Carl’s books 2017, 479 Seiten
Band 3 der Serie um Hauptkommissar Eugen de Bodt
Über den Inhalt:
Ein Sprengstoffanschlag auf die Oberbaumbrücke erschüttert Berlin. Es gibt Tote und Verletzte. Auch in Paris und London explodieren Brücken. Es folgt Anschlag auf Anschlag. Die Polizei tappt im Dunkeln, die Täter hinterlassen keine Spur und keine Botschaft. Klar ist nur: Jemand führt Krieg gegen Europa. Die Politik verfällt in Panik, die Bevölkerung lebt in Angst, es kommt zu Übergriffen auf Minderheiten und Flüchtlinge. Rechtsparteien werden stärker. Aktienmärkte und Wirtschaft stürzen ab.
Über den Autor:
Christian v. Ditfurth, geboren 1953, ist Historiker und lebt als freier Autor in Berlin und in der Bretagne. Er hat zahlreiche Sachbücher geschrieben, zuletzt Deutsche Geschichte für Dummies. Neben Thrillern wie Der 21. Juli und Das Moskau-Spiel hat er Kriminalromane um den Historiker Josef Maria Stachelmann veröffentlicht, die auch in den USA, in England, Australien, Frankreich, Spanien und Israel veröffentlicht wurden. Bei carl's books erschien zuletzt »Zwei Sekunden. Kommissar de Bodts zweiter Fall«.
Meine Meinung:
Terroristische Anschläge erschüttern Europa und stürzen die Länder ins Chaos mit verheerenden Folgen für die Wirtschaft. Niemand weiß, wer dahinter steckt. Der Berliner Hauptkommissar Eugen de Bodt entwickelt seine eigene Theorie und ermittelt gemeinsam mit seinem Team gegen den Widerstand von Kollegen und Vorgesetzten.
Kurze Sätze, 263 kurze Kapitel, in hohem Tempo treibt Christian von Ditfurth den Leser durch die erschreckend realistische Geschichte, deren aktuelle Thematik Gänsehaut erzeugt. Atempausen gibt es nur in Szenen, in denen das Augenmerk auf de Bodt gerichtet ist, sei es, er zitiert seine Philosophen, oder im Zusammenspiel mit Vorgesetzten und Kollegen. Wobei de Bodt dieses Mal sehr engagiert den Antihelden gibt, der nur widerwillig seinen Job ausübt, dabei aber überzeugt ist, dass kein anderer ihn besser machen könnte.
Den größeren Lesegenuss hat man, wenn man die beiden Vorgängerbände kennt, denn die Entwicklung der Protagonisten zu verfolgen bringt eigene Spannung in das Buch, zudem wird man einigen Personen aus den ersten Bänden wieder begegnen.
Der intelligente Politthriller bietet viel Action und Spannung auf hohem Niveau. Aus verschiedenen Perspektiven heraus werden mehrere Handlungsstränge erzählt. Von Ditfurth hält sie sicher in der Hand, bis er sie am Ende gekonnt zusammenführt. Wieder einmal beweist der Autor sein Händchen für authentisch wirkende Charaktere und treffsichere Dialoge.Es gibt eine Nebenhandlung, auf die ich hätte verzichten können, ungeduldig habe ich darauf gewartet, dass die eigentliche Handlung weitergeht.
Den Vorgänger „Zwei Sekunden“ fand ich großartig, konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Daran reicht „Giftflut“ meiner Meinung nach nicht ganz heran. Über eine Fortsetzung mit de Bodt würde ich mich trotzdem freuen.