da ging man ganz selbstverständlich in Abendgarderobe - also die Damen meist im langen Kleid, die Herren im dunklen Anzug. Ganz vereinzelt gab es Besucher, die meinten Kleider sei weder wichtig noch machten sie Leute, die kamen dann in Jeans - und wurden entsprechend schief angeguckt. ich weiß nun nicht, wie es heute in diesen Opernhäusern ist, aber wenn hier eine Theatervorstellung ist, habe ich das Gefühl, daß die, die zur Arbeit Jeans tragen, sich nicht umziehen - und wer tags einen Anzug trägt, zieht sich Jeans an. Wenn auf die Form überhaupt keine Rücksicht bzw. überhaupt kein Wert mehr darauf gelegt wird, wie soll dann der Inhalt Gefallen finden?


    Es stellt sich wieder einmal heraus, daß Jane und Bingley sehr gut zueinander passen: „Mehr als eine Entscheidung am Tag konnten die Bingleys wohl nicht treffen.“ :chen (S. 190)


    Ein paar Mal tauchte auf, daß man das Schicksal nicht herausfordern soll. Ob das versteckte Hinweise auf kommende Ereignisse sind?


    Wenn ich jetzt ein Buch von Elisabeth Büchle lesen würde, dann wäre mir spätestens auf Seite 227 durch die „Kabbelei“ zwischen Paul Wragsdale und Catherine klar, daß aus den beiden ein Paar wird. Denn in allen ihren Büchern (soweit ich sie gelesen habe), haben sich „Gegensätze angezogen“. Hier kann ich das nicht so richtig einschätzen, weil ja auch die Vorlage immer wieder hereinspielt.


    Und nun kommt auch das „Jugendtrauma“ von Georgiana ans Tageslicht. Ich denke, so etwas kann ziemlich tief sitzen, und wenn auch nicht bewußt, dann zumindest unbewußt Leben und Denkweise beeinflussen. Da wird wohl noch einiges passieren müssen, bis sie das überwunden hat. Ob die caritative Arbeit dazu beiträgt, bleibt abzuwarten. Und mit Mr. Adamson sehe ich sie noch lange nicht zusammen - wenn überhaupt.


    Überrascht hat mich Kitty/Catherine. Sie scheint sich tatsächlich ziemlich entwickelt zu haben. Ob das letztlich dazu führt, daß es mit einem der Wragsdale-Brüder etwas wird, weiß ich nicht. Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß sie je zurück nach Longbourn kehren wird.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Da in diesem Abschnitt Georgiana so grosse Beachtung geschenkt wurde, bin ich gespannt, wie es mit ihr weitergeht, ob nicht auch sie Ende des Buches ihren Ehemann gefunden hat und vor allem, kann sie Mr. Wickham verzeihen?

    Ob sie am Ende "unter der Haube" ist, möchte ich nicht voraussagen. Vom Titel des Buches her könnte es sein, daß es "nur" ums "Vergeben und Vergessen" geht, womit die Grundlage für späteres (ein Buch Nummer fünf?!) gelegt wäre. Zumal ich mir Georgiana als Pfarrersfrau nicht so richtig vorstellen kann. Wer weiß, wer noch alles die Bühne betritt? Stichwort - ups, da kommt - meine ich - erst im nächsten Abschnitt.


    Bei Kitty bin ich jetzt etwas verwirrt ob ihres Alters, aber vermutlich müßte sie (für damalige Verhältnisse) im heiratsfähigen Alter sein.

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Mit der Etikette bin ich bei Dir SiCollier. Ich denke, ein bisschen davon könnte unserer heutigen Gesellschaft nicht schaden - im Gegenteil!

    In die Oper gehe ich selbstverständlich in Abendgarderobe, wenn kein langes Kleid zu Hand ist, dann weiß ich mir anders zu helfen. Auf jeden Fall elegant. Generell wenn ich ins Theater gehe mag ich es elegant. Wofür sonst hat man denn seine Garderobe?

  • Wenn ich jetzt ein Buch von Elisabeth Büchle lesen würde, dann wäre mir spätestens auf Seite 227 durch die „Kabbelei“ zwischen Paul Wragsdale und Catherine klar, daß aus den beiden ein Paar wird. Denn in allen ihren Büchern (soweit ich sie gelesen habe), haben sich „Gegensätze angezogen“. Hier kann ich das nicht so richtig einschätzen, weil ja auch die Vorlage immer wieder hereinspielt.


    Ich sage nur dies, Elisabeth Büchles Bücher sind mir gänzlich unbekannt ... :)

  • Ob sie am Ende "unter der Haube" ist, möchte ich nicht voraussagen. Vom Titel des Buches her könnte es sein, daß es "nur" ums "Vergeben und Vergessen" geht, womit die Grundlage für späteres (ein Buch Nummer fünf?!) gelegt wäre. Zumal ich mir Georgiana als Pfarrersfrau nicht so richtig vorstellen kann. Wer weiß, wer noch alles die Bühne betritt? Stichwort - ups, da kommt - meine ich - erst im nächsten Abschnitt.


    Bei Kitty bin ich jetzt etwas verwirrt ob ihres Alters, aber vermutlich müßte sie (für damalige Verhältnisse) im heiratsfähigen Alter sein.

    Ich verstehe ... die Eiersache :grin:grin:grin


    Kitty ist (zurzeit) dreiundzwanzig Jahre alt.

  • OT

    Tja, in die Oper würde ich gerne mal wieder gehen. Aber die Wanderbühne, die früher hier Station gemacht hat, gibt es anscheinend nicht mehr. Bei den Hersfelder Festspielen wurde die Oper platt gemacht, und das Programm des Staatstheaters Kassel dieser Saison konnte mich auch nicht reizen. Höchstens "La Bohéme". Aber als ich die Intention, mit der man an die Inszenierung herangeht, gelesen habe, war die Lust sehr schnell vergangen.



    Ich sage nur dies, Elisabeth Büchles Bücher sind mir gänzlich unbekannt ..

    Ist mir schon klar, sie schreibt Romane mit mehr oder weniger starkem christlichem Hintergrund.


    Und danke für die Altersangabe für Kitty. Da ist die - nach damaligen Verhältnissen - ja schon fast eine alte Jungfer! :yikes :chen

    Unter den Büchern finden wir wieder, was uns in der Fremde entschwand, Frieden im Innern und Frieden mit unserer Umgebung.
    (Gustav Freytag, 1816 - 1895, aus "Die verlorene Handschrift")

  • Und danke für die Altersangabe für Kitty. Da ist die - nach damaligen Verhältnissen - ja schon fast eine alte Jungfer! :yikes :chen

    Endlich versteht jemand die Sorgen von Mrs. Bennet! Kein Wunder, dass die Gute sich so aufregt. Andererseits möchte sie diese Tochter eigentlich nicht mehr unter die Haube bringen. Ach, es ist so schwer, sich zu entscheiden ... :lache

  • Diesen Abschnitt hier habe ich gestern noch beenden können; zwei Abschnitte an einem Wochenende. Erstaunlich.


    Mrs und Mr Bingley :heisseliebe

    Die beiden sind ja soooooo süß zusammen!


    Eine Stelle fand ich sehr interessant. Nämlich, als Elizabeth das Schreiben der Briefe aufgeteilt hatte und dann alle am Tisch saßen und schrieben. Da wurde mir wieder vor Augen geführt (soll heißen, mit jedem Mal wenn Briefe in diesem Buch vorkamen), dass die ja kein Telefon oder Internet hatten. Und einfach mal Besuchen konnten sie ihre Verwandten ja auch nicht. Als die drei dann da so am Tisch saßen wurde mir am stärksten bewusst, was für eine 'Arbeit ' das manchmal sein konnte. Da war nichts mit schnell mal telefonieren oder einer kurzen Nachricht für zwischendurch. Nein, um stets in Kontakt zu bleiben, musste man sich hinsetzen und lange Briefe schreiben. Und das regelmäßig. Ich habe das jetzt so aufgefasst, dass es so 'zeitraubend' und aufwändig sein konnte, dass die drei das Schreiben der Briefe schon aufteilen mussten und ihnen von vorneherein schon klar war, dass alle Empfängeraber nur befriedigt sein werden. Alles nur, um überhaupt voneinander etwas zu erfahren.


    In Kapitel 29 ist mir aufgefallen, dass da ein Wort fehlt. Ich kann nur die Seitenzahl des Ebooks angeben: Seite 123: "So habe das noch nie betrachtet, Liebste."


    Georgiana:

    Oh, die arme Georgiana. Das hat mir richtig leid getan, als ich das mit der Puppe erfahren habe.

    Aber zwei Fragen habe ich dazu:

    Wie bist du, Brigitte, auf die Idee mit der Puppe gekommen? Ich denke mal, dass die Idee von dir kam.

    Und dann noch, also ich muss diese Frage stellen, die spukt die ganze Zeit in meinem Kopf rum: War das zur Zeit Jane Austen so, dass man sich so mit der Psyche auskannte. Bzw. hat man so viel Empathie mit anderen empfunden, wenn man so Erlebnisse wie bei Georgiana erfuhr. Und dass dann, wie Elizabeth hier, die Situation anpacken will, damit Georgiana mit ihren Erlebnissen von damals abschließen kann? Also, ginge ich nicht in die Schule, wäre ich nie darauf gekommen, mir diese Frage zu stellen. Aber wir haben den 'Sandmann' von E.T.A. Hoffman gelesen. Und da wurde uns gesagt, dass er so einer der Ersten war, die sich überhaupt so mit der Psyche befasst hatten. Ich habe aber keine Ahnung, welche Unterschiede es da zwischen der deutschen und englischen Literatur gibt. Die Englische Literatur behandeln wir ja überhaupt nicht im Englisch-Unterricht.


    So, das war's erst 'mal.

    Ich stelle eindeutig zu viele Fragen :help :schaem


    Sasaornifee :eiskristall

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    "Ich habe nicht mehr Ambitionen zum Fliegen als ein verdammter Strandlöper!" - Die Insel der Tausend Leuchttürme - Walter Moers